Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
euch“, beschwerte Ashley sich. „Und zwar alle beide.“
Josh lachte. „Das hört sich für mich so an, als ob doch noch etwas von der alten Ashley da wäre.“ Was für eine Frau! dachte er.
Er hatte noch nie jemanden wie Ashley D’Angelo kennengelernt. Und er war sich ziemlich sicher, dass es eine schlechte Idee wäre, sie wieder gehen zu lassen.
8. KAPITEL
N ach dem Mittagessen hatte Ashley Josh gebeten, sie nach Hause zu fahren, da sie noch einige Dinge zu erledigen hätte. Das war gelogen, und Josh hatte sie wahrscheinlich auch durchschaut, aber sie hätte keine Minute länger in seiner Nähe bleiben können, denn die erotische Spannung war einfach zu groß. Die Art und Weise, wie er mit ihren Schwestern umging, wie er sie, Ashley, hin und wieder berührte und sie zum Abschied küsste, hatte sie fast verrückt gemacht.
In dieser Nacht bekam Ashley kaum ein Auge zu. Immer wieder musste sie sich daran erinnern, wie geschickt Josh sie mit der Sonnenlotion eingecremt und welch tiefe Lust er in ihr geweckt hatte. Das starke Verlangen, das er in ihr hervorgerufen hatte, beunruhigte sie mehr als ihre unsichere berufliche Zukunft. Sie wünschte sich, sie wäre couragierter gewesen und einfach spontan mit ihm ins Bett gegangen, damit dieses unbändige Verlangen, das ihr jetzt den Verstand raubte, endlich gedämpft wurde.
„Oh, bitte“, stöhnte sie, als die Bilder so erotisch wurden, dass sie vor Verlangen am liebsten laut geschrien hätte. Wenn sie nicht noch einen letzten Rest an Selbstachtung besäße, würde sie sich jetzt ins Auto setzen, zu ihm fahren und ihn leidenschaftlich lieben.
Aber leider war es eine Frage der Ehre, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, wann immer der auch sein sollte. Josh schien überzeugt zu sein, dass sie schon merken würden, wenn es so weit war. Ashley hoffte das, denn lange würde sie diesen Zustand nicht mehr aushalten können. So viel war sicher.
Sie fragte sich allerdings immer wieder, warum gerade ein Mann wie Josh eine solche Leidenschaft in ihr weckte. Er besaß nichts – oder fast nichts – von dem, was sie von einem Mann erwartete. Gut, er war sehr attraktiv, aber weder kleidete er sich korrekt, noch schien er irgendwelche beruflichen Ambitionen zu haben. Kaum zu fassen! Sie wusste ja noch nicht mal, womit er sein Geld verdiente. Was immer es war, allzu viel Zeit konnte es nicht in Anspruch nehmen, denn er schien unendlich viel Freizeit zu haben. Ein sicheres Zeichen dafür, dass es kein sehr verantwortungsvoller Job sein konnte. Nun ja, er konnte im Moment Urlaub haben, aber da er so entspannt wirkte, konnte sein Beruf ihn nicht allzu sehr beanspruchen.
Natürlich war es absolut in Ordnung, wenn man einen Beruf hatte, der einen nicht völlig vereinnahmte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, mit einem Mann zusammen zu sein, der so wenig beruflichen Ehrgeiz besaß.
Auf der anderen Seite fühlte sie sich in Joshs Gegenwart sehr wohl. Er wirkte einerseits eigenartig beruhigend, gleichzeitig aber stimulierend auf sie, was sich als eine faszinierende Mischung herausstellte.
Noch immer warf sie sich unruhig in ihrem Bett herum, als das Telefon klingelte. Benommen griff sie zum Hörer hinüber. „Ja?“
„Ashley, ich bin es, Jo.“
Es lag ein unverkennbar ernster Ton in der Stimme ihrer kleinen Schwester. Ashley war sofort alarmiert und setzte sich kerzengerade auf. „Was ist los?“
„Ich habe gerade die ersten Morgennachrichten gehört. Es war auch ein Interview mit deinem Boss dabei.“
Ashley ahnte nichts Gutes. „Und? Hat er mich den Wölfen zum Fraß vorgeworfen?“
„Nein, das nicht. Eigentlich sagte er sogar sehr viele nette Dinge über dich, aber ich glaube nicht, dass du glücklich darüber sein wirst. Er benimmt sich so, als ob das, was da im Gerichtssaal passiert ist, keine große Sache wäre“, entrüstete sich Jo. „Er meinte, dass alle Verteidiger davon ausgehen, ihre Klienten seien unschuldig, und sagte, du hättest nur deinen Job gemacht, und zwar ausgezeichnet. Und darauf wäre er sehr stolz.“
Ashley wusste, dass sie eigentlich erleichtert sein sollte über das Lob von Wyatt Blake, aber sie war nur noch deprimierter als ohnehin schon. Offensichtlich hatte der PR-Berater der Kanzlei einen Weg aufgezeigt, wie die Firma die unglückliche Geschichte zu ihrem Vorteil nutzen konnte. Ashley war erbost, dass Blake den peinlichsten Moment ihrer Karriere dazu benutzte, um Werbung für seine Kanzlei zu machen.
„Und weißt du, was das
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