Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
nicht weiß, warum ich dir so zurede, nach Boston zurückzugehen. Mir könnte die Vorstellung außerordentlich gefallen, wenn du hier deine Anwaltskanzlei eröffnen würdest.“
Obwohl sie so etwas noch gar nicht in Erwägung gezogen hatte, schien diese Option einen gewissen Reiz zu haben.
„Vielleicht sollten wir einfach dankbar sein für die Zeit, die uns noch zur Verfügung steht“, sagte sie und schaute ihn an. „Und vielleicht sollten wir sie besser nützen.“
Verlangen glitzerte in seinen Augen. „Der Stadtbummel ist also gestrichen?“
„Es sei denn, dir fällt nichts Besseres ein, wie du den Tag verbringen möchtest.“
„Einkaufen ist nicht unbedingt nötig“, erwiderte er. „Ich habe genug Zeug im Haus herumstehen. Möchtest du es sehen?“
Sie lächelte, während ein prickelnder Schauer ihren Körper durchfuhr. Sie wusste, dass ihre Entscheidung, mit ihm ins Bett zu gehen, richtig war. Hier ging es nicht um irgendeine belanglose Affäre. Das, was zwischen Josh und ihr wuchs, war viel zu stark, um verdrängt zu werden, viel zu schön und aufregend, um ignoriert zu werden.
„Ja, gern“, erwiderte sie. „Ich wüsste nicht, was ich im Moment lieber täte.“
10. KAPITEL
W ährend Josh vor dem Haus parkte, überlegte er hastig, ob alles aufgeräumt war. Glücklicherweise war er von Natur aus ordentlich. Er hatte sogar die Müslischüssel vom Frühstück ausgewaschen und herumliegende Kleidungsstücke im Schlafzimmer weggeräumt.
Seit seine Eltern wegen des wärmeren, trockeneren Klimas nach Arizona gezogen waren, war er der Einzige, der noch einen Schlüssel zu dem Haus besaß. Und obwohl er oft keine Zeit gehabt hatte, hierher zu kommen, hatte er stets dafür gesorgt, dass sich jemand um Idylwild kümmerte und dass anstehende Reparaturarbeiten durchgeführt wurden.
Innen sah es noch genau so aus wie früher. Korbmöbel gesellten sich zu antiken Eichenmöbeln, und an den Wänden hingen Ölgemälde und Aquarelle, die älteren Ursprungs waren. Nur die Küche war modernisiert worden und hatte praktische Einbauschränke und Elektrogeräte. Alles zusammen ließ eine gemütliche, sehr wohnliche Atmosphäre entstehen.
Josh machte einen Schritt zur Seite, als Ashley das Wohnzimmer betrat, und er versuchte, den Raum mit ihren Augen zu sehen. Ob es ihr hier überhaupt gefiel? Zu seiner Überraschung begann sie zu lächeln und ging gleich auf die Kommode zu, auf der alte Fotografien standen.
„Bist du auch dabei?“, fragte sie neugierig.
„Klar, auf mehreren.“ Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sie nicht unbedingt erfahren müssen, wie schmalbrüstig und streberhaft er früher ausgesehen hatte. Auf den Fotos waren einige seiner Cousins zu sehen, die mit sechzehn alle viel muskulöser und attraktiver gewesen waren als er. Er glaubte aber nicht, dass sie ihn erkennen würde.
„Komm her, und zeig mir, wo du bist“, forderte sie ihn auf, während sie ein Foto nach dem anderen betrachtete.
Er schmunzelte über ihre Verwirrung. „Du musst schon selbst herausfinden, wo ich bin. Soll ich uns einen Tee machen, oder möchtest du lieber ein Glas Wein?“
„Tee wäre gut.“
Er ging in die Küche, während Ashley einen Rahmen nach dem anderen in die Hand nahm und die Fotos betrachtete.
„Josh? Bist du sicher, dass du überhaupt irgendwo auf diesen Fotos drauf bist?“, rief sie ihm durch die offene Tür zu.
„Natürlich.“ Er goss kochendes Wasser über die Teebeutel, ließ sie einen Moment ziehen und brachte die Kanne dann ins Wohnzimmer. „Na, hast du mich gefunden?“
Sie hielt gerade ein kleineres Foto, das in einem Holzrahmen steckte, in der Hand. „Ich glaube, das hier bist du.“
Er ging zu ihr hinüber. „Lass mal sehen.“ Er musste lächeln, als er auf das Foto seines jüngeren Cousins sah. „Pech gehabt. Das ist Jim.“
„Aber er hat deine Augen und deinen Mund“, verteidigte sie sich. Sie stellte das Bild zurück und schaute ihn an. „Habe ich dir schon gesagt, wie sehr mir dein Mund gefällt?“
Sein Herz machte einen Satz. „Nicht, dass ich mich erinnern könnte.“
„Du hast sehr sinnliche Lippen.“ Sie lächelte. „Oder vielleicht sehe ich sie nur so, weil du so unglaublich gut küssen kannst.“
„Unglaublich gut?“
„Du kannst mich mit deinen Küssen fast um den Verstand bringen.“
Josh beugte sich vor und berührte zart ihre Lippen mit seinem Mund. „Wenn ich dich so küsse?“
„Das ist schon mal nicht schlecht für den Anfang“, erklärte
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