Die Schwestern von Rose Cottage: Ashley (German Edition)
Antwort. Der Sex mit Josh war zweifellos ernst zu nehmen. Sie hatte nie besseren Sex gehabt. Von ihrer emotionalen Beziehung konnte sie jedoch nicht das Gleiche sagen. Es gab noch zu viele Dinge, bei denen sie im Dunkeln tappte.
„Darauf kann ich dir leider nicht antworten.“
„Kannst du nicht? Oder willst du nicht?“
„Spielt das eine Rolle?“, fragte Ashley irritiert.
„Ja, das tut es. Ich komme jetzt zu dir ins Cottage. Wir müssen wirklich mal ernsthaft miteinander reden.“
„Wir müssen nicht reden. Und ich will keinesfalls, dass du und Melanie auf die Idee kommt, ihr müsstet eine Hochzeit planen.“
„Das hoffe ich auch nicht“, entgegnete Maggie mit so viel Nachdruck, dass Ashley erstaunt aufhorchte.
„Ich dachte, du magst Josh.“
„Das tue ich auch. Wir mögen ihn alle. Mike und Rick treffen sich heute Abend auf ein Bier mit ihm. Dazu wollen sie Burger essen. Und deswegen habe ich versucht, dich zu erreichen. Melanie und ich sind allein und wollten, dass du zu uns kommst.“
„Warum? Gibt es bei dir auch Bier und Burger?“
„Also bitte, ich bin die Köchin von uns Schwestern, hast du das vergessen? Ich werde Schweinebraten mit Aprikosensoße, Püree und Spargelsalat servieren. Melanie bringt einen sündhaft guten Schokoladenkuchen mit.“
„Wissen die Männer von dem Essen? Sie könnten es sich überlegen und deinen Speiseplan als ernsthafte Alternative zu Bier und Burger ansehen.“
„Ich denke, es geht da mehr um Männerfreundschaften als um das Menü“, erklärte Maggie. „Und ich habe Rick beauftragt, einige Informationen über den mysteriösen Josh Madison nach Hause zu bringen.“
„Und das bedeutet?“
„Wir mögen ihn alle, aber wir wissen nicht sehr viel über ihn.“
„Wahrscheinlich genauso viel, wie du von Rick wusstest, als du mit ihm ins Bett gestiegen bist“, bemerkte Ashley spitz.
„Ha-ha“, erwiderte Maggie. „Aber ich habe sehr viel mehr gewusst, als ich ihm schließlich das Jawort gegeben habe.“
„Ich habe nicht gesagt, dass ich vorhätte, Josh zu heiraten.“
„Dann habt ihr bereits darüber gesprochen?“, fragte Maggie neugierig.
„Nein“, wehrte sie ab. „Aber glaubst du wirklich, ich würde einen Mann heiraten, von dessen Leben ich fast nichts weiß?“
„Nein, nicht bevor du seinen Wert an der Börse kennst“, neckte Maggie ihre Schwester. „Oder hast du schon Erkundigungen über ihn eingezogen?“
„Wie denn?“, fragte Ashley leicht gekränkt. „Willst du mich eigentlich beleidigen? Ich bin nicht so arrogant, wie du denkst.“
„Vielleicht bist du nicht arrogant, aber du hattest früher immer sehr konkrete Vorstellungen, wenn es um Männer ging. Bedeutet das, dass ein Mann bei dir neuerdings auch ohne Armani-Anzüge und Rolex auskommen kann?“
„Es ging nie um die verdammte Kleidung oder um teure Uhren“, fuhr Ashley ihre Schwester an, obwohl Joshs Kleidung ihr als Erstes aufgefallen war. Und die hatte sie nicht beeindruckt. Erst in letzter Zeit achtete sie nicht mehr darauf, was er trug. Irgendwie spielte das keine Rolle mehr.
„Nein, aber es geht darum, dass ein Mann genug Ehrgeiz haben sollte, um sich so etwas überhaupt leisten zu können“, meinte Maggie. „Vielleicht habe ich irgendetwas nicht mitbekommen. Wovon lebt Josh denn eigentlich? Weißt du, was er beruflich macht?“
„Nein, ich bin mir nicht sicher. Ich weiß nur, dass auch er gerade eine Phase der Neuorientierung durchmacht. Genau wie ich.“
„Na, großartig. Zwei, die in einer beruflichen Krise stecken. Das ist eine solide Basis für eine Ehe.“
„Hör jetzt endlich auf“, wetterte Ashley, die langsam die Geduld verlor. Vor allem, weil sie keine Antworten auf Fragen in Bezug auf Josh hatte. Fragen, die sie angesichts der immer stärker werdenden Gefühle längst hätte geklärt haben müssen.
Normalerweise handelte sie nie impulsiv, trotzdem war es ihr gelungen, mit einem Fremden, über den sie so gut wie nichts wusste, eine Beziehung einzugehen. Und sie konnte es sehen, wie sie wollte, sie hatten bereits eine Beziehung, auch wenn sie vielleicht schnell wieder beendet sein würde. Daran durfte sie allerdings nicht denken, da dieser Gedanke sie weitaus mehr schmerzte, als es gut für sie war.
„Nun, darüber können wir ja noch ein anderes Mal reden. Wir sehen uns dann um sieben Uhr“, entschied Maggie einfach.
„Ich habe nicht gesagt, dass ich komme.“
„Aber du wirst kommen.“
„So? Und warum?“
„Weil du genau weißt,
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