Die Schwestern von Rose Cottage: Jo (German Edition)
schließen, winkte er ihr zu, und ihr Herz machte einen Freudensprung.
7. KAPITEL
P ete war immer noch völlig durcheinander, als er mit seiner Arbeit aufhörte und Jo erklärte, dass sie jetzt fahren würden. Er hätte sie am liebsten sofort wieder in die Arme gezogen und geküsst. Er wusste jedoch, dass er sich dieses Mal vielleicht nicht nur mit Küssen zufriedengeben würde, und hielt sich deshalb zurück. Jo sollte sich erst mal wieder an ihn gewöhnen. Er durfte jetzt nichts überstürzen.
Als sie gemeinsam in der Fahrerkabine seines Trucks saßen, fiel es ihm allerdings schwer, die nötige Distanz zu wahren. Und da war er wieder: ihr Duft, den er nie vergessen hatte, blumig und leicht wie ein unbeschwerter Sommertag. Lange hatte er an keiner Rose schnuppern können, ohne an Jo und das Rose Cottage denken zu müssen. Als Kelsey darauf bestanden hatte, Rosen um das Haus herum zu pflanzen, hatte er vehement protestiert. Zu Petes Erleichterung pflanzte sie jedoch andere Blumen, um die sie sich dann allerdings wenig kümmerte.
Pete hatte das Haus mit dem vernachlässigten Garten rasch zu hassen begonnen. Es war zu klein und vollgestopft mit Dingen, die ihn ständig an die Fehler erinnerten, die er in seinem Leben gemacht hatte. Er hatte das Dach instand gesetzt und es von außen renoviert, aber er war so mit dem Aufbau seines Unternehmens beschäftigt gewesen, dass er weder die Zeit noch das Geld gehabt hatte, es von Grund auf umzubauen. Wenn die Menschen, denen er Häuser baute, gewusst hätten, in was für einem Haus er selbst lebte, hätten sie ihm kaum ihr Geld anvertraut.
Doch das würde er jetzt ändern. Eines der Häuser, deren Garten Jo gestalten sollte, würde sein eigenes werden. Pete hatte ihr das allerdings noch nicht gesagt, schon weil er nicht wusste, welches Haus er nehmen sollte. Er hoffte, ihre Reaktion auf die Häuser würde ihm bei seiner Entscheidung helfen. Vielleicht hatte er auch Angst, dass sie von dem Job zurücktreten könnte, wenn sie wüsste, dass er selbst einer der Kunden wäre, für den sie die Arbeit machte.
Die wenigen Meilen zu dem ersten Haus verbrachten sie schweigend. Das war auch so etwas, das er an Jo liebte. Sie hatte nicht das Gefühl, jede Minute mit Worten füllen zu müssen. Kelsey konnte nicht mal zehn Minuten lang den Mund halten, und diese Eigenschaft hatte ihn manchmal fast in den Wahnsinn getrieben. Ohne seinen Sohn hätte er es keine zwei Monate mit ihr ausgehalten.
Als sie in die noch ungeteerte Einfahrt des ersten Hauses fuhren, das im Cape-Cod-Stil mit den typisch grauen Schieferschindeln und den weißen Fensterläden gebaut war, warf er Jo einen kurzen Blick zu. Angespannt saß sie auf dem Rand ihres Sitzes und schaute neugierig durch die Windschutzscheibe. Als das Haus endlich in Sicht kam, schnappte sie vor Überraschung nach Luft.
„Oh, Pete. Das ist ja wunderschön!“ Mit leuchtenden Augen sah sie ihn an. „Können wir hineingehen?“
Er lächelte. „Willst du innen auch einen Garten anlegen?“
„Sehr witzig.“ Sie warf ihm einen bittenden Blick zu.
Er lachte und freute sich über ihre Reaktion. „Natürlich kannst du hineingehen. Aber es ist noch nicht ganz fertig. Einige Dinge werden erst im Frühjahr, so ab März erledigt. Die Makler beginnen ihre Arbeit in dieser Gegend erst im April. Also habe ich keine Eile.“
„Das macht nichts.“
Sobald er den Truck angehalten hatte, sprang Jo hinaus und war schon fast an der Tür, als Pete sie einholte.
„Du kannst es ja kaum erwarten“, zog er sie auf. „Oder ist dir etwa kalt?“
„Ich bin unglaublich neugierig“, meinte sie, überquerte die große, weiße Veranda und wartete auf ihn. „Komm schon, mach auf!“
Pete schloss die Tür auf und trat dann zur Seite, um sie eintreten zu lassen.
„Oh, Mann“, murmelte Jo, als sie das große Foyer mit dem wunderschönen Eichenparkett betrat, das im einfallenden Sonnenlicht glänzte. „Ist das schön!“
Fast andächtig lief sie durch die unteren Räume mit den hohen Fenstern, dem Kamin und den doppelten Flügeltüren, die hinaus zu einem Innenhof führten, bis in die große Küche, von der man einen wunderbaren Blick auf die Bucht hatte.
„Es ist so schön“, sagte sie wieder und wieder. „Es ist einfach perfekt.“ Sie lächelte. „Du hast einen unwahrscheinlich guten Geschmack. Was für Schränke willst du hier einbauen?“
„Weiße Schränke mit Glastüren. Und zwar so ein altmodisches Glas mit Bläschen und Einschlüssen.
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