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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Ander geschrieben hat, und stelle mir vor, wie seine Finger die Seiten umblättern. Mir läuft dabei stets ein kalter Schauer über den Rücken«, vertraute sie ihm an.
    »Mir auch«, meinte Zedd.
    Das schien ihr zu gefallen. »Es ist so schade, dass niemand hier es jemals übersetzen konnte. Wir wissen nicht einmal, um welche Sprache es sich handeln könnte. Einige der Gelehrten hier vermuten, dass es sich womöglich um einen alten, von Zauberern verwendeten Schlüssel handelt.
    Joseph Ander war nämlich ein Zauberer«, vertraute sie ihm mit gedämpfter Stimme an. »Nicht jeder weiß das, aber das war er: ein bedeutender Mann.«
    Zedd fragte sich, woher sie wissen wollten, dass er ein bedeutender Mann war, wenn sie nicht die geringste Ahnung hatten, was er geschrieben hatte. Dann wurde ihm klar, dass sie ihn gerade deswegen für so bedeutend hielten.
    »Ein Zauberer«, wiederholte Zedd. »Man sollte meinen, ein Zauberer möchte, dass seine Schriften bekannt werden.«
    Vedetta kicherte. »Ach, von Zauberern versteht Ihr wirklich nichts, Ruben. So sind sie eben, geheimnisvoll und so.«
    »Vermutlich«, erwiderte er gedankenverloren, während er versuchte, eines der Worte zu entziffern, die vor seinen Augen vorüberflogen.
    Unmöglich.
    »Bis auf«, vertraute ihm Vedetta ganz leise flüsternd an, während ihre Augen rasch zu einem kurzen Blick nach rechts und links zuckten, »diese Stelle hier.« Sie tippte auf eine Seite nahe dem Ende. »Durch einen Zufall ist es mir gelungen, diese Worte hier zu entziffern. Nur diese zwei.«
    »Ach, wirklich?« Zedd schielte mit zusammengekniffenen Augen auf die Worte ›Fuer Owbens‹ . Er hob den Kopf und sah in ihre aufgeregten Augen. »Wisst Ihr wirklich, was dieses ›Fuer Owbens‹ bedeutet, Vedetta, oder glaubt Ihr nur, eine gewisse Ahnung zu haben?«
    Sie runzelte erfüllt von Ernsthaftigkeit die Stirn. »Ich weiß es wirklich. Ganz zufällig stieß ich auf eine Stelle in einem anderen Buch mit dem Titel Reich des Pulverfasses , wo die gleichen Worte erwähnt und beide Versionen benutzt werden. Darin ging es um ein paar…«
    »Ihr konntet die Worte also entziffern. Und was bedeuten sie nun?«
    Sie brachte den Mund ganz nah an sein Ohr. »Die Öfen.«
    Zedd wandte den Kopf herum und sah in ihre dunklen Augen. »Die Öfen?«
    Sie nickte. »Die Öfen.«
    Er runzelte die Stirn. »Irgendeine Ahnung, was das bedeutet?«
    Vedetta klappte das kleine schwarze Reisebuch zu.
    »Tut mir Leid, nein.« Sie richtete sich auf. »Es ist schon spät, Ruben. Die Aufseher meinten, sobald ich Euch dies gezeigt hätte, wollten sie die Bibliothek schließen.«
    Zedd versuchte nicht, seine Enttäuschung zu verbergen. »Selbstverständlich. Gewiss möchten alle nach Hause gehen, etwas essen und anschließend ins Bett.«
    »Aber Ihr könnt morgen wiederkommen, Ruben. Ich würde Euch morgen gerne wieder helfen.«
    Zedd strich sich über die Lippe, während seine Gedanken rasten, er sämtliche Informationsfetzen durchging, die er hatte in Erfahrung bringen können, und zu klären versuchte, ob überhaupt irgend etwas davon brauchbar wäre. Es sah nicht so aus.
    »Was?« Er sah zu ihr auf. »Wie war das?«
    »Ich sagte, hoffentlich könnt Ihr morgen wiederkommen. Ich würde Euch gerne wieder helfen.« Sie lächelte schüchtern. »Ihr seid eine größere Herausforderung als die meisten, die hierher kommen. Nur wenige machen sich die Mühe, in so alten Büchern zu forschen wie ihr. Das ist eine Schande, finde ich. Die Menschen heute halten das Wissen von früher einfach nicht mehr in Ehren.«
    »Das ist wohl wahr«, erwiderte er in vollem Ernst. »Ich würde gerne morgen wiederkommen, Vedetta.«
    Sie errötete erneut. »Vielleicht … wenn Ihr wollt, könntet Ihr mit in meine Wohnung kommen, und ich könnte Euch etwas zu essen machen?«
    Zedd lächelte. »Das würde ich wirklich gerne, Vedetta, und Ihr seid in der Tat überaus freundlich, doch das wird nicht möglich sein. Ich bin mit Franca hier. Sie ist meine Gastgeberin, und wir müssen zurück nach Fairfield und über unsere Nachforschungen sprechen. Über mein Projekt, Ihr wisst schon. Das Gesetz.«
    Ihre Lachfältchen erschlafften. »Verstehe. Nun, ich hoffe, ich sehe Euch morgen.«
    Zedd bekam ihren Ärmel zu fassen, als sie sich zum Gehen wandte. »Vielleicht könnte ich morgen auf Euer Angebot zurückkommen? Das heißt, wenn es dann noch gilt.«
    Ihr strahlendes Lächeln kehrte zurück. »Aber ja, morgen wäre eigentlich sogar noch günstiger.

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