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Die Seele des Feuers - 10

Die Seele des Feuers - 10

Titel: Die Seele des Feuers - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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meine Beherrschung verliere und dir womöglich noch wehtun muss.«
    Snip und Morley rannten im selben Augenblick in entgegengesetzte Richtungen los. Die Frau stürzte sich auf Snip, der warf Morley das Schwert zu. Morley fing es lachend auf, fuchtelte damit vor der Frau herum und neckte sie damit.
    Snip umlief sie im Rücken und schlug die Richtung zur Tür ein, deshalb langte sie nach Morley, der aber schleuderte das Schwert über ihren Kopf und ihre ausgestreckten Arme hinweg.
    Die drei rannten über den abgesenkten Fußboden in der Mitte des Saales. Wieder warf sich die Frau auf Snip, bekam sein Bein zu fassen und brachte ihn zu Fall, dabei warf er jedoch das Schwert erneut hinüber zu Morley.
    Sogleich war die blonde Schönheit wieder auf den Beinen und rannte los, bevor Snip sich auf die Füße wälzen konnte. Morley stieß mit der Schulter gegen eine der weißen Marmorsäulen und kippte sie vor ihr quer über den roten Teppich. Die Schale auf der Säule fiel krachend zu Boden und zersprang zu tausend Splittern, die mit einem leise klingelnden, beinahe melodischen Klirren über Marmor und Teppich glitten.
    »Ihr zwei habt keine Ahnung, was ihr tut!«, brüllte sie. »Hört sofort damit auf! Das gehört euch nicht! Das hier ist kein Spiel für Kinder! Ihr habt kein Recht, hier irgend etwas anzufassen! Ihr könntet ungeheures Unheil anrichten! Hört auf! Menschenleben stehen auf dem Spiel!«
    Sie und Morley tänzelten um die gegenüberliegenden Seiten der nächsten Säule herum. Jedesmal, wenn sie nach ihm langte, schob er die Säule in ihre Richtung. Als die schwere goldene Vase auf der Säule ins Wanken geriet und ihr auf die Schulter fiel, entfuhr ihr ein Schrei. Snip wusste nicht, ob es Wut war oder Schmerz, was sie aufschreien ließ.
    Schlangengleich wanden sich die drei um die Säulen zu beiden Seiten des roten Teppichs herum und kamen der Tür immer näher. Snip und Morley warfen sich das Schwert abwechselnd zu, ihre Aufmerksamkeit immer wieder in eine andere Richtung lenkend. Snip wollte eine der Säulen umstoßen, um die Fremde aufzuhalten, und war schockiert, wie schwer sie war. Als Morley sie umgeworfen hatte, hatte er geglaubt, sie wären leicht zu kippen – Fehlanzeige! Er versuchte es nicht noch einmal.
    Die ganze Zeit über brüllte die Frau die beiden an, mit der Zerstörung der unbezahlbaren magischen Gegenstände aufzuhören, als Morley dann aber die Säule mit dem tintenschwarzen Fläschchen darauf umstieß, entfuhr ihr ein spitzer Schrei. Die Säule stürzte krachend zu Boden, das Fläschchen segelte durch die Luft.
    Mit wehendem Zopf warf sie sich im Hechtsprung über den Boden, schlug auf und rutschte. Das Fläschchen entglitt ihren Händen, sprang hoch, landete auf dem Teppich und rollte aus, ohne jedoch zu zerbrechen.
    Ihrem Gesichtsausdruck nach vermutete Snip, ihr Leben sei durch das Nichtzerbrechen des Fläschchens verschont geblieben.
    Sie rappelte sich hoch und kam hinter ihnen hergestürzt, als sie durch die Tür nach draußen liefen. Im Freien warf Morley Snip lachend das Schwert zu, während sie am Rand der Umwallung entlangrannten.
    »Ihr habt ja keine Vorstellung, was auf dem Spiel steht! Ich brauche dieses Schwert unbedingt. Es gehört euch nicht. Gebt es mir, und ich lasse euch laufen.«
    Morley hatte diesen gewissen Blick in den Augen, diesen Blick, als wollte er ihr wehtun. Sehr weh tun. Diesen Blick hatte er schon bei Claudine Winthrop gehabt.
    Snip wollte nichts weiter als das Schwert, sah aber ein, dass sie ernsthaft würden versuchen müssen, sie aufzuhalten, sonst würde sie ihnen Scherereien ohne Ende machen. Er hatte nicht die Absicht, das Schwert wieder herzugeben. Nicht jetzt, nicht nach allem, was sie durchgemacht hatten.
    »He, Snip!«, rief Morley »Ich denke, es wird Zeit, dass du dir mal ‘ne Frau vornimmst. Die hier gibt’s sogar umsonst. Was meinst du, soll ich sie für dich festhalten?«
    Snip fand durchaus, dass sie ziemlich gut aussah. Außerdem war sie es, die die Scherereien machte. Sie wäre selbst dran schuld, sie wollte sie einfach nicht in Frieden lassen und sie wollte sich einfach nicht um ihre eigenen Dinge kümmern. Es geschähe ihr nur recht.
    Da er es aus den richtigen Gründen tat, aus guten Gründen, verdiente er es, der Sucher der Wahrheit zu sein, davon war Snip überzeugt. Diese Frau hatte nicht das Recht, sich einzumischen.
    Draußen im grellen Sonnenlicht wirkte die Farbe ihres Lederanzuges noch zorniger, ihr Gesicht war es ganz

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