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Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition)

Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Seelenkriegerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Friedman
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wirklich, dass es darum geht? Oder vielleicht sollte ich sagen … glaubst du wirklich, dass es nur darum geht?« Er schüttelte den Kopf und schnalzte mit der Zunge. »Wie alle anderen siehst du nicht, was vor deiner Nase geschieht. Ein Jammer. Ich hätte mehr von dir erwartet.«
    Er warf einen Blick zur Seite, und das Licht im Raum wurde heller. »Dein Liebhaber ist ordentlich verpackt und transportfertig. Wenn ich ihn von hier aus sicher befördern könnte, hätte ihn Königin Siderea bereits in Händen. Stattdessen ist jemand unterwegs hierher, um ihn abzuholen. Es wird sicherlich eine … interessante Reise.« Er schüttelte den Kopf. »Du hättest ihn nie gefunden, Kamala. Kein Zauberer kann ihn jetzt noch finden oder ihn befreien. Siderea hat ein Gefängnis aus der Substanz seines eigenen Körpers geschaffen, und keine Macht der Welt kann diese Mauern entfernen, ohne ihn dabei zu zerstören.«
    »Ihr arbeitet mit ihr zusammen? Mit den Seelenfressern?« Kamala blinzelte überrascht. »Warum?«
    Wieder dieses eisige Lächeln. Lazaroth antwortete nicht, sondern ging nur langsam um sie herum. Sie verrenkte sich den Hals, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, doch als die Schmerzen zu groß wurden, schaute sie wieder nach vorne. Hörte mit Schrecken, wie er sich von hinten näherte, spürte, wie der Stoff seiner Robe ihre Kehrseite streifte, und betete zu Göttern, die sie längst aus ihrem Leben gestrichen hatte.
    Seine Hand glitt schlangengleich über ihre Hüfte nach vorne bis dahin, wo ihre Beine sich teilten. Sie zuckte zurück, doch damit drückte sie sich noch fester gegen ihn.
    »Ein weiblicher Magister«, flüsterte er ihr ins Ohr, und sein Atem strich heiß über ihre Wange. »Was hat das zu bedeuten? Ist weiblich eine Eigenschaft des Fleisches oder des Geistes? Wenn man das eine verändert, ändert sich dann auch das andere?« Seine Finger ertasteten ihre empfindlichsten Teile und kneteten sie derb, rücksichtslos, ein Hohn auf alle sinnlichen Freuden. »Heißt es, schwach zu sein?«, zischte er gehässig. Sie biss die Zähne zusammen, um ihm nicht die Genugtuung einer Antwort zu geben. Ich habe Schlimmeres überlebt , beteuerte sie sich selbst. Was für ein entsetzlich schwacher Trost.
    Und dann explodierte ohne Vorwarnung die Lust in ihren Lenden. Eine unnatürliche, durch Zauberei beschworene Wärme raste durch ihre Adern und zwang ihren Körper, wie auf die Berührung eines Liebhabers zu reagieren. Nein! , dachte sie und kämpfte an gegen diese Woge unnatürlicher Sinnlichkeit. Die Vorstellung, auf diesen Missbrauch anzusprechen, war ihr ein Gräuel. Ich werde das nicht zulassen! Aber er hatte ihren Körper durch Zauberei unter seine Kontrolle gebracht, ihr blieb keine andere Wahl. Seine Hand glitt nach oben, umfasste eine Brust und drückte sie so fest, dass es schmerzte. Unwillkürlich drängte ein lustvolles Wimmern auf ihre Lippen, und ihr Körper wölbte sich ihm wie von selbst entgegen. Nein! Sie biss sich die Lippen blutig, um keinen Laut von sich zu geben, während die falsche Lust Welle um Welle ihren Leib durchwogte und ihr die Tränen der Enttäuschung und Scham in die Augen trieb. Tu mir das nicht an!
    Und dann war es vorbei. Sie hing schlaff an ihren Fesseln, froh um den Schweiß, der ihr über das Gesicht lief und ihre Tränen verbarg. Lazaroth beobachtete sie eine Weile, dann fasste er ihr ins Haar und riss ihren Kopf so heftig zurück, dass ihre Handgelenke hart gegen die Fesseln gedrückt wurden und erneut zu bluten begannen. Er näherte seinen Mund ihrem Ohr, wartete einen Augenblick und raunte dann im Tonfall eines Liebhabers: »Wieso glaubst du, dass du die Einzige bist, Kamala?« Er hielt inne. »Oder auch bloß die Erste?«
    Er ging langsam um sie herum, bis er wieder voll in ihrem Blickfeld stand. »Was macht dich so sicher, dass es nicht andere Frauen gibt, die über die Macht verfügen? Könnten sie nicht Männerkörper angenommen haben und das Leben von Männern führen, um ihre Macht offen auszuüben? Könnten sie nicht die Identität aufgegeben haben, die ihnen die Natur verliehen hat, um sich in die zu kleiden, die ihnen die Herrschaft ermöglicht?«
    Er fasste mit beiden Händen den Kragen seiner Robe und riss ihn auf. Darunter war er nackt. Sein Körper war hart und schlank, schwarze Haare führten in einer dünnen Linie über seine Brust und mündeten über seinen Lenden in einem dichten lockigen Pelz. Und dann – Kamala sah es entsetzt und fasziniert zugleich –

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