Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)
sprechen mit Naomi Damann, seiner Tochter. Das ist sogar eher besser, da die alles mitbekommen hat. Außerdem ist es nicht ganz leicht, mit Hugo Damann zu sprechen. Er fühlt sich wie ein König und lässt alle in seinem Umkreis dies auch spüren.“
„Haben Sie schon mit Naomi Damann gesprochen?“
„Nein, Mark wollte es alleine tun!“
Er setzte wieder seinen beleidigten Blick auf. Hans brauchte offenbar die permanente Bestätigung, dass er gebraucht wurde. Er tat Layla leid. Er war offenbar echt ein netter Kerl. Layla beschloss, ihn soweit es ihr möglich war in das Geschehen zu involvieren.
Kurz später waren sie auch mit dem Kaffee fertig. Hans bezahlte und sie gingen zurück zum Ausgang. Während sie darauf warteten, dass ihnen ein Parkplatzwart das Auto brachte, sah sich Layla um. Eigentlich weckte nichts Spezielles ihr Interesse. Sie fühlte sich im Moment sogar relativ sicher. Wie trügerisch diese Sicherheit war, zeigte sich jedoch kurz später, als Layla plötzlich ein Fahrzeug sah, dass außerhalb des Parkplatzes am Randstein hielt. Der Fahrer dort betrachtet sie auf die gleiche Art und Weise, wie dies der Mann im Flugzeug getan hatte. Wahrscheinlich verfolgte auch er sie. Layla wollte nicht, dass ihre Pläne gleich bei der Seelenräuberin, oder wer auch immer ihr Feind war, ankämen und so starrte sie den Mann provokativ an. Sie winkte ihm sogar, wohl wissend, dass sie damit auch sein Leben in Gefahr brachte. Darauf konnte sie jedoch im Moment keine Rücksicht nehmen. Der Mann war auch ganz augenscheinlich erschrocken darüber, dass Layla ihn entdeckt hatte und zündete den Motor seines Autos. Er fuhr aber nicht davon. Offensichtlich wollte er trotzdem seine Überwachung fortsetzen. Das kam überhaupt nicht in die Tüte, dachte sich Layla, entschuldigte sich kurz bei Hans und ging in Richtung des Fahrzeugs. Der Mann machte ein obszönes Zeichen in ihre Richtung und fuhr letztendlich doch mit quietschenden Reifen davon. Jetzt wurde auch Hans auf das Auto aufmerksam. Er fragte Layla, ob sie den Wagen verfolgen sollten, aber Layla verneinte. Er würde so oder so nichts zu sagen haben. Es war eher wahrscheinlicher, dass er einfach starb. Layla hoffte, dass sie ihrer Überwachung damit wenigstens für kurze Zeit entgangen waren. Schnell gingen sie zum Auto und fuhren ebenfalls davon.
Hans schien jetzt richtig aufgetaut zu sein, denn während der ganzen weiteren Fahrt, hörte er nicht auf, zu schwätzen. Über Brasilien, seinen Job, über Kriminalität in Sao Paulo und was dagegen seiner Meinung nach gemacht werden sollte. Layla hörte nur mit einem halben Ohr zu und sagte an den richtigen Stellen „Ja“ und „Aha“. Was sie dagegen wirklich beschäftigte, war die konstante Überwachung dieser Seelenräuberin. Sie musste über ein unglaubliches Netzwerk verfügen. Aber reichte dies wirklich bis nach Zürich? Layla glaubte dies nicht. Also suchte sie sich bei Bedarf die passenden Personen einfach nur aus? Nur wie bewerkstelligte sie dies? Wie suchte sie die Leute aus? Woher wusste sie, wer die richtigen waren, selbst über die riesige Distanz von Brasilien in die Schweiz? Wie wusste sie überhaupt über Layla Bescheid? Und was wusste sie von Layla? Hatte diese Seelenräuberin Mark etwas angetan? Es gab so vieles, auf das sich Layla einfach keinen Reim machen konnte und die Sorge um Mark brachte sie fast um.
Tief in Gedanken versunken merkte Layla gar nicht, wie die Zeit verging und war sehr überrascht, als Hans ankündigte, dass sie beim Anwesen der Familie Damann angekommen seien. Layla sah sich um und stieß einen begeisterten Ruf aus. Es schien fast so, als ob sie im Garten Eden, im Paradies angekommen seien. Duzende wohlgeformte Palmen säumten einen Weg ein, der perfekt in die Landschaft eingepasst war. Hinter den Palmen begann der schönste Garten, den Layla je gesehen hatte. Tausende, farbenfrohe Blumen die, wie es schien alle in voller Blüte standen. Alle farblich optimal aufeinander abgestimmt. Dazwischen immer wieder Bäume und Sträucher, die das Bild perfekt abrundeten. Das Auto stand vor einem Zaun. Selbst dieser schien ein Teil der Natur zu sein. Das einzige, was man vielleicht als störend empfinden konnte, war die große Überwachungskamera, die auf einem Pfahl montiert war.
Hans stieg aus, klingelte und meldete sie beide offensichtlich an. Dann kam er ins Fahrzeug zurück. Layla konnte sich an der Pracht einfach nicht satt sehen. Plötzlich gab es einen quietschenden Laut, der
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