Die Seelenräuberin: das zweite Abenteuer von Lyala Mendes, dem weissen Werwolf (German Edition)

gesehen habe, kannst Du Dich selbst entscheiden, wann Du Dich in einen Werwolf verwandelst!“
    „Am Tage ist es etwas schwieriger, aber ja, nach anfänglichen Problemen kann ich das jeder Zeit. Nur wenn ich zu lange damit warte, mich in einen Werwolf zu verwandeln, dann setzt nach circa drei Tagen die Verwandlung spontan ein. Dann kann ich es auch nicht mehr willentlich verhindern!“
    In diesem Moment kam Donerta mit dem Tee zurück. Zusätzlich hatte sie auch ein riesiges Tablett mit weiteren Keksen, sowie eine Schale mit Früchten mitgebracht. Layla spürte wieder, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief und sie nahm ein großes Stück Mango, dass sie mit großem Genuss aß. Naomi lächelte sie an und sagte dann:
    „Jetzt weiß ich auch, warum Du so viel essen kannst, ohne dass Du zunimmst. Den komischen Katzenmenschen hast Du es aber ganz schön gegeben!“
    Donerta schenkte allen Tee ein, dann sagte sie:
    „Das war wirklich eine große Leistung, die wahrscheinlich auch Ajllasga überrascht haben dürfte. Kein Mensch kann solch einen Wer-Jaguar besiegen. Ajllasga hat zur Sicherheit gleich eine ganze Staffel davon geschickt, die Layla alle getötet hat.“
    „Was sind das für Wesen? Du hast von einem Wer-Jaguar gesprochen.“
    „Eigentlich ist das nicht ganz richtig. Ein Wer-Jaguar ist wie ein Werwolf ein Gestalten- oder Formwandler, das heißt neben seiner Wer Gestalt gibt es immer noch die normale, menschliche Gestalt. Er wandelt dann zwischen den Gestalten. Diese Art von Wer-Jaguar, die wir hier erlebt haben, besitzen aber lediglich diese Mensch – Tier – Mischgestalt, das heißt sie wandeln ihre Gestalt nicht. Sie sind auch nur zum Teil magisch. Sie werden wie ganz normale Babys schon in dieser Gestalt geboren und sie sterben auch in dieser Gestalt!“
    „Sie sind also sterblich! Ich konnte sie aber, ähnlich wie bei einem Werwolf nur an den Augen verletzen. Nicht einmal der Hai konnte ihre Haut durchtrennen!“
    „Dass sie zum Teil natürlich sind, heißt nicht, dass es keine mächtigen Wesen sind. Du hast Recht. Bisher nahm ich an – und wahrscheinlich auch Ajllasga – dass sie unverletzlich seinen. Den Trick, ihnen die Augen auszustechen, den kannte ich persönlich noch nicht. Aber so nahe kommt ihnen im Normalfall auch niemand.“
    „Du hast gesagt, sie werden ganz normal geboren. Dann sind sie also eine natürlich Tierrasse!“
    „Nein, dass sind sie auch wieder nicht. Sie werden zwar geboren, aber sie werden von weiblichen Menschen geboren!“
    „Oh mein Gott, wie geht denn das!“
    „Lasst mich bitte etwas weiter mit meiner Erklärung ausholen. Diese Wesen haben ihren Ursprung aus der Inka – Zeit, das heißt ungefähr um das Jahr 1450. Da muss es im Amazonasgebiet einen mächtigen Jaguar gegeben haben. Die Menschen dort dachten sogar, es sei ein Gott. Dieser Jaguar ist der Ursprung dieser Rasse!“
    „Aber es war immer noch ein natürlicher Jaguar, also ein Tier!“
    „Soweit ich weiß, war er zwar ein ganz spezielles Tier, viel größer und sehr viel intelligenter, als jeder bisher bekannte Jaguar, aber immer noch ein Jaguar. Diesem Jaguar ist es irgendwie gelungen mit einer menschlichen Frau Nachkommen zu erzeugen!“
    „Das ist ja widerlich!“
    „Sowie man sich in den Sagen erzählt, geschah dies durch eine Vergewaltigung. Auf jeden Fall gebar die Frau Zwillinge. Ein Mädchen, das aussah, wie ein ganz normaler Mensch, und ein Junge der diese Wer-Jaguar Gestalt hatte. Das Mädchen ist Ajllasga, meine Mutter, der Junge hieß Asha und ist sozusagen der Ur-Wer-Jaguar. Und diese beiden, die durch diese unnatürliche Empfängnis geboren wurden, die waren magische Wesen. Diese Verbindung muss also irgendwie von einer höheren Macht gesteuert worden sein. Wie genau, dass habe ich niemals herausbekommen können. Ajllasga wurde die Seelenräuberin, eine mächtige Magierin, fast schon ein Dämon.
    Asha dagegen hatte fast keine magischen Fähigkeiten. Das einzige war seine Kampfkraft und seine Unverwundbarkeit. Aber während Ajllasga sich ohne Einschränkung unter den Menschen bewegen konnte, war Asha nur ein Geächteter. Die Menschen hielten ihn für ein Monster, die Jaguare hatte nur Angst vor ihm. Er war also alleine.“

Kapitel 13
    Asha war verwirrt. Ajllasga, seine Schwester wollte das Dorf verlassen. Sie, die immer alles bekam, sie, die von allen geliebt wurde, sogar von den schwachen Menschen, ausgerechnet sie wollte das Dorf verlassen. Das würde ihren Vater töten. Jetzt da er