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die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin

Titel: die Seelenwächterin - Smith-Ready, J: Seelenwächterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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auf die nahenden Feinde zuschwärmten.
    „Sie werden alle in die Falle gehen.” Rhia hörte die Panik in ihrer eigenen Stimme. „Warum brennen die das Feld ab?”
    „Um einen Rauchvorhang zu schaffen. Sie wussten nicht, dass unsere Krieger sich dort befinden”, sagte Elora. „Und jetzt kommen sie auch nicht mehr heraus.”
    Ohne ein weiteres Wort schulterte Pirrik seine Heilertasche und rannte auf das Gemenge zu.
    Rauch stieg vom fernen Ende des Feldes auf und mit ihm das Scheppern von Metall auf Metall. Rhia keuchte, als sie sah, mit welcher Kraft die Bärenmarder angriffen – jeder von ihnen kämpfte gegen drei Nachfahren, wirbelte und stieß zu und schleuderte schwere Dolche gegen Hals oder Brust eines nahenden Gegners. Die Messer der Bärenmarder hätten den längeren Schwertern der Nachfahren nicht ebenbürtig sein dürfen, aber sie hatten die richtige Ausbildung und den Mut, sich dem Feind so weit zu nähern, dass sie zwischen die Platten seiner Rüstung stoßen und seinen letzten, röchelnden Atemzug spüren konnten. Wenn ihre Stöße trafen, brüllten sie auf eine Art, die man nur als Freude beschreiben konnte. Je länger sie kämpften, desto mehr Energie schienen sie zu besitzen.
    Die anderen Krieger behaupteten sich ebenfalls gegen die Nachfahren. Die Wespenfrauen mit ihren leichten, peitschengleichen Flegeln kämpften mit weniger Kraft als die Bärenmarder, doch mit der doppelten Geschwindigkeit und mehr Geschick darin, auszuweichen. Mehrere Male glaubte Rhia, eine der Frauen würde unter dem Angriff eines Feindes fallen, nur um sie im letzten Augenblick abrollen oder davonspringen zu sehen. Schwerttragende Bären strichen am Rand des Feldes entlang, brüllten Befehle und kümmerten sich um die Nachfahren, die versuchten, in die nahen Wälder zu entfliehen. Dann drehte sich der Wind, und der Rauch nahm Rhia die Sicht.
    Die Verwundeten kamen. Ein verwundeter Bärenmarder war der erste. Er wurde auf beiden Seiten von seinen Kameraden gestützt. Sein rechtes Bein zog eine Blutspur nach sich. Sie gingen an Rhia vorbei, als sie ihn ins Zelt brachten, und Rhia beruhigte sich mit einem tiefen Atemzug und einem schnellen Gebet an Krähe.
    „Hier herüber”, sagte Elora zu den Kriegern, die den Verwundeten vorsichtig auf eine Trage legten und dann zurück in die Schlacht rannten. Die Heilerin winkte Rhia, während sie die Hose des Kriegers an der Seite aufschnitt, um seine Wunde freizulegen. Rhia ging auf den Mann zu – kaum mehr als ein Junge, gut ein Jahr jünger als sie selbst. Sie hatte ihn schon im Dorf gesehen, aber sie kannte weder seinen Namen noch seine Familie.
    Bei ihrem Anblick erschrak der Junge. Sie zu sehen schien ihm mehr Schmerzen zu bereiten als die Wunde selbst. Rhia griff nach seiner Hand, und er drückte ihr Handgelenk so fest, dass sie schon Angst hatte, es würde brechen. Dann strich sie ihm das dunkle Haar aus dem mit Ruß und Farbe beschmierten Gesicht, gerade genug, um in seine blassblauen Augen zu blicken, die aus Dreck und Schweiß heraus leuchteten.
    Durch das ferne Rufen und das Scheppern auf dem Schlachtfeld hörte sie ...
    Nichts. Keine Flügel.
    „Wie heißt du?”, fragte sie den Krieger.
    „Sirin.”
    „Sirin, du wirst wieder gesund.”
    Er legte seinen Kopf erleichtert zurück und schrie dann auf, als Elora die Wunde ausspülte. Rhia sah an seinem Bein hinab, das über dem Knie fast in zwei Teile zertrennt war, und ihr wurde klar, dass „gesund” relativ war, wenn es um Kriegswunden ging.
    Ein weiterer Otter gab dem verwundeten Jungen Wasser, in das ein Schmerzmittel gemischt war, und er entspannte sich. Sein Blick ging in die Ferne. Sie überließ ihn den Heilern und ging zurück zu Coranna.
    „Ich habe nichts gehört”, sagte Rhia zu ihr. „Auch nichts gespürt. Er ist dem Tod nicht einmal nah.”
    „Genieß die Stille, solange sie anhält”, sagte Coranna, „denn Krähe fliegt niedrig über dieser Schlacht.”
    Sie standen Seite an Seite und sahen zu, wie die Flammen das Weizenfeld verschlangen und nichts zurückließen als geschwärzte Erde. Das Feuer drängte die Kämpfer an den Rand des Waldes und auch auf das Krankenhaus und die Reihen der Bogenschützen zu. Es breitete sich schneller aus, als einige von ihnen entkommen konnten, und Kämpfer beider Seiten fielen, ruderten wild mit den Armen und erstickten. Auch Rhia brannten die Augen, obwohl der Wind den Rauch jetzt von ihr fortblies.
    Plötzlich legte sich ihr eine Hand auf die Schulter. „Abstand,

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