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Die Segel von Tau-Ceti

Die Segel von Tau-Ceti

Titel: Die Segel von Tau-Ceti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gehen?«
    »Eine Frage, mit der die Politiker sich ebenfalls befassen. Sie löchern mich schon die ganze Zeit mit Anfragen nach weiteren Informationen über die militärischen Fähigkeiten der Phelaner.«
    »Heißt das, dass sie das Gesuch der Phelaner vielleicht ablehnen?«, fragte Kit.
    »Nein, es heißt nur, dass sie vorsichtig sind. Je mehr wir erfahren, desto besser für uns alle. Das gilt auch mit Blick auf die Phelaner. Wir brauchen mehr Informationen — und wenn nur aus dem Grund, um einen angemessenen Preis für unsere Dienste zu erzielen.«
    Garth wandte sich an Tory. »Wie geht die Arbeit am Implantat voran?«
    »Langsam. Aber es ist ihnen immerhin gelungen, eine Trägerfrequenz zu erzeugen, wie ich bei ihrem letzten Versuch festgestellt habe. Als ich dann eine Synchronisierung versuchte, habe ich mir höllische Kopfschmerzen eingehandelt.«
    »Es ist gut zu wissen, dass es ein paar Dinge gibt, in denen wir besser sind. Ich stand schon kurz davor, einen Minderwertigkeitskomplex zu entwickeln.«
    »Ich weiß, was du meinst. Ich glaubte auch, dass sie eine Verbindung herstellen würden, sobald ich ihnen die Spezifizierungen übermittelte.«
    »Gut, dann versuche es weiter. Es wäre ein verdammter Aufwand, wenn du jedes Mal in den Hangar hinuntergehen müsstest, sobald du den Computer benutzen willst.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Gibt es sonst noch etwas, das wir besprechen müssen?« Als niemand etwas sagte, schlug Garth vor, dass sie für heute Schluss machten. Die Phelaner ließen ihnen kaum Luft zwischen Schulung und Unterhaltungsprogramm. Einer nach dem andern verzogen sie sich in ihre Quartiere. Morgen würde wieder ein anstrengender Tag.
    In den nächsten Wochen verlor die Schulung immer mehr den Charakter einer »Formalausbildung« und geriet eher zu einem Einzelunterricht. Wie Garth angeregt hatte, widmete Guttieriz sich dem Studium des phelanischen Idioms. Kit Claridge verbrachte den größten Teil ihrer Zeit damit, sich Kenntnisse der phelanischen Medizin anzueignen. Alle vier Menschen unterzogen sich einer umfassenden medizinischen Untersuchung, und ein paar Phelaner stellten sich stundenlang als Forschungsobjekte für Kit zur Verfügung.
    Garth Van Zandt wurde immer wieder von der Erde aufgefordert, weitere Informationen zu liefern, auf deren Grundlage man den Wunsch der Phelaner um Zuweisung einer Kolonie prüfen wollte. Sie befanden sich nun schon seit sieben Wochen an Bord des phelanischen Schiffs und empfingen erst jetzt die Anfragen, die formuliert worden waren, kurz nachdem die Meldung über den Erstkontakt die Erde erreicht hatte. Die Kommunikationsverzögerung aufgrund der Lichtgeschwindigkeit wurde für die Parteien an beiden Enden der Mikrowellenverbindung zu einem immer größeren Handicap. In der Regel übermittelte die Mannschaft alles nach Hause, von dem sie glaubte, dass es irgendjemanden interessieren könnte. Deshalb dauerte die Erstellung der Berichte oft länger als einen halben Tag.
    Während Kit und Eli sich in ihren jeweiligen Disziplinen übten und Garth als Verhandlungspartner der Phelaner auftrat, fiel Tory der Part des Synergisten der Expedition zu. Sie hatte die Aufgabe, so viel wie möglich in Erfahrung zu bringen, und diese Erkenntnisse dann mit dem Speicherinhalt des Bordcomputers abzugleichen - in der Hoffnung, weiterführende Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Hauptsächlich wanderte sie mit Maratel im Schiff umher und schaute sich um.
    In den vielen Wochen seit ihrer Ankunft hatten sie alle möglichen Aktivitäten der Phelaner registriert. Eine von Torys interessantesten Aktionen war der gemeinsame Besuch mit Maratel bei einem Sinfonieorchester, das gerade für ein Freiluftkonzert probte, welches man zu Ehren der Menschen geben wollte. Tory registrierte belustigt die Änderungen, die man an den traditionellen Instrumenten vorgenommen hatte. So hatte zum Beispiel die komplette Bläsersektion komplizierte Aufsätze auf die Mundstücke der Instrumente gesteckt. Mit den Schnauzen und den fehlenden Lippen war es nämlich unmöglich für die Phelaner, auf einer herkömmlichen Trompete zu blasen. Die Adaptionen bei den Streichern waren genauso interessant.
    Tory und Maratel rekelten sich auf einer mit Gras bewachsenen Anhöhe unter der Sonnenröhre und lauschten, wie das Orchester in kurzen Abständen Beethovens Fünfte Symphonie probte. Zwischendurch führte der Dirigent eine Art »Manöverkritik« durch. Tory stellte fest, dass es durchaus von Vorteil für einen

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