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Die Sehnsucht der Pianistin

Die Sehnsucht der Pianistin

Titel: Die Sehnsucht der Pianistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Nachtigall Nora Roberts
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schon, dachte Vanessa und geriet fast in Panik. Sie hatte sich doch noch kaum daran gewöhnt, wieder bei ihrer Mutter zu sein und im selben Haus mit ihr zu wohnen. Und jetzt … Aber das hatte nicht sie zu entscheiden. „Ich nehme an, sie werden in das Haus deines Vaters ziehen.“
    „Das denke ich auch. Ich glaube, sie haben mit dem Gedanken gespielt, dieses Haus eventuell zu vermieten. Würde dich das stören?“
    Vanessa bestrich eine Scheibe Toast mit Butter. Woher sollte sie das denn wissen? Sie hatte noch keine Zeit gehabt herauszufinden, ob dies ihr Heim war oder nicht. „Nein, ich glaube nicht. Schließlich können sie ja nicht gleichzeitig in zwei Häusern wohnen. Das leuchtet mir schon ein.“
    Brady verstand Vanessas Zwiespalt. „Eigentlich kann ich mir gar nicht vorstellen, dass Loretta sich von diesem Haus trennt. Es ist seit vielen Jahren im Besitz eurer Familie.“
    „Ich habe mich oft gefragt, warum sie es überhaupt behalten hat.“
    „Sie ist hier aufgewachsen, genau wie du.“ Er griff nach seiner Kaffeetasse. „Warum fragst du sie nicht, was sie damit vorhat?“
    „Kann ich ja machen.“ Unbehaglich hob sie die Schultern. „Aber das hat keine Eile.“
    Da Brady sie kannte, ließ er es dabei bewenden. „Worüber ich eigentlich mit dir sprechen wollte, ist das Hochzeitsgeschenk. Ein Toaster oder Kaffeeservice dürften ja wohl fehl am Platz sein.“
    Nachdenklich betrachtete Vanessa ihren Teller. „Damit könntest du recht haben.“
    „Ich hätte da eine Idee. Mit Joanie habe ich schon gesprochen. Was hältst du davon, wenn wir zusammenlegen und ihnen eine Hochzeitsreise spendieren? Zwei, drei Wochen in Cancún – eine Suite mit Aussicht auf die Karibik, tropische Nächte und so weiter. Keiner von beiden war je in Mexiko. Ich glaube, sie würden sich wahnsinnig freuen.“
    Vanessa war von der Idee hellauf begeistert. Typisch für Brady, sich so etwas auszudenken. „Ihr wollt sie damit überraschen?“
    „Ich glaube, das kriegen wir hin. Dad hat versucht, seine Termine so hinzubiegen, dass er sich eine Woche freinehmen kann. Ich könnte das sabotieren, damit er denkt, es bleiben ihm nur ein paar Tage. Wir machen inzwischen die Reservierung und besorgen die Tickets. Allerdings müssen wir auch noch heimlich die Koffer für sie packen.“
    Von seinem Unternehmungsgeist angesteckt, lächelte Vanessa. „Wenn dein Vater augenblicklich seinen Kopf genauso in den Wolken hat wie meine Mutter, gelingt uns das bestimmt. Wir schenken ihnen die Tickets beim Hochzeitsempfang und schieben sie dann in eine Prunkkarosse. Gibt es hier irgendwo einen Autoverleih, der große Limousinen für besondere Anlässe hat?“
    „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Es gibt einen in Frederick.“ Er machte sich eine Notiz.
    „Bestell die Hochzeitssuite für sie“, sagte Vanessa. Als er grinsend aufschaute, zuckte sie die Schultern. „Wenn wir es schon tun, dann auch richtig.“
    „Einverstanden. Eine Limousine, die Hochzeitssuite, zwei Tickets erster Klasse. Sonst noch was?“
    „Champagner. Eine Flasche im Wagen und eine zweite in ihrer Suite, wenn sie ankommen. Und Blumen. Mom liebt Gardenien.“ Sie unterbrach sich, während Brady sich Notizen machte. Sie hatte Loretta „Mom“ genannt! Ganz spontan, als wäre es das Natürlichste von der Welt. „Sie … früher hat sie jedenfalls Gardenien gemocht.“
    „Ausgezeichnet.“ Er steckte den Notizblock ein. „Du hast mir ja gar nichts übrig gelassen.“
    Verblüfft folgte sie seinem Blick auf ihren leeren Teller. „Ich … ich glaube, ich war hungriger, als ich dachte.“
    „Ein gutes Zeichen. Hast du noch Schmerzen?“
    „Nein.“ Verlegen stand sie auf, um ihren Teller zur Spüle zu bringen. „Außerdem habe ich dir bereits gesagt, dass du nicht mein Arzt bist.“
    „Hm.“ Als sie sich umdrehte, stand er direkt hinter ihr. „Nehmen wir doch einfach an, ich vertrete Doc Tucker heute bei seinem Hausbesuch. Nur eine kleine Untersuchung.“ Bevor sie ihn daran hindern konnte, drückte er sanft mit der Hand auf ihren Magen. „Tut das weh?“
    „Nein. Ich habe dir doch …“
    Er drückte fest unter ihrem Brustbein. Sie zuckte zusammen. „Immer noch empfindlich?“
    „Ein bisschen.“
    Er nickte. Als er diese Stelle vor zwei Tagen gedrückt hatte, war der Schmerz fast unerträglich gewesen. „Du machst dich. Noch ein paar Tage, und du kannst wieder Steaks mit Teufelssoße essen.“
    „Wieso kümmert sich eigentlich alle Welt um das, was ich

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