Die Sehnsucht des Dämons (German Edition)
gegeben hat. Das zöge ernste Konsequenzen nach sich.“
„Konsequenzen?“ Serena stockte der Atem. „Heißt das, ich könnte umkommen? Nur ein Dämon kann einen Engel töten, oder? Das hat Gabriel bei der Ordinationszeremonie jedenfalls gesagt.“
„Die Seele stirbt nie, auch wenn der Körper nicht mehr weiterlebt. Das weißt du doch, Serena.“
Die Antwort lautet also „Ja“, dachte Serena. Man wird mich einfach recyceln, so, wie der Erzengel es gesagt hat. Aber mein Körper könnte sterben.
Am anderen Ende der Leitung hörte sie ein lautes Seufzen. „Serena, solche Dinge geschehen nun mal im Rahmen der Ausübung unserer Pflichten. Du tust, was du kannst. Ich weiß, dass es schwer für dich ist, aber es ist unerlässlich, dass du bei Julian bleibst.“
Solche Dinge geschehen nun mal? Serena hielt den Hörer vom Ohr weg und starrte ihn an. Irgendetwas war hier seltsam. Arielles kryptische Antworten machten ihr Angst.
„Was ist los, Arielle?“
„Ich kann dir auch nicht genau sagen, was du tun sollst“, erklärte die Ausbilderin. „Ich kann dir nur einen Rat geben. Finde das Gute, das immer noch in Julian vorhanden ist, und sorge dafür, dass er es selbst erkennt. Es wird ihm selbst gewahr werden, aber du musst ihm zuerst helfen.“
Serena hörte, wie die Tür geöffnet wurde und Julian ihren Namen rief.
„Er kommt, ich muss auflegen“, flüsterte sie ins Telefon. „Ich versuche, dich morgen noch mal anzurufen.“
„Vergiss nicht: Du musst die Liebe in deinem Herzen bewahren“, gab Arielle ihr mit auf den Weg, bevor sie auflegte.
Liebe, dachte Serena, als sie Julians Schritte hörte. Arielle war offensichtlich vollkommen verrückt geworden. Wo war Platz für die Liebe in einer Situation wie dieser? Das Gute? In Julian? Das schlug dem Fass den Boden aus. Woher will Arielle überhaupt wissen, was in Julians Innerem zu finden ist?
Die Tür ging auf.
„Mit wem sprichst du?“ Er baute sich am Fußende des Bettes auf. Von seinen nassen Hosenbeinen tropfte es auf den Marmorboden.
„Es war nur … meine Mitbewohnerin. Ich wollte sichergehen, dass sie die Katze füttert.“ Sie riss die Augen weit auf, um ihre Unschuld zu demonstrieren.
Julian zog sein Jackett aus und warf es über einen Stuhl. „Du bist eine so schlechte Lügnerin. Du hast nicht mal eine Katze. Oder meinst du, dann hätte ich dir einen Welpen geschenkt? Wie lautet die Strafe für Lügen, Engelchen?“
Sie ignorierte ihn und dachte an den kleinen Milo. Wer kümmerte sich jetzt um ihn in Julians großem, leerem Haus? Seine Dämonenbediensteten? Instinktiv wich sie vor Julian zurück, rutschte zum Kopfende des Bettes. „Was ist passiert?“
Julian kickte die Schuhe weg und bückte sich, um die Socken auszuziehen. „Was glaubst du wohl? Ich bin in den Pool gesprungen und habe Nick herausgefischt.“
„Wo ist er?“
„In seinem Zimmer. Tiffany hat angeboten, sich um ihn zu kümmern. Sie war ganz wild darauf, aber in deinem Interesse habe ich abgelehnt. Nick wird nirgendwo hingehen.“
Erleichterung breitete sich in ihr aus. Nick war in Sicherheit – zumindest fürs Erste.
Aber was war mit ihr?
Julian stieg aus seiner Hose und ließ den nassen Klumpen auf dem Boden liegen. Sein Körper war umwerfend, durchtrainiert und so wohlproportioniert wie die Statue einer römischen Gottheit. Auch seine Boxershorts waren nass geworden und klebten nun an seinem Körper. Offensichtlich war er ziemlich erregt.
Er wollte sie – so viel war klar. Und es war ebenfalls klar, dass auch sie ihn wollte. Sie beobachtete ihn dabei, wie er sich auch dieses letzten Kleidungsstückes entledigte. Ihr Mund wurde trocken. Sie blinzelte und konnte die Augen nicht abwenden von seiner Erektion.
„Du hast jemanden um Hilfe gebeten. Aber du kannst sicher sein, mein Engel, jetzt kann dir keiner helfen.“
Er beugte sich über sie. Sie rechnete damit, dass er sich kalt und nass anfühlte, aber seine Finger waren warm. Er streichelte ihr Kinn.
„Ich habe dir gerade einen großen Gefallen getan. Vielleicht fällt dir etwas ein, womit du dich erkenntlich zeigen könntest.“
Sie wich zurück, schreckte vor seiner Berührung zurück. „Tun Sie niemals etwas ohne böse Hintergedanken?“
Er grinste. „Wie meinst du das? Aus reinem, gutem Herzen?“ Er fuhr mit seinem Daumen über ihre Unterlippe. „Serena, meine Süße, wann begreifst du es endlich? Ich bin ein Dämon. Das ist meine Bestimmung.“
Finde das Gute, das in Julian vorhanden ist ,
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