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Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Freibeuters: Er war der Schrecken der Meere - doch sein Herz war voller Zärtlichkeit. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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dem, was sie so erzählt haben, nimmt Johnson an, dass die Piraten sich auf Hispaniola verstecken.«
    Charles nickte nachdenklich. Das wäre durchaus logisch, denn seit die spanischen Siedler vor einigen Jahren während des Sklavenaufstands von Hispaniola vertrieben worden waren, konnten sich die Piraten dort relativ sicher fühlen.
    »Ich schlage vor, dass ich mich dort einmal mit der Sea Snake umsehe, während Sie hierbleiben und Miss Dorley die Insel zeigen.«
    Charles warf Harding einen misstrauischen Blick zu, aber dessen Gesicht war völlig ausdruckslos. Er rieb sich den Nasenrücken. »Riskant, sich dort sehen zu lassen, Mortimer. Wie sicher sind Sie außerdem, dass diese Männer die Wahrheit sagen? Vielleicht machen sie in der Zwischenzeit mit den Bastarden gemeinsame Sache? Wenn das eine Falle ist, segeln Sie direkt hinein.«
    »Ich klappere einfach einige der Häfen ab und horche mich um.« Als Harding sah, dass Charles unwillkürlich einen Blick Richtung Harriets Zimmer warf, musterte er ihn aufreizend gründlich. »Es gibt keinen Grund für Sie mitzukommen. Ihre Mission, Miss Dorley daran zu hindern, alles über uns herauszufinden und uns dann zu verpfeifen, ist mindestens ebenso wichtig.«
    »Meine Beziehung zu Miss Dorley ist völlig ehrbar«, erwiderte Charles steif, der jetzt nicht mehr über die Anzüglichkeit hinwegsehen konnte. »Ich habe ihr einen Heiratsantrag gemacht.«
    Harding erlaubte sich ein mitleidiges Lächeln. »Seit wann segeln Sie auf Schiffen, mein Junge?«
    Charles hob die Augenbrauen. Harding war der Einzige, der ihn jemals so genannt hatte. Selbst sein Vater hatte ihn niemals so väterlich-vertraulich angesprochen, sondern ihn immer nur beim Vornamen genannt. Während Harding diese Anrede allerdings früher freundlich gemeint hatte, benutzte er sie jetzt meist, wenn er sich über ihn lustig machte.
    Harding wartete erst gar nicht auf Antwort. »Auf einem Schiff bleibt nichts lange geheim. Ich möchte sogar schwören, dass, fünf Minuten nachdem Sie Ihren … hm … Antrag vorgebracht haben, schon die letzte Schiffsratte davon wusste.«
    Charles spitzte die Lippen und zupfte angelegentlich an seinen Manschetten.
    »An der Stelle des Mädchens hätte ich Sie ins Wasser geworfen«, sprach Harding in seinem trockenen Tonfall weiter. »Und ich bin sicher, der Rest der Mannschaft ist meiner Meinung, auch wenn ich keinem raten würde, sie in meiner Gegenwart laut werden zu lassen.«
    Charles nahm die Füße vom Tisch und zog seine Weste zurecht. »Hören Sie, Mortimer, obwohl Sie so viel älter sind als ich und mich in den letzten dreißig Jahren ziemlich oft aus der Patsche gerettet haben, glaube ich nicht, dass …«
    Harding winkte ab. »Ach, kommen Sie, Charles. Mir können Sie nichts vormachen. Wir waren nicht nur hinter der reizenden Miss Dorley her, weil Sie fürchteten, sie könnte von O’Connor und seiner Bande zu viel über Sie herausfinden.« Er machte eine kleine Pause, während der er Charles freundschaftlich musterte. »Wäre ich Sie, würde ich zusehen, dass ich zwischen mir und Miss Dorley einiges klarstelle. Das Mädchen passt gut zu Ihnen. Verderben Sie es sich nicht mit der Kleinen.« Er grinste. »Dieser gute Rat ist kostenlos, aber glauben Sie nicht, dass ich es zur Gewohnheit werden lasse.«
    Charles hatte diese Rede mit einem ausdruckslosen Gesicht über sich ergehen lassen. Wenn Harding schon tiefer geblickt hatte, als ihm recht war, dann musste er es nicht auch noch zugeben.
    »Wenn wir schon davon sprechen«, sagte er zurückhaltend, »ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie es mit unserem Unternehmen weitergeht.«
    Nun setzte sich Harding doch. »Da bin ich jetzt gespannt.«
    Charles räusperte sich. »Harriet und ich werden heiraten.«
    »Das sagten Sie bereits.«
    »Das heißt aber auch, dass ich die … hm … weniger legalen Aktivitäten beenden werde.« Was mit anderen Worten bedeutete, dass er bereit war, sein ganzes Leben umzustellen, um das zu erreichen, was er nie gehabt hatte: ein friedliches Leben, eine Familie. Liebe.
    »Soweit ich mich erinnern kann, habe ich Ihnen das einmal vorgeschlagen, oder?«, fragte Harding in einem neutralen Tonfall.
    »Damals hatte ich noch keinen Grund dazu.«
    »Und jetzt schon?«
    Die Frage war provokant gemeint, und Charles warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. »Das ist mein letztes Wort. Daran gibt es nichts zu rütteln. Ich will keine Ehe, wie meine Eltern sie geführt haben.«
    Hardings Reaktion auf diese

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