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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Peitschenhiebe.« Er sah zu Honoria. »Einverstanden?«
    Sie runzelte die Stirn. »Du hättest mich nicht so wörtlich nehmen müssen!«
    Die Seeleute murrten, und einige warfen Honoria vorwurfsvolle Blicke zu. »Sollen wir auch einen Spiegel mitnehmen, um uns fein zu machen?«, schrie einer.
    Ein anderer lachte und rief mit gekünstelt hoher Stimme: »Oh, ich bringe mein bestes Parfüm mit!«
    Wieder brandete Gelächter auf. Einige taten, als schüttelten sie ihre Locken aus, ein anderer schrubbte sich mit einer imaginären Bürste.
    »Zurück an die Arbeit!«, rief Christopher, aber er klang nicht sonderlich ärgerlich.
    Sie ruderten in den drei kleinen Gigs an Land, zwei von der Argonaut und eins von der Starcross. Christopher erlaubte Honoria nicht, mit der ersten Gruppe an Land zu gehen, sondern wollte erst, wie er sagte, sicherstellen, dass alles in Ordnung war.
    »Piraten oder Schmuggler könnten hier ihr Lager errichtet haben«, erläuterte er. »Ich habe zwar keinen Rauch gesehen, aber die Insel hat viele versteckte Täler. Und jeder, der am Strand gewesen ist, hat gesehen, wie wir näher kamen.«
    James schien dieselbe Idee gehabt zu haben. Er ruderte Diana zur Starcross hinüber, damit sie mit Honoria auf das Zeichen wartete, dass die Ladys sicher an Land kommen konnten.
    Diana kochte, als James mit den anderen davonruderte. Honoria hatte Christophers Plan dagegen für recht vernünftig gehalten, obwohl sie zugeben musste, dass sie vor Neugier brannte. Wenn feindliche Piraten oder Schmuggler sich auf der Insel niedergelassen hatten, war es das Beste, wenn sich Christopher und James zuerst um sie kümmerten.
    Das sagte sie auch Diana. Die hochgewachsene Frau beugte sich über die Reling, und ihr Haar flatterte im Wind. »Sicher«, erwiderte Diana gereizt. »Aber sie haben den ganzen Spaß für sich, stimmt’s? Wenn wir auf die Insel kommen, wimmelt es dort von Seeleuten. Und wenn sie nun auf freundlich gesinnte Schmuggler treffen, die sie mit einem großen Fass Rum empfangen? In dem Fall werden wir sie den ganzen Tag nicht wiedersehen, und sie denken bestimmt nicht daran, uns zu holen.«
    Honoria lachte. »Das ist ein bisschen weit hergeholt, Diana.«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Diana finster. »Eine Bande von Piraten hat einmal versucht, James freundlich zu stimmen, indem sie ihm Rum, einen Anteil ihrer Beute und andere – weibliche – Verlockungen angeboten haben.«
    Honoria hob die Brauen und verfiel in den Tonfall einer vornehmen Charleston-Lady. »Unsinn. Ich bin mir sicher, dass diese Bestechungsversuche James noch weit mehr in dem Entschluss bestärkt haben, sie gefangen zu nehmen. Und über weibliche Gesellschaft brauchst du dir keine Gedanken zu machen. James mag keine liederlichen Frauen.«
    Jedenfalls konnte sie sich das nicht vorstellen. Früher hatte sich James Frauen gelegentlich aus einem hintergründigen Motiv genähert, zum Beispiel Rache oder dem Wunsch nach Informationen. Er jagte nur selten einer Lady aus reinem Vergnügen nach, was die Damen von Charleston sehr zu ihrem Ärger hatten feststellen müssen. James war sehr ausweichend. Und jetzt war er natürlich vollkommen auf Diana fixiert.
    Sie drehte sich wieder zu der Insel herum und sprach ihren anderen Gedanken nicht laut aus. Was ist mit Christopher?
    Er war ein sehr charmantes Rauhbein, und Honoria war nicht so naiv zu glauben, dass sie die einzige Frau wäre, die er in seinem Leben jemals gehabt hätte. Sie hatte ihn zwischen ihrer ersten und zweiten Begegnung neun lange Jahre nicht gesehen, und nach ihrer Heirat war er erneut vier Jahre in fernen Ländern verschwunden gewesen. Was er in dieser Zeit getan hatte, konnte sie sich nicht einmal annähernd vorstellen, und außerdem wollte sie es auch gar nicht wissen.
    Wirklich nicht. Oder?
    Sie biss sich auf die Lippen und verrenkte sich fast den Hals, um den Booten nachzusehen, die sich dem Strand näherten.
    *
    Die Männer fanden die Insel verlassen vor. Sie hatte keinen Namen, lag außerhalb der Hauptschifffahrtsrouten und wies außer dem frischen Wasser, das von den Spitzen der Klippen in brodelnde Becken fiel, nur wenig Einladendes auf. Die Bäume waren nicht kräftig genug für Masten, und der winzige Hafen bot keinen Schutz bei einem Sturm.
    Christopher wusste, dass hier gelegentlich Piraten und andere Reisende vor Anker gingen und ihre Wasservorräte auffrischten, aber er fand keinerlei Anzeichen dafür, dass jemand hier mehr als nur einen kurzen Zwischenhalt

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