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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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vertrauten, die Namen ihrer Väter, und darauf, dass ihre Erbschaft ihnen erlaubte, nach Lust und Laune zu verlieren.
    Christopher fand den Mann, mit dem er sich treffen wollte, sofort. Grayson Finley stand am Ende eines Spieltisches. Er war groß, breitschultrig, hatte blondes Haar und ein ebenso gebräuntes und wettergegerbtes Gesicht wie Christopher. Er beobachtete die Würfel und den Werfer mit zynischer Miene, aber Christopher bemerkte, dass er fast bei jedem Einsatz gewann.
    Finley war einst einer der rücksichtslosesten Piraten der Sieben Meere gewesen. Jetzt trug er einen Gehrock, eine Cravatte, rühmte sich eines Titels und mehrerer Besitzungen. Er war einst James Ardmores Partner gewesen, bevor sich Ardmore zum Piratenjäger gewandelt hatte. Mittlerweile hatte Finley geheiratet, war Vater von vier Kindern und ein ehrbarer Aristokrat geworden, Viscount Stoke.
    Christopher gesellte sich nicht zu dem Würfelspiel. Stattdessen versuchte er sich in einer Partie Faro, einem Spiel, bei dem der optimistische Spieler auf den Wert einer aufzudeckenden Karte setzte. Er gewann ein paar Guineen und verlor einige.
    Schließlich merkte er, dass ein kleiner Mann um die vierzig ihn scharf musterte. Er hatte ein freundliches Gesicht mit einer langen Hakennase.
    »Findet Ihr keinen Geschmack daran?«, erkundigte sich der Mann liebenswürdig. »Wie ich sehe, seid Ihr abgeneigt, Euer Familienvermögen auf eine einzige Karte zu setzen.«
    Christopher hätte mit seinem Geld vermutlich die Besitzungen einiger anwesender Aristokraten aufkaufen können. Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin von Natur aus ein vorsichtiger Mann.« Das jedenfalls stimmte.
    »Dann überrascht es mich, dass Ihr hierhergekommen seid.« Der andere lächelte. »Das ist kein Ort für einen vorsichtigen Mann.«
    »Aber eine angenehme Art, den Abend zu verbringen.«
    Der andere lachte leise. »Eine gute Antwort, werter Freund. Ich habe auch eine Möglichkeit gesucht, den Abend zu verbringen, obwohl«, er dämpfte seine Stimme eine Spur, »ich nicht weiß, ob mir die Gesellschaft hier gefällt. Aber einmal im Leben muss ein Mann eine Spielhölle aufsuchen, stimmts? Ich stoße mir die Hörner ab, versteht Ihr?«
    Christopher musterte ihn von oben bis unten und hob dann die Brauen. »Ihr habt recht lange damit gewartet, scheint mir.« Christopher hatte sich gewiss ebenfalls ausgetobt, und zwar so wild, dass er sich an einige Abschnitte aus seinen jungen Jahren nicht mehr erinnern konnte.
    Der Mann lachte. »Auch das trifft zu, mein Freund. Aber ich werde in einigen Monaten heiraten, also habe ich beschlossen, es lieber spät als gar nicht zu tun. Ich war schon immer ein vorsichtiger Mann. Das hier ist alles neu für mich.«
    Die Ehe schien wirklich verlockend zu sein. »Dann wünsche ich Euch viel Glück.«
    Die Miene des Mannes hellte sich auf. »Danke. Sagt, hättet Ihr Lust, eine Taverne aufzusuchen? Mir wäre ein Gespräch mit einem vorsichtigen Mann bei einem ungefährlichen Pint weit lieber, als die Sau rauszulassen.«
    Christopher warf einen Blick zum Spieltisch, an dem Grayson Finley immer noch stand und die Würfel beobachtete.
    Christopher wollte gerade eine Entschuldigung formulieren, als der Gentleman seine Hand ausstreckte. »Ach, wir haben uns ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Templeton. Rupert Templeton.«
    Christopher erstarrte, bis er sich nach einer halben Sekunde zu einem kalten Lächeln zwang, die Hand des Mannes ergriff und sie kräftig schüttelte, sehr kräftig. »Raine«, sagte er. »Christopher Raine.«
    Templeton verzog etwas das Gesicht unter Christophers energischem Griff, doch er zeigte keinerlei Erkennen. Offenbar hatte er noch nie von Christopher Raine gehört.
    Christopher ließ sich bereitwillig von Templeton hinausführen. Er fühlte Finleys verwirrten Blick auf seinem Rücken, aber nur ein Vulkanausbruch mitten in St. James hätte ihn daran hindern können, mit Honoria Ardmores Verlobtem in diese Schenke zu gehen.

3.Kapitel
    D ie Taverne in Pall Mall schenkte ausgezeichnetes Bier aus und war sehr gut besucht. Christopher und sein neuer Freund Rupert Templeton drückten sich in eine Ecke auf eine Bank. Christopher bezahlte zwei Pints, was Templeton ausgesprochen anständig fand.
    In dem Lärm der Stammkunden und der Gäste, die auf ihrem Weg zufällig hereingeschaut hatten, war ein Gespräch jedoch recht schwierig. Neben ihnen diskutierten ein paar Schotten nationale Angelegenheiten mit ihren englischen

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