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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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von ihnen, jeder größer als der davor. Das Wasser ergoss sich in gewaltige Becken aus Granit. Gischt sprühte auf, und der Wind wehte Tropfen auf die Gäste. Einige lachten, andere fluchten und versuchten, ihre feuchten Kleider zu trocknen.
    Alexandra und Honoria fanden die Männer auf einem Rasenstück. Sie unterhielten sich mit einem Gentleman, bei dem es sich um den Earl von Switton handeln musste.
    Er sah genauso aus, wie Honoria es sich vorgestellt hatte: Ein Mann in den Fünfzigern, korpulent von zu viel Port und Rindfleisch, und sein gerötetes Gesicht ließ sich gewiss auf denselben Grund zurückführen. Er hielt sich gerade und war tadellos gekleidet, kurz, ein typischer englischer Landadliger. Er unterschied sich für ihren Blick kaum von den anderen englischen Adligen, die sie in London kennengelernt hatte, oder von denen, die Charleston besuchten.
    Christopher, Mr. Henderson und Grayson standen in einem Halbkreis vor ihm. Alexandra blieb kurz stehen und sagte hinter vorgehaltenem Fächer: »Sehen sie nicht großartig aus?«
    Honoria musste ihr zustimmen. Christophers schwarzer Gehrock spannte sich über seinen breiten Schultern, und seine engsitzende Hose betonte seine kräftigen Schenkel und festen Waden. Etliche dürre Gentlemen, die sich offenbar Sägemehl in die Strümpfe gestopft hatten, beäugten Christophers athletischen Körper mit unverhohlenem Neid.
    Christopher hatte sein weizenblondes Haar zu einem Zopf geflochten, den er mit einem einfachen schwarzen Band zusammenhielt. Zöpfe waren zwar beim Militär und der Marine nicht mehr in Mode, doch Christophers Haartracht schien nicht nur akzeptiert, sondern von Ladys und Gentlemen gleichermaßen mit Neid betrachtet zu werden. Christopher achtete offenkundig nicht auf die ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit, sondern starrte Switton kalt an, während er ihn plaudern ließ.
    Die beiden anderen Gentlemen sahen genauso gut aus, obwohl Christopher der Einzige war, der Honorias Phantasie reizte. Grayson und Mr. Henderson trugen schwarze Anzüge, die perfekt an ihren hochgewachsenen, muskulösen Körpern saßen. Grayson hatte sein blondes Haar ebenfalls zu einem schlichten Zopf geflochten, doch Hendersons Haar, das von allen dreien den hellsten Blondton aufwies, war in der momentan modischen Weise gestutzt. Hätte sich Honoria nicht eigentlich immer über Grayson und Mr. Henderson geärgert, hätte sie die Gesellschaft solch gutaussehender Gentlemen nahezu genießen können.
    Der Earl von Switton sprach fast ausschließlich darüber, wie sehr er sich freute, dass sie gekommen waren. Er mochte neue Gesichter, berichtete er. Als Mr. Henderson ihm jedoch Honoria und Alexandra vorstellte, spürte Honoria plötzlich, wieso Henderson eine Abneigung gegen den Earl von Switton gefasst hatte.
    Die Augen des Earl waren braun und groß, und sie wanderten etwas unstet umher. Jetzt richtete sich dieser Blick auf Honoria, als wollte er bis in ihr tiefstes Inneres schauen und es nach außen kehren. Er strahlte weder Liebenswürdigkeit noch Herzlichkeit aus, sondern nur lüsternes Interesse.
    Grayson legte beschützend den Arm um seine Frau und zog sie an sich. Seine Augen wirkten kühl und aufmerksam und waren so blau wie ein vereister See.
    Christopher war nicht ganz so offenkundig beschützend, aber unter seinem tödlichen Blick zog der Earl die Hand zurück, die er Honoria hingehalten hatte. Sie machte einen Hofknicks und hielt sittsam ihren Fächer unter ihr Gesicht, womit sie ganz beiläufig ihren bloßen Hals und den Ansatz ihres Busens bedeckte.
    »Charmant«, sagte der Earl. Seine Stimme klang ein klein wenig … unangenehm. »Jetzt verstehe ich, warum Ihr Eure Gattinnen nicht zu Hause lassen wolltet.«
    Graysons Griff um Alexandras Taille verstärkte sich. Christopher berührte Honoria nicht, aber Mr. Henderson rückte unauffällig etwas näher an sie heran.
    Der Earl lenkte das Gespräch auf unverfängliche Themen wie Gänsejagd und das Derby, das in ein paar Wochen stattfinden würde, und auf den Regen, der die Straßen in fast unpassierbare Schlammpisten verwandelte. Honoria und Grayson antworteten mit entsprechenden Belanglosigkeiten. Christopher sagte nur wenig, war jedoch so angespannt wie eine Violinsaite.
    Schließlich erklärte der Earl, dass er sich seinen Pflichten als Gastgeber widmen müsste und die Gentlemen ihren ach so charmanten Ladys überlassen würde. Doch bevor er wegging, ließ er noch eine Bemerkung fallen, die gelinde gesagt ein

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