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Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition)

Titel: Die Sehnsucht des Piraten: Er ist der Schrecken der Meere - doch gegen sie ist er machtlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Karotte. »Ein Mann im Besonderen?«
    »Allesamt!«
    Der Koch, der gerade ein Hühnchen rupfte, das in den heutigen mageren Eintopf kommen würde, sah kurz hoch, beäugte misstrauisch die Klinge in Honorias Hand und wandte dann rasch den Blick ab.
    Das Messer zuckte hoch und wieder herunter. »Mein Bruder, mein Ehemann, alle!« Hack, hack, hack! Sie warf die Stücke in den Topf und schnappte sich wütend die nächste Karotte.
    »Sagt, Honoria«, meinte Mrs. Colby verräterisch friedfertig. »Wenn Ihr so hackt, denkt Ihr dann an den ganzen Mann oder nur an ein gewisses Teil von ihm, hm?«
    Honoria blickte auf die Karotte, die lang, fest und spitz zulaufend vor ihr lag. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, aber vielleicht gab es tatsächlich einen Grund, aus dem sie sich dieses besondere Gemüse ausgesucht hatte.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte sie finster. »Es ist nur eine Karotte.«
    Der Koch beugte sich über sein Hühnchen. Sein Rücken zuckte sichtlich.
    »Ich habe ja auch nur gefragt, Liebes«, meinte Mrs. Colby.
    Honoria erstarrte, das Messer erhoben. »Bin ich ein lebendes, atmendes, menschliches Wesen?«
    »Aber ganz gewiss seid Ihr das, Liebes.«
    Das Messer fiel. »Und warum glauben mein Bruder und mein Gemahl dann, dass ich ohne ihre Erlaubnis weder denken noch fühlen sollte? Ich darf nichts tun, nichts sagen, nichts denken, das sie nicht zuvor entschieden haben.«
    Mrs. Colby hob die Schultern in der universellen weiblichen Geste der Verachtung gegenüber den männlichen Schrullen. »Es ist ihre Art, fürchte ich. Der Herr hat ihnen erzählt, sie wären die Herrscher, und natürlich haben sie es ihm sofort geglaubt. Kurz nach der Hochzeit üben sie noch, aber nach einer Weile fangen sie an, zu lernen, wie die Dinge laufen. Man muss Geduld mit ihnen haben.«
    Honoria hackte wütend einer weiteren Karotte den Kopf ab. »Ich war mein ganzes Leben lang die perfekte Lady. Jahrelang habe ich unser Haus geführt. Hat James sich auch nur einmal dafür bedankt oder es überhaupt bemerkt? Nein. Und jetzt, nachdem ich einmal etwas für mich selbst getan habe, verfolgt er mich, um mich wie ein ungehorsames Schulmädchen nach Hause zu holen. Das einzig Gute, was meine Ehe mir gebracht hat, ist, dass ich meinem Bruder jetzt keine Rechenschaft mehr schulde. Ich muss jetzt meinem Ehemann gehorchen, und mein Bruder hat in dieser Angelegenheit nichts mehr zu sagen.«
    Mrs. Colby beobachtete sie eine Weile. »Habt Ihr Angst, dass Captain Raine Euch ihm ausliefern wird? Keine Sorge, er lässt Euch nicht gehen. Er braucht Euch.«
    »Ha!«
    Mrs. Colby lächelte. »O doch. Ich sehe ja, wie er Euch ansieht. Wie ein Mann, der etwas wirklich Gutes gefunden hat, das er nicht so schnell aufgeben wird.«
    Honoria schüttelte den Kopf. »Er spricht ab und zu von Liebe. Aber ich glaube, er mag es einfach, jemanden um sich zu haben, den er herumkommandieren kann. Manda behandelt er ganz anders.«
    »Nun, Manda und er sind zusammen, seit sie Kinder waren. Mr. Raine hat sie selbst großgezogen.« Sie putzte weiter Rüben, eine etwas gemäßigtere Tätigkeit. »Aber ein Junge will nicht viel mit einem kleinen Mädchen zu tun haben, richtig? Also hat er sie behandelt wie einen kleinen Bruder und ihr dasselbe beigebracht, was er einen Jungen gelehrt hätte. Sie sind aneinander gewöhnt. Sehr wahrscheinlich weiß er gar nicht viel mit Euch anzufangen.«
    »Ich werde aus ihm auch nicht schlau«, presste Honoria zwischen den Zähnen hervor.
    »So etwas passiert, wenn man sich liebt, Liebes.«
    Honoria richtete sich auf ihrem Stuhl auf. »Ich liebe ihn nicht.« Sie blickte hoch. »Oder doch?«
    »Ihr wäret nicht so wütend, wenn Ihr ihn nicht lieben würdet. Und Ihr würdet auch nicht erröten, wenn Ihr darüber sprecht.«
    Honoria legte das Messer weg. »Ich kann keine Liebe mehr empfinden. Ich glaube, ich habe sie ganz und gar aufgebraucht. In mir ist nur noch Zorn.«
    Mrs. Colby lächelte. Ihr Gesicht legte sich in viele Falten, wenn sie das tat, und ihre freundlichen Augen verschwanden fast hinter ihren Lachfältchen. Honoria konnte sich vorstellen, wie diese Frau als Barmädchen gewesen war. Sie hatte immer gelächelt und allen gern Bier ausgeschenkt. »Ihr habt noch frischen Zorn in Euch, und Ihr seid verletzt worden, wie kein Mädchen verletzt werden sollte. Seid nicht zu hart mit Euch, Mrs. Raine. Dreißig ist noch jung.«
    »Einunddreißig«, erwiderte Honoria mürrisch. Sie wünschte sich plötzlich, dass sie keine so

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