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Die seltsame Welt des Mr. Jones

Die seltsame Welt des Mr. Jones

Titel: Die seltsame Welt des Mr. Jones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Beschleunigung der kraftvollen Turbine.
     Der Wagen setzte ihn in einer verlassenen Gegend mit Ruinen und Bombenkratern ab, wo nichts wieder aufgebaut worden war. Pratt setzte sich zwischen den Ruinen hin, holte seine Verpflegung heraus und aß. Dann wischte er sich den Mund ab, griff nach seinem Gewehr und marschierte zur Stadt. Es war halb zwei Uhr, er hatte genug Zeit. Auf der Straße bewegte sich ein endloser Strom von Menschen und Fahrzeugen. Alle wollten Jones hören. Pratt war einer von vielen. Das Gewehr trug er offen in der Hand. Es war eine Waffe aus dem Krieg, die er in den letzten, wirren Tagen verwendet hatte. Seine Auszeichnungen erlaubten ihm, sie zu tragen. Das Gew ehr war ein Ehrenabzeichen.
    Die Rede interessierte ihn nicht. Er war ein zu praktisch denkender Mensch, als daß er sich von Worten hätte beeinflussen lassen. Während Jones schrie und gestikulierte, ging der Soldat herum und suchte die Stelle, wo der Marsch beginnen, wo Jones das Kommando über seine grauen Truppen übernehmen würde.
     Dieser Teil Frankfurts lag noch in Schutt und Asche. Als Wohnbezirk sollte er zuletzt wieder aufgebaut werden. Die Bewohner lebten in Baracken, die der Staat errichtet hatte. Als Jones’ Rede zu Ende ging, versammelten sich hier und dort, offenkundig nach einem klaren Plan, Gruppen von Funktionären. Pratt verfolgte das mit Interesse.
     Vor ihm lag etwas, was wie ein Betonrad aussah. Das Rad war eine dichte Masse von Anhängern. Die Fahne mit den gekreuzten Flaschen flatterte überall. Jeder trug Armbinden oder Uniform. Vor dem grauen Rad lag ein freies Stück Landstraße, die unbeschädigte, zur Stadt führende Autostraße. Binnen kurzem würde sich das graue Rad auflösen und auf der Straße zur Stadt marschieren.
     Die Polizei hatte die Straße für den Verkehr gesperrt. Polizeistreifen marschierten auf und ab und winkten die Leute zurück. Ein paar Kinder und ein herrenloser Hund liefen voraus.
     Der Lärm war ohrenbetäubend. Zuschauergruppen lösten sich ab und näherten sich der Sammelstelle. Pratt wich zurück, als man ihn niederzutrampeln drohte. Er hob das Gewehr und stieg auf einen Schutthaufen.
     Ein Korps von Zeitungsreportern mit Blitzlichtkameras fotografierte die Menge und die graue Masse von Funktionären in den ersten Reihen. Überall stand behelmte Polizei in Gruppen zu zweit und zu dritt. Alle trugen Waffen; die Polizisten sahen in ihren braunen Uniformen brutal, aber auch unsicher aus. In der Nähe waren TV-Kameras aufgebaut; die Techniker und Ärzteteams standen beieinander und machten Witze. Die Reporter fotografierten auch sie. Sie nahmen alles auf.
    Pratt suchte seinen Weg mit Bedacht. Es gelang ihm, durch die Menge hindurch ins Freie zu treten. Einen Augenblick später stand er an der Polizeibarrikade am Rand der Straße. Die uniformierten Polizisten starrten ihn ausdruckslos an; sie kannten ihn nicht. Einer von ihnen, ein Riese mit Mondgesicht, löste sich aus der Gruppe, trat drohend auf ihn zu und erhob die Maschinenpistole.
     »Auf die andere Seite!« schrie er Pratt an. »Weg von der Straße!«
     Die Polizei spannte auf beiden Seiten des Asphalts Seile, um den Marschzug lenken zu können. Man wollte sicherstellen, daß er die gewünschte Richtung nahm; er sollte dorthin, wo die Waffen-Einheiten warteten.
     »Los, los!« schrie der Polizist. »Ich habe gesagt, Sie sollen verschwinden! Sie sind wohl lebensmüde, was?«
    »Wo ist McHaffie?« fragte Pratt.
    »Wer sind Sie?«
     Pratt entdeckte Polizeimajor McHaffie, der die Einheit führte. Er ging auf ihn zu und zeigte seinen Ausweis.
     »In Ordnung«, murmelte McHaffie zerstreut. Er wußte nicht, welchen Auftrag Pratt hatte, nur, daß er für den Sicherheitsdienst arbeitete. »Steigen Sie auf einen Lastwagen, da haben Sie die beste Aussicht. Die Idioten fangen gleich an.«
     McHaffie hatte einen guten Platz für die Barrikade ausgesucht. Sobald die Demonstranten daran vorbei zur Stadt gingen, würden die Lastwagen das Seil durchschneiden und die Straße blockieren. Sobald die Menge zurückströmte, konnte man sie von den Polizisten aufspalten lassen. Zwischen zwei Polizeimauern würden Jones und seine Anhänger wie Rinder eingepfercht sein. Weitere Fahrzeuge standen bereit, um die Anhänger in Zwangsarbeitslager zu bringen.
    Die Barrikade selbst war riesig. Er bezweifelte, ob der Mob – bis dahin würde es ein Mob sein – sie durchbrechen konnte: Lastwagen, schwere Waffen und vielleicht eine Reihe Panzer. Damit

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