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Die Seraphim

Die Seraphim

Titel: Die Seraphim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seline Blade
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Was?“
    Gespannt schaute sie ihn an.
    Er erwiderte ihren Blick und meinte dann ernst: “Schwefel. Sie riechen nach Schwefel.“

    *****

    Darius hatte sie erst in die Wohnung gelassen, nachdem er überprüft hatte, dass alles in Ordnung war. Woher er ihre Adresse kannte, wusste sie nicht. Es wunderte sie jedoch auch nicht weiter.
    Eigentlich hätte sie ihn noch gerne eine Weile in der Wohnung gehabt. Zur Sicherheit. Doch er lehnte ab und verschwand ohne viele Worte. Einfach so.
    Das machte Seline wieder wütend. Zum einen durfte sie sich nun nur mit einer Tiefkühlpizza begnügen, zum anderen hatte er ihr nettes Angebot einfach so ausgeschlagen.
    Und so saß sie verärgert eine halbe Stunde nach ihrer Ankunft über der nach Gummi schmeckenden Tiefkühlpizza. Der Radio leistete ihr mit leiser Musik Gesellschaft und ein Glas Wein sorgte ebenfalls für Trost.
    Sie betrachtete ein Bild gegenüber des Tisches. Ein Foto von ihr auf einem schwarzen, edlen Pferd. Es hatte ihr gehört vor langer, langer Zeit. Auf dem Bild galoppierten sie gerade über eine Wiese und Seline strahlte in die Kamera. Ihre Augen hafteten auf dem Ausdruck des Pferdes.
    „ Ach Mann, ich sollte ins Bett.“, tadelte sie sich selbst und erhob sich. Sie stellte den Teller mit der halben Pizza in die Küche und schritt danach ins Bad. Nachdem sie sich die Zähne geputzt hatte, begab sie sich ins Schlafzimmer.
    Sie hatte sich gerade vollständig ausgezogen und ein schwarzes, kurzes Nachthemd an, als es an der Tür klopfte. Leise aber doch vernehmbar.
    Seline zuckte zusammen und fragte sich, wer um diese Uhrzeit nachts noch sein konnte. Etwa Darius? Aber er hatte sie vor über einer halben Stunde unten abgesetzt.
    „ Wer ist da?“, rief sie genervt und tapste leise in die Küche. Dort zog sie ein großes Küchenmesser aus dem Messerblock und näherte sich nur zögerlich der Tür. Sie wurde langsam wirklich paranoid.
    Keine Antwort, nochmals ein Klopfen, dieses Mal lauter.
„Wer ist denn da zum Teufel?!“
    „ Ich bin's.“
    Sie lies das Messer senken und öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt. Darius stand davor.
    „ Was machst du denn noch hier?“
    Es klang nicht so freundlich wie es hätte sein sollen. Je müder sie wurde desto grantiger.
    „ Du hast deine Jacke im Auto vergessen.“, erklärte er ebenfalls etwas genervt.
    Natürlich. Vermutlich hat er wegen ihrer Schusseligkeit ein gutes Stück wieder zurück fahren dürfen. Wieder ein Minuspunkt bei ihm gesammelt. Mist.
    „ Oh, tut mir leid.“
    Sie nahm die Jacke, die er ihr entgegen streckte. Er betrachtete sie einen Moment von oben bis unten und da wurde ihr erst wieder bewusst, dass sie in einem sehr kurzen und dünnen Nachtkleid vor ihm stand.
    „ Ich wollte gerade ins Bett.“
    „ Natürlich. Es ist spät.“
    „ Danke für die Jacke.“
    „ Keine Ursache.“
    Er drehte sich um gen Flur, als seine Augen zu dem großen Messer huschten, das sie noch fest umgriffen in der linken Hand hielt.
    Sie hätte gerne gewusst, was er dachte, doch er schwieg einfach und verschwand wieder noch ehe sie etwas sagen konnte. Sie blickte den langen Flur hinab, aber Darius hatte sich in Nichts aufgelöst.

    *****

    Den nächsten Tag verbrachte Seline zumeist auf dem Sofa. Sie war nach wie vor krank geschrieben und konnte sich zu nichts aufraffen. Alles kam ihr plötzlich so seltsam vor und sie grübelte über all die unglaublichen Dinge, die sie in den letzten Tagen gehört hatte. Sie erinnerte sich an ihre Teenagerzeit. Sie hatte sämtliche Bücher über Vampire, Hexen und andere Wesen gelesen, alles an Wissen über seltsame Erscheinungen in sich aufgezogen wie ein Schwamm. Es hatte sie fasziniert, der Gedanke, dass es noch andere Dinge gab als Menschen, Pflanzen und Tiere. Dass es wirklich Wesen gab, die unter den Menschen weilten, ohne deren Wissen und deren Vorstellungskraft.
    Irgendwie hatte sie immer daran geglaubt, aber der Verstand hatte es beiseite geschoben. Sie hatte nie als Spinnerin gelten wollen und so hatte sie sich nach der Schule ins Studium und den Job gestürzt. Bei ihrem steilen Karrieresprung blieb irgendwann keine Zeit mehr für solche Dinge. Sie hatte die Gedanken über das Übernatürliche erfolgreich in den Hintergrund verdrängt.
    Und nun hatte es sie eingeholt. Ihre Vergangenheit und das Wissen über diese Dinge. Und diese innerliche Sicherheit, dass alles wahr war.
    Aber die Echtheit der Vampire hatte sie bisher nie so richtig geglaubt. Und nun hatte sie zwei

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