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Die Sherbrooke Braut

Titel: Die Sherbrooke Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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gefunden?« fragte sie und erhob sich. Ihre erdverschmutzten Hände wischte sie an ihrem ohnehin schon ruinierten Kleid ab.
    »Melissande. Sie sagte, während sie die Dinge malt, bringst du sie zum Wachsen. Ich verfüge über genügend Gärtner. Es ist daher völlig überflüssig, daß du dich dreckig machst.«
    Auf ihren gestrengen Blick hin, den sie ihm zuwarf, mußte er lachen.
    »Die Gärtner nutzen dich aus, Mylord. Seit langer Zeit hat man schon nichts mehr in diesen wunderschönen Gärten gemacht. Es ist ein Skandal.«
    »Ich werde mit Danvers darüber reden.«
    »Ist er der Hauptgärtner?«
    »Nein, er ist mein Aufseher. Zur Zeit ist er nicht da. Sein Vater ist krank, und er stattet ihm in Couthmouth einen Krankenbesuch ab.«
    »Der Hauptgärtner trägt hier die Verantwortung, Mylord.«
    »Nun gut, dann rede mit Strathe, wann immer es dir paßt. Sag ihm, du hast meine Erlaubnis. Komm schon, du mußt dich etwas herrichten.«
    »Da gibt es nicht viel zu tun.«
    Douglas runzelte die Stirn. »Ich habe mich jedes Mal gefragt, wenn ich deine Schwester sehe, warum sie im Gegensatz zu dir so erlesen angezogen ist.«
    »Ich hätte eine neue Garderobe bekommen, wenn ich an der Saison teilgenommen hätte. Statt dessen hat mich Tony an dich verheiratet; keine Saison, keine neuen Kleider. Halte Melis-sande nicht für verwöhnt und verzogen. Die meisten ihrer Kleider stammen aus ihrer vergangenen Saison.«
    »So ist das also zu sehen«, antwortete er, und Alexandra fragte sich, was denn so zu sehen wäre.
    Das Abendessen mit den zwei hochkarätigen Diamanten, die beide am selben Tisch aßen, stellte sich als große Prüfung heraus. Juliette erzählte von Lord Melberry, der so hingerissen von ihr wäre, und dabei warf sie Melissande ein triumphierendes Lächeln zu. Melissande zuckte bloß mit den Achseln und erklärte, er langweile sie mit seinem ewigen Geschwätz über seine Nachkommenschaft. Schließlich würde ein Gespräch über die pralle Reife der Trauben auch nach zehn Minuten langweilig werden.
    Dann erzählte Juliette, wie sie Lord Downleys Antrag zurückgewiesen und wie sehr sie ihn damit verletzt hätte. Melissande lachte nur und erklärte, Lord Downley würde jeder Frau einen Antrag machen, die von sich sagen konnte, sie brächte mehr als tausend Pfund Mitgift mit in die Ehe. Und so ging es in einem fort.
    Endlich konnte Alexandra sich erheben und den Damen bedeuten, mit ihr in den Salon zu gehen. Dabei übersah sie den höchst empörten Blick ihrer Schwiegermutter. Sie eilte auf das Pianoforte zu und setzte sich. Bemüht, nicht auf die Gesprächsfetzen um sie herum zu achten, spielte sie ein paar französische Balladen.
    »Meine Eltern empfinden große Zuneigung für mich«, verkündete Juliette. »So haben sie mir einen wunderschönen Namen gegeben. Lord Blaystock hat mir erklärt, sie müssen gewußt haben, daß ich so schön werde.« Sie richtete ihre eisgrauen Augen auf Alexandra, die etwas heftiger die Tasten betätigte. Juliettes Stimme wurde lauter: »Der Wunsch Ihrer Eltern ist anscheinend nicht in Erfüllung gegangen, denn Ihr Name klingt recht männlich, finden Sie nicht auch, Mylady?«
    »Welche Lady?« erkundigte sich Sinjun. »Hier sind so viele.«
    »Sie sind noch zu jung, um schon bei den Erwachsenen sit-zen zu dürfen, finden Sie nicht? Natürlich beziehe ich mich auf Alex. Zweifellos ein männlicher Kosename.«
    »Ich habe eine Freundin, deren Pferd den Namen Juliette trägt.«
    »Joan! Sei still und entschuldige dich bei Lady Juliette.«
    »Ja, Mutter. Verzeiht mir, Lady Juliette. Aber es ist ein sehr nettes Pferd, genauer gesagt, eine Stute. Sie hat die sanftesten Nüstern, die man sich vorstellen kann, und den kugeligsten Bauch der Welt. Ihr Schwanz ist dicht und lang, und zuckt jedes Mal hin und her, wenn die Fliegen im Stall herumschwirren.«
    Douglas hörte den letzten Teil des Gesprächs und konnte ein Lachen nicht zurückhalten. Seine Schwester war die beste Waffe in seinem Arsenal. Ihre Fähigkeiten hatte er bisher noch nicht vollständig gekannt. Es freute ihn, daß er ihr heute abend die Erlaubnis gegeben hatte, länger unten zu bleiben.
    »Joan! Douglas, bitte rede ein ernstes Wort mit deiner Schwester«
    »Hallo, Sinjun. Schenk mir doch bitte noch Tee ein. Alexandra, spiel weiter. Du musizierst gut, es gefällt mir.«
    Tony setzte sich neben seine Frau.
    Der Abend, so mußte die alte Gräfin erkennen, drohte ein Reinfall zu werden. Also verkündete sie, man werde jetzt zur

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