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Die sieben Dämonen: Roman

Die sieben Dämonen: Roman

Titel: Die sieben Dämonen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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bitte Ihren Ärmel hoch«, forderte sie ihn auf.
    »Warum?«
    »Ich gebe Ihnen eine Tetanusspritze.« Als sie sich mit einer Schale Seifenwasser wieder seinen Füßen zuwandte, fragte sie: »Wie ist denn das passiert?«
    »Ich … ich habe einen Spaziergang gemacht und meine Schuhe vergessen. Wie geht es Hasim?«
    Sie wusch ihm sanft Blut und Sand aus den Wunden und antwortete: »Ich verstehe es nicht. Abdul weckte mich heute morgen, um mir mitzuteilen, daß Mr. al-Scheichly wieder unter Krämpfen leidet. Sein Gesicht war geschwollen und hochrot, was beim Stich des gelben Skorpions ungewöhnlich ist. Ich habe ihm Morphium gegeben, und jetzt schläft er, aber ich bin etwas ratlos.«
    »Und wie steht es mit Halstead?«
    »Es ist noch alles beim alten. Er kam heute morgen zu mir und fragte mich, was er tun könne, um die Blutungen zu stoppen. Als ich ihn fragte, wo er denn blute, wollte er es nicht sagen. Ich kann nichts für ihn tun.«
    Mark schüttelte den Kopf. Er schaute sich im Zelt um und bemerkte den Strauß vertrockneter Blumen, der das Foto eines älteren Mannes schmückte, den Koran auf ihrem Nachttisch und das kleine Stück Lavendelseife in einer dünnen Porzellanschale. Dann richtete er den Blick auf ihre schlanken, braunen Hände, mit denen sie seine Wunden verarztete. »Sind Sie unglücklich hier?« fragte er leise.
    Sie trocknete ihm mit einem weichen Handtuch die Füße ab und rieb sie mit einer orangefarbenen Salbe ein. Jasmina sah nicht auf, als sie antwortete: »Unglücklich ist nicht das richtige Wort, Mark. Ich fürchte mich hier. Der ›Umda hat recht. Es sind böse Kräfte am Werk, und wir legen uns mit ihnen an.«
    Mark beobachtete sie weiter bei ihrer Arbeit. Er erinnerte sich an seine Nacht mit Nofretete und überlegte, ob er Jasmina von seinen Visionen erzählen sollte. Sie würde ihn verstehen.
    »Ich denke, wir sollten alle von hier fortgehen, Mark«, fuhr sie fort, während sie seine Füße mit Binden umwickelte. »Ich will Sie nicht im Stich lassen, und ich will keinesfalls Hasim ohne ärztlichen Beistand zurücklassen. Wir sollten daher alle zusammen gehen, so wie wir kamen, als geschlossene Gruppe.«
    Mark saugte an seiner Unterlippe. Bittere Enttäuschung machte sich in ihm breit. Nein, vielleicht würde sie es doch nicht verstehen. Keiner von ihnen würde es verstehen …

    Im Gemeinschaftszelt erwartete Sanford Halstead ihn in gereizter Stimmung. »Es ist außer Kontrolle geraten, Davison!« rief er in höchster Erregung, wobei er mit großen Schritten durchs Zelt lief und sich mit der Faust in die Hand schlug. Ron und Abdul waren ebenfalls anwesend. Jasmina stand hinter Mark.
    »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Ich will abreisen, Davison. Ich will zusammenpacken und fort.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«
    »Was erlauben Sie sich, mir sagen zu wollen, womit es mir Ernst ist und womit nicht, Davison!« Halstead hielt sich ein dickes, wattiertes Tuch vor die Nase. »Ich habe keine Lust, so zu enden wie Neville Ramsgate!«
    Mark schaute in die Gesichter von Ron und Abdul, beide ernst und undurchdringlich. »Sie werden doch wohl nicht an diese Dämonen glauben, Mr. Halstead …«
    »Es ist mir egal, ob es sich um Dämonen oder Fellachen handelt, Davison. Ich habe nicht die Absicht, mich abschlachten zu lassen. Dieser alte ›Umda meint es ernst. Zuerst wird er alle Arbeiter und Wächter abziehen, und wenn wir dann schutzlos sind, wird er jemanden schicken, der uns im Schlaf umbringt!«
    Wie vor den Kopf geschlagen, blickte Mark von Halstead zu Abdul – der ausdruckslos vor sich hin starrte – und von Abdul zu Ron, der leise sagte: »Ich stimme ihm zu, Mark.«
    Mark sank auf die Bank nieder. »Aber warum?«
    »Ich kenne mich mit Dämonen und Flüchen nicht aus; alles, was ich weiß, ist, daß wir hier nicht erwünscht sind und daß es bereits drei grausige Morde gegeben hat. Dasselbe ist Ramsgate vor hundert Jahren passiert. Gerade als er die Tür zum Grab öffnen wollte, starb er, und ich glaube nicht, daß Pocken die Ursache waren. Mark, diese Leute wollen, daß wir von hier verschwinden, und sie werden vor nichts zurückschrecken, um uns loszuwerden.«
    Mark raufte sich die Haare. »Das ist doch Wahnsinn! Da stehen wir kurz vor einer sagenhaften Entdeckung, und du läßt dich von ein paar abergläubischen Einheimischen ins Bockshorn jagen!«
    »Mark …« Ron legte seinem Freund eine Hand auf den Arm. »Sieh der Wirklichkeit ins Auge. Wir sind in Gefahr hier …«
    »Nein!«

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