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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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wieder Bier brauten.
    Olaf breitete kurz die Hände aus. »Dann bleibt nur die Frage, wo wir es tun wollen.«
    Es folgte eine lange, hitzige Debatte. Siward, Eilhard und viele andere der älteren Generation wollten hier in dieser Bucht bleiben, in welche Odin sie geführt hatte, denn sie hatten seit Menschengedenken in Sichtweite des Meeres gelebt und wollten mit der Tradition nicht brechen. Doch Brigitta war dagegen. Sie hatte im Orakel einen Ort am Ufer eines Flusses gesehen, in dessen eiligen Fluten sich eine schmale Insel erhob. Dort müssten sie siedeln, behauptete sie. Und die Jüngeren stimmten ihr zu; sie wollten die Insel erkunden, um festzustellen, ob sich nicht im Innern eine Stelle fand, die viel besser für eine Siedlung geeignet war. Sie wollten neue Wege beschreiten.
    Als Candamir sich schließlich anschickte, zu der Höhle hinaufzuklettern, die er und die Seinen bewohnten, war er euphorischer Stimmung. Lange nachdem alle anderen schlafen gegangen waren, hatte er noch mit Osmund zusammen am Strand gesessen, und sie hatten Pläne geschmiedet. Am nächsten Morgen sollten sie nach Süden aufbrechen, um das Landesinnere zu erkunden. Berse wollte derweil mit dem Wellenwolf – dem Schiff, welches am wenigsten beschädigt war – die Insel umrunden. Erst nach ihrer Rückkehr sollte die endgültige Entscheidung über den Standort ihres neuen Dorfes fallen. Darauf hatte die Versammlung sich geeinigt, und Candamir konnte den Morgen kaum erwarten. Als er allerdings die beiden Schatten erkannte, die am Feuer vor dem Eingang der Höhle kauerten, verfinsterte sich seine Miene.
    »Hab ich dir nicht gesagt, du sollst neues Holz sammeln gehen, Nichtsnutz?« Ein ziemlich unsanfter Tritt traf Austin in die Rippen.
    Candamirs Stimme ließ auch Siglind leicht zusammenfahren. Zufall oder nicht: Als sie sich regte, fiel ihr weinroter Rock über das aufgeschlagene Buch am Boden und verdeckte es vollständig.
    Austin wies auf den Höhleneingang. »Es liegt dort drinnen, Herr. Im Trockenen.«
    »Hm.« Candamir brummte missfällig. »Und hast du mir Schuhe besorgt?«
    »Noch nicht«, gestand der Sklave. »Es tut mir Leid – ich habe es vergessen.«
    »Dann rate ich dir, es jetzt zu tun.«
    Austin stand auf, wandte jedoch ein: »Aber die meisten
    haben sich schon schlafen gelegt.«
    Candamir hob ungeduldig die Schultern. »Mir ist gleich, wenn du dir Schläge einhandelst, weil du die Leute wecken musst. Wie üblich hast du sie dir redlich verdient. Ich will morgen früh mit Osmund aufbrechen, um die Insel zu erkunden, und dafür brauche ich Schuhe.« Wie fast alle, die auf dem Falken gesegelt waren, hatte er seine Stiefel beim Kampf mit den Fluten eingebüßt. »Und besorg dir auch gleich welche, denn du wirst mich begleiten.«
    Der Sachse merkte sehr wohl, dass Candamir wütend auf ihn war, und auch wenn er den Grund nicht verstand, machte er sich wortlos auf die Suche nach einem großzügigen Spender.
    Candamir lehnte sich an die Felswand neben dem Höhleneingang. »Es ist spät geworden«, sagte er leise. »Und zu finster, um hier gefahrlos herumzuklettern. Das Beste wird sein, du bleibst hier.« Der Nachthimmel hatte sich zugezogen, und der halbe Mond war nur noch ein milchiger Fleck über den Wolken.
    »Vielen Dank«, erwiderte Siglind kühl. »Aber ich kann im Dunkeln ebenso gut sehen wie du, und ich werde meine Schlafstatt schon finden, ohne mir den Hals zu brechen.« Sie hatte darauf bestanden, eine kleine Höhle für sich allein zu bekommen, die ein gutes Stück weiter oben am Hang lag.
    Candamir konnte sich überhaupt nicht vorstellen, womit er sie verärgert hatte. Doch es bedeutete ganz und gar keine neue Erkenntnis für ihn, dass Frauen oft schwer zu begreifen waren. Er lächelte reumütig. »Wie du willst. Dann erlaube mir wenigstens, hier zu warten, bis du sicher da oben angekommen bist.«
    »Wenn es dich nicht stört, würde ich gern noch einen
    Moment hier am Feuer sitzen bleiben.« Sie konnte nicht aufstehen, ohne zu riskieren, dass er die Bibel entdeckte.
    Er machte eine einladende Geste und kreuzte die Füße. Offenbar gedachte er, ihr Gesellschaft zu leisten. Siglind unterdrückte ein Seufzen. »Ihr wollt also gehen, um den geeigneten Platz für ein neues Dorf zu suchen?«
    »Ja. Und um festzustellen, wie dieses Land beschaffen ist. Welche Tiere es im Wald gibt und all diese Dinge.«
    »Ihr solltet ein paar Frauen mitnehmen«, riet sie. »Der Ort für ein neues Dorf will mit Bedacht und Sorgfalt ausgewählt

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