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Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hat sich leicht rechtfertigen lassen«, sagte er. »Sie hat die Sowjetunion überflogen und einen Angriff gegen unsere Verteidigungskräfte geleitet. Greifen wir jedoch eine beschädigte Station an, die zumindest im Augenblick nicht unser Staatsgebiet überfliegt, bringen wir unter Umständen die Weltöffentlichkeit gegen uns auf. Schon die Toten an Bord des amerikanischen Rettungsboots haben uns viel Kritik eingetragen; greifen wir jetzt das einzige amerikanische Raumflugzeug an, das offiziell nur diese Toten bergen soll, könnte unsere internationale Verurteilung eine Ausweitung des Konflikts über die gegenwärtigen Grenzen hinaus bewirken – und genau das wollen wir vermeiden!«
    »Natürlich, Genosse Minister.«
    Chromejew und Rhomerdunow besprachen sich kurz, bevor der stellvertretende Verteidigungsminister wieder in die Kamera sah.
    »Marschall Goworow, Sie überwachen die Bahn der Armstrong-Raumstation und melden uns sofort wichtige Veränderungen, zu denen auch das Andocken weiterer Raumfahrzeuge gehören würde. Die Entscheidung, ob diese Station eine Gefahr für das Unternehmen Feder darstellt, liegt selbstverständlich bei uns.«
    Das war nicht, was Goworow zu hören gehofft hatte, aber es überraschte ihn nicht. Offenbar war ihm seine »ausgewogene« Darstellung zu gut gelungen. Aber wie er die Amerikaner einschätzte – und er kannte sie allmählich nur allzu gut –, würden sie ihm schon bald einen Grund für den von ihm für notwendig gehaltenen Angriff liefern…

11
OKTOBER 1992
Armstrong-Raumstation,
zwei Tage später
    Die Schäden waren größer als befürchtet.
    Kommandomodul, Verbindungstunnel, Computermodul und Skybolt-Modul leckten. Ständig ertönten Warnsignale wegen Druckabfalls und ließen die bereits erschöpfte und nervöse Besatzung hastig nach Sauerstoffmasken greifen. Aber für Jason Saint-Michael bezeichneten sie einen großen Schritt auf dem Weg zur Reaktivierung der Armstrong-Raumstation. Insgesamt konnte er mit den bisherigen Fortschritten durchaus zufrieden sein.
    Saint-Michael hatte sich freiwillig für die erste Wache an Bord gemeldet, während die restliche Besatzung in der America blieb und zum ersten Mal seit 48 Stunden schlief. Da er den provisorisch instand gesetzten Modulen noch nicht recht traute, hatte er angeordnet, daß die anderen vier an Bord des Raumflugzeugs schlafen sollten. Die America lag jetzt am notdürftig reparierten Andockmodul der Station, so daß die Besatzung in die Raumstation überwechseln konnte, ohne Sauerstoff atmen oder Raumanzüge tragen zu müssen.
    Der General hielt sich wach, indem er gelegentlich reinen Sauerstoff aus seiner Maske atmete und die unterschiedlich weit instand gesetzten Systeme des Kommandomoduls immer wieder überprüfte. Er war stolz auf den Umfang der bisher geleisteten Reparaturarbeiten. Zum Glück hatten sie große Mengen Reparaturmaterial für die Abdichtung der unter Druck stehenden Module an Bord. Mit diesen Vorräten und reichlich Kraftaufwand waren sie bisher gut zurechtgekommen. Im Vergleich zur Wiederherstellung der Energieversorgung und der Lagekontrolle der Station war die Instandsetzung der Module, um einen Aufenthalt ohne Raumanzüge zu ermöglichen, eine Kleinigkeit gewesen. Marty Schultz hatte drei Stunden lang schwer schuften müssen, um die beiden unbeschädigt gebliebenen Brennstoffzellen aus dem von der Erde mitgebrachten Treibstofftank zu füllen. Aber diese Mühe hatte sich gelohnt: Nach einer Stunde funktionierte die Stromversorgung aller Systeme wieder, so daß die Selbsttestvorrichtungen der Raumstation auf weitere Defekte durch Beschädigungen hinweisen konnten. Sobald die Systeme sich selbst überprüften und der Besatzung Hinweise zur Fehlerbeseitigung gaben, wurde ihre Arbeit etwas leichter.
    Jetzt mußten sie versuchen, die Station in eine zweckmäßige Umlaufbahn zurückzubringen. Ein Lagekontrolltriebwerk und die beiden Haupttriebwerke waren von den sowjetischen Raketen zerstört worden. Sobald die Brennstoffzellen betankt waren, hatte Schultz den noch immer zu 70 Prozent vollen Tank an das System zur Lage- und Bahnkontrolle angeschlossen. Binnen 24 Stunden war es ihnen gelungen, das Trägheitsnavigationssystem und die Verbindungen zu Navigationssatelliten soweit funktionsfähig zu machen, daß es ihnen mit Hilfe der Lagekontrolltriebwerke und viel mehr menschlichem Eingreifen als sonst üblich gelang, Silver Tower in eine niedrige Äquatorialbahn zu bringen.
    In 325 Kilometer Höhe zog die

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