Die Soldaten
gemeint.
Der Schreiber Lement fand sich ebenfalls ein. Ihm klebte noch krustiger Schlaf in den Augen. Fenna bat ihn, die Zimmerzuteilungen zu notieren. Männer, die sich miteinander ein Zimmer teilten, waren einander vertrauter als solche in verschiedenen Räumen. Fenna beabsichtigte, solche unwillkürlichen Gruppendynamiken bei der Ausbildung mitzuberücksichtigen.
Der Zimmerbelegungsplan sah bislang folgendermaßen aus:
Raum F:
Hochbett 1:
Kindem (unten)
Resea (oben)
Hochbett 2:
leer, vormals Scapedo (unten)
Stodaert (oben)
Raum G:
Hochbett 1:
Teppel (unten)
Ekhanner (oben)
Hochbett 2:
Emara (unten)
Deleven (oben)
Raum H:
Hochbett 1:
leer, vormals Hanitz (unten)
MerDilli (oben)
Hochbett 2:
Jonis (unten)
v. d. Holtzenauen (oben)
Raum I:
Hochbett 1:
Behnk (unten)
leer, vormals Plankett (oben)
Hochbett 2:
Nelat (unten)
Garsid (oben)
Kammer 2:
Einzelbett:
Kertz
Fenna fand es überraschend, dass der finstere Gallikoner Garsid sich ausgerechnet ein Zimmer mit den weichlichen Kandidaten Behnk, Nelat und Plankett geteilt hatte. Dagegen war klar, dass die guten Freunde Teppel und Ekhanner in einem Bett schliefen. Das mit dem Einzelraum für Kertz war natürlich unhaltbar, zumal jetzt ja in drei Zimmern jeweils ein Bett frei geworden war. Fenna behielt sich noch vor, wem er das »Scheusal« unter die Nase setzen würde.
Draußen auf dem Hof war es immer noch angenehm kühl, als die versammelte Mannschaft antrat. Die grauen Gebäude der Festung sahen im Licht des Sonnenaufgangs beinahe rosig aus.
»Männer!« Fenna wippte bei der Ansprache wieder unwillkürlich auf den Fußballen. »Unser Ziel für heute ist es, der Sonne ein Schnippchen zu schlagen. Jeder von euch absolviert zwanzig Runden auf dem Hinderniskurs. Jeder kann sich dabei seine eigene Geschwindigkeit wählen. Wer sich also Mühe gibt, kann vor der größten Hitze fertig sein und den Mittag über in der Messe und im Quartier ausruhen. Wer allzu langsam ist, dem steht ein intensives Stelldichein mit der Mittagshitze bevor. Lement macht ein Häkchen für jede geschaffte Runde. Am Nachmittag werden wir womöglich schon die feierliche Vereidigung vornehmen können. Und für den Abend behalte ich mir noch eine weitere Übung vor. Aber darüber solltet ihr euch jetzt noch nicht den Kopf zerbrechen. Ihr habt den Hinderniskurs gestern flüchtig kennengelernt. Heute geht es darum, seine Feinheiten zu verinnerlichen. Ach ja: Ihr müsst nicht nacheinander antreten, ihr könnt auch alle zusammen loslegen. Aber wer einen Teil des Kurses beschädigt, muss anschließend fünf Extrarunden absolvieren. Ist das alles verstanden worden? Behnk?«
Alman Behnk hatte mehr Richtung Himmel geschaut als auf seinen Leutnant. »Alles verstanden, Leutnant«, sagte er aber.
»Dann mal los! Und behaltet die Sonne im Auge. Sie ist heute euer gefährlichster Gegner.«
Die Männer setzten sich in Grüppchen in Bewegung. Deleven, Garsid, MerDilli und Stodaert zuerst, danach plätscherte das Hauptfeld einer nach dem anderen in das ausgefranste Oval des Hinderniskurses, und am wenigsten beeilten sich Resea, Behnk und Teppel. Mails Emara trug immer noch seine Heimattracht. Fenna dachte darüber nach, ihm diesen Unfug zu untersagen, beschloss aber, sich heute lieber darum zu kümmern, dass die Grünhörner anständige Uniformen bekamen.
Zwanzig Runden waren eine anstrengende Angelegenheit. Selbst den Begabtesten wie Garsid, Resea und Deleven wurden nach fünf Runden bereits die Knochen müde, und vor allem die Hinderniswände schienen beständig höher zu werden.
Behnk kam einfach nicht durch die Fässer hindurch. Fenna musste das einsehen und ihm das Umgehen dieser Hindernisse gestatten. Stattdessen musste der Dicke eben seitlich über diese Fässer springen. Auch das schaffte er nicht, er rutschte quietschend auf seinem Bauch über die Rundung. Die Hinderniswände schienen ihm ebenfalls unüberwindlich. In dieser Beziehung allerdings blieb Fenna hart. »Wenn Behnk nicht rüberkommt, müsst ihr anderen ihm rüberhelfen. Es ist wichtig, dass ihr lernt, füreinander einzustehen. Jeder kann im Feld verwundet werden und ist
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