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Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Die Somalia-Doktrin (German Edition)

Titel: Die Somalia-Doktrin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Grenton
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Zigarette an und inhalierte, als hinge ihr Leben davon ab.
    Abdullah sah Maxine an. »Also, wie steht’s?«
    »Nicht gut«, sagte sie und stieß eine Rauchwolke aus.
    »Ach?«
    »Harrys Gorillas sind hinter uns her. Wir sind grade noch davongekommen. Wahrscheinlich sind sie inzwischen wieder fahrbereit.«
    »Du scheinst dir keine großen Sorgen zu machen«, sagte Abdullah.
    »Ich habe die Hosen gestrichen voll.«
    »Dann fahren wir die Nacht durch?«
    »Ich denke schon«, sagte Maxine.
    »Ziemlich riskant, die weite Fahrt zum Lager Maslah«, sagte Abdullah. »Es liegt in Wajid, gut 340 Kilometer westlich von hier. Wir können von Glück reden, wenn uns die Milizen in Ruhe lassen. Zu schweigen von den Banditen.«
    Maxine zuckte die Achseln. »Wenn sie da sind, dann fahren wir hin. Hast du für freies Geleit gesorgt?«
    Abdullah zeigte ihr ein Blatt Papier voll unleserlicher Zeilen.
    »Bringt das was?«, fragte Jim.
    »Wer weiß«, sagte Abdullah.
    »Und die beiden Vertriebenen sind im Lager von Maslah?«, fragte Jim.
    »Einer von ihnen. Er heißt Abdi Karim Abdul. Sein Sohn ist bei einem Fluchtversuch mit einem Fischkutter umgekommen. Ein Team vom Roten Halbmond hat die Überlebenden aufgebracht. Sie trieben ohne Nahrung und Wasser auf See. Ihnen war der Diesel ausgegangen. Es war furchtbar.«
    »Woher weißt du, dass er es ist?«, fragte Jim.
    »Er hat seine Geschichte dem Team erzählt. Er verlangt, dass man ihn vor den Milizen schützt. Sie wussten, dass ich nach ihm suche, also haben sie mir Bescheid gesagt. Er versteckt sich bei Angehörigen im Lager von Maslah.«
    »Er hat nicht die geringste Chance«, sagte Maxine. Sie kurbelte das Fenster herunter und warf ihre Zigarette hinaus. »Die Milizen kontrollieren die Lager. Die finden ihn, foltern ihn, dann bringen sie ihn um.«
    Abdullah nickte. »Das befürchte ich auch. Umso mehr müssen wir uns beeilen.«
    Jim drosselte das Tempo. Die Straße vor ihnen war voller Menschen, die aus Mogadishu flohen. Er hupte, um sich einen Weg durch die Menge zu bahnen.
    Eine Stunde später hatten sie Mogadishu hinter sich gelassen und fuhren auf einer unbefestigten Piste dahin. Abdullah wandte sich an Maxine. »Ich habe mich auf deine Bitte hin auch in der anderen Sache umgehört.«
    »Und?«
    »Es ist schlimmer, als ich dachte. Viel schlimmer. MainShield schafft bereits Material nach Somaliland. Flugzeuge voll Handfeuerwaffen, Raketenwerfer, 8000 Mannschaften, sogar einige Helikopter. Die planen einen ausgewachsenen Krieg. Der erste Angriff ist für morgen Abend geplant.«
    »Warum tut denn keiner was dagegen?«, fragte Jim.
    »Weil die den Rückhalt des UNO-Sicherheitsrats haben.«
    »Wann kam es denn dazu?«
    »Erst heute. Sie haben eine Chapter VII-Resolution bekommen. Eine wahre Tour de Force. Man hat sogar gewisse, von der UNO kontrollierte sichere Teile Somalilands unter die Kontrolle von Universal Action gestellt. UA hat Connections bis in die Spitze der amerikanischen Regierung. Und die haben sie voll ausgespielt.«
    »Zum Präsidenten?«, fragte Jim, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. Es wurde dunkel und die Straße war schlecht.
    Abdullah schüttelte den Kopf. »Zum Vizepräsidenten. Ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Armut. Und wenn ich Kämpfer sage, dann im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Kriegstreiber. Christlicher Fundamentalist. Glaubt an die Endzeit und ans Jüngste Gericht und an den göttlichen Auftrag Amerikas, der Welt das Christentum zu bringen. Er hat enge Verbindungen zu MainShield.«
    »Woher weißt du denn das alles?«, fragte Jim. »Ich meine, du bist hier mitten in Somalia und weißt mehr als wir, die grade aus London gekommen sind.«
    Abdullah lächelte. »Man hat so seine Kontakte.«
    »Was du nicht sagst«, meinte Jim.
    »Jemand von ganz oben bei UA. Eine gewisse Jenny.«
    Maxine blieb die Luft weg. »Du meinst Jenny Rugers, Edwards persönliche Assistentin?«
    »Du kennst Sie?«, fragte Jim.
    »Sie war früher bei MainShield. Beinhartes Luder. Beste Verbindungen zur religiösen Rechten, wie übrigens praktisch jeder bei MainShield.« Maxine wandte sich wieder Abdullah zu. »Aber warum erzählt sie dir das alles? Sie könnte loyaler nicht sein.«
    Abdullah sah von einem zum anderen. »Ihr habt das noch gar nicht gehört?«
    »Was gehört?«, fragte Maxine.
    »Edward ist tot. Bei einem Autoraub in Nairobi umgekommen. Die Nachrichten sind voll davon.«
    Das verschlug ihnen die Sprache. Mit rasenden Gedanken starrte Jim auf die Straße

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