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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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aquatische Spezies waren, und er fragte sich noch, ob es höflich war, solchen Geschöpfen etwas zu trinken anzubieten, als die Generaldirektorin und ihr unmittelbares Gefolge eintrafen. Ferbin schaltete die fremde Pornografie aus und begann damit, mehr auf das reale Geschehen zu achten. Er und die Generaldirektorin wurden einander vorgestellt,
sie und ihre sechs Begleiter verteilten sich im Zimmer und machten bewundernde Kommentare in Hinsicht auf Einrichtung und Aussicht, und dann schlug die Generaldirektorin – eine Sie, wie sie wussten, obwohl Holse keine Möglichkeit sah, das Geschlecht festzustellen – eine Fahrt mit ihrer persönlichen Barke vor.
    Holse zuckte mit den Schultern, als Ferbin ihn ansah.
    »Es wäre uns ein Vergnügen, Ma’am«, sagte der Prinz liebenswürdig.
    Eine halbe Minute später kam ein großes pfannkuchenförmiges Luftschiff vom Himmel herab, mit einer Außenhülle wie aus glitzernden Fischschuppen, und öffnete das gewölbte Heck vor den Fenstern, sodass es ihnen Zugang gewährte.
    Die transparenten Wände und durchsichtigen runden Flächen des Bodens zeigten ihnen, dass sie schnell aufstiegen. Schon nach kurzer Zeit sahen sie die ganze Siedlung, die sie gerade verlassen hatten, dann den See, an dessen Ufer sie lag, dann andere Seen und kreisförmige Ansammlungen von Grün und Braun. Sie passierten eine hauchdünne Barriere, und nach einem kurzen Flackern – wie ein Blinzeln – sahen sie das ganze große Rund aus blauen, grünen, braunen und weißen Flächen, mit Andeutungen der dunklen, fast leblosen Oberfläche von Sursamen an den Rändern. Durch transparente Kreise in der Decke fiel das Licht von Sternen, und Holse vermutete, dass er die Sterne in der Leere sah. Ihm wurde plötzlich schwindlig, und er nahm rasch auf einem der couchartigen Buckel Platz, die hier und dort aus dem Boden ragten und alle ein wenig feucht waren.
    »Prinz Ferbin«, sagte die Generaldirektorin und deutete mit einem ihrer Stachel auf einen langen, niedrigen Sitz ein
Stück von den anderen entfernt, unweit der Stelle, die Ferbin für den Bug des Luftschiffes hielt. Ein Tablett schwebte an Ferbins Seite, darauf ein kleiner Teller mit Delikatessen und ein offener Krug mit erlesenem Wein und einem Glas.
    »Danke«, sagte Ferbin und schenkte sich etwas Wein ein.
    »Gern geschehen. Bitte sagen Sie mir, was Sie hierher geführt hat.«
    Ferbin erzählte ihr die kurze Version. Inzwischen war einige Zeit vergangen, aber als er die Ermordung seines Vaters schilderte, stieg erneut Wut in ihm hoch und ließ ihn zittern. Er trank einen Schluck Wein und berichtete auch den Rest.
    Die Generaldirektorin schwieg, bis er fertig war, und sagte dann: »Ich verstehe. Nun, Prinz, was sollen wir mit Ihnen machen?«
    »Zunächst einmal muss ich meinem jüngeren Bruder Oramen eine Nachricht zukommen lassen, Ma’am. Um ihn vor der Gefahr zu warnen, die ihm droht.«
    »In der Tat. Und sonst?«
    »Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir dabei helfen könnten, unseren alten Freund Xide Hyrlis zu finden, und vielleicht auch meine Schwester.«
    »Ich hoffe, dass ich in der Lage bin, Ihnen bei Ihrer weiteren Reise behilflich zu sein«, antwortete die Wasserweltlerin.
    Das klang für Ferbin nicht nach einem uneingeschränkten Ja. Er räusperte sich. »Ich habe bereits mit einem Nariscene-Repräsentanten darüber gesprochen und klar gemacht, dass ich für die Reise bezahlen werde. Allerdings nicht sofort; dazu bin ich leider nicht imstande.«
    »Oh, Bezahlung ist irrelevant, lieber Prinz. Machen Sie sich deshalb keine Sorgen.«

    »Ich mache mir keine Sorgen, Ma’am. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich weder geneigt noch gezwungen bin, Almosen zu akzeptieren. Ich werde für die Reise bezahlen. Verlassen Sie sich drauf.«
    »Nun …«, sagte Shoum. Eine kurze Pause folgte. »Ihr Vater ist also tot, ermordet von diesem Mann namens tyl Loesp.«
    »Ja, Ma’am.«
    »Und Sie sind der rechtmäßige König, durch Geburtsrecht?«
    »Ja.«
    »Wie romantisch!«
    »Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, dass Sie auf diese Weise empfinden«, sagte Ferbin und begriff, dass er offenbar mehr von der Ausdrucksweise eines Höflings angenommen hatte, als ihm bisher klar geworden war. »Doch mein wichtigstes Anliegen besteht derzeit darin, meinen jüngeren Bruder darauf hinzuweisen, dass er in Lebensgefahr schwebt – wenn es nicht bereits zu spät ist.«
    »Ah«, sagte die Morthanveld. »In dieser Hinsicht habe ich Neuigkeiten, mit

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