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Die Sphaeren

Die Sphaeren

Titel: Die Sphaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Banks
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den D’nengoalischen Turm nur bis hierher, wenn ich das richtig verstanden habe, Sir. Es schien ihnen zu widerstreben, das zuzugeben, als wäre ihnen die Sache unangenehm, was durchaus der Fall sein mag.«
    »Oh«, sagte Ferbin. Er hatte nicht gewusst, dass die Förderer-Leute einen Turm nur teilweise kontrollierten. Alles oder nichts, hatte er angenommen, vom Kern bis zur Oberfläche.
    »Und da man jenseits der Neunten in den Bereich des Überquadratischen gerät, ist der Transfer von einem Turm zum anderen nicht mehr möglich.«
    »Über … was?«
    »Es wurde mir alles von dem Oct erklärt, der vom Bildschirm zu mir sprach, während Ihr Blut über mich floss, Sir. Später, in meiner Unterkunft unweit Ihres Behandlungsorts, erfuhr ich weitere Einzelheiten.«
    »Na so was. Bitte sei so gütig, es mir zu erläutern.«
    »Es hat alles mit den Entfernungen zwischen den Türmen zu tun, Sir. Weiter unten und bis zur Neunten ist das Filigran
miteinander verbunden und bietet in seinem hohlen Innern genug Platz für Transferschiffe. Das ist die richtige Bezeichnung für den kugelförmigen Raum, der uns …«
    »Ich kenne Transferschiffe, Holse.«
    »Nun, durch die Verbindungen im Filigran können die Transferschiffe der Oct von einem Turm zum nächsten wechseln. Aber über der Neunten dünnt das Filigran so sehr aus, dass man bei Reisen von Turm zu Turm die Transportmittel der betreffenden Ebene benutzen muss.«
    Ferbins Wissen um diese Dinge war, wie seine Kenntnis von anderen Dingen, eher vage. Auch in diesem Fall wäre es besser gewesen, wenn er seinen Lehrern mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Die Türme stützten die Decken der Ebenen mit weiten Verzweigungen, die wie die Verästelungen eines Baums wirkten und »Filigrane« genannt wurden – ihre größeren Teile waren ebenso hohl wie die Türme. Auf jeder Ebene gab es die gleiche Anzahl von Stütztürmen, ob in der Nähe des Kerns oder dicht unter der Oberfläche, was bedeutete: Je näher die Türme der letzten oberen Ebene kamen, desto größer wurden die Abstände zwischen ihnen, und schließlich war es gar nicht mehr nötig, dass die Filigrane miteinander verbunden waren, um das auf den Türmen lastende Gewicht zu tragen.
    »Die Vierte ist die Heimat der Kumuloformen«, fuhr Holse fort. »Es sind Wolken, Sir. Doch in diesem Fall handelt es sich um Wolken, die auf geheimnisvolle und nicht besonders nützliche Weise intelligent sind, was bei so vielen fremden Wesen und Dingen der Fall zu sein scheint. Sie schweben über Ozeanen, in denen es von Fischen und Meeresungeheuern wimmelt. Beziehungsweise über einem großen Ozean,
der den ganzen unteren Teil der Ebene füllt, so wie bei unserer geschätzten Achten das Land. Wie dem auch sei: Sie sind gern bereit, Personen zu anderen Türmen zu bringen, wenn die Oct sie darum bitten. Oh, und ich möchte Ihnen Erweiterte Version Fünf, Zourd vorstellen«, fügte Holse hinzu und vollführte eine Geste, die der Wolkenmasse um sie herum und weit über ihnen galt. »So lautet der Name dieses Kumuloformen.«
    »Interessant«, kommentierte Ferbin.
    »Guten Tag.« Die Stimme klang wie ein ganzer Chor geflüsterter Echos und schien von allen Teilen der Blasenwand gleichzeitig zu kommen.
    »Äh, einen guten Tag auch Ihnen, ähm, Kumuloformer«, erwiderte Ferbin und sah zur Wolke auf. Für einige Sekunden blieb sein Blick erwartungsvoll nach oben gerichtet, und dann sah er Holse an, der die Schultern zuckte.
    »Er ist nicht unbedingt das, was man gesprächig kennen könnte, Sir.«
    »Hmm. Nun …« Ferbin setzte sich auf und wandte sich mit einem weiteren fragenden Blick an Holse. »Warum kontrollieren die Oct den D’nengoalischen Turm nur bis zur Vierten?«
    »Weil die Aultridia …« Holse drehte den Kopf und spuckte auf den halb transparenten Boden. »… die oberen Ebenen kontrollieren.«
    »O mein Gott.«
    »Ja, möge der WeltGott vor Unheil bewehrt bleiben, Sir.«
    »Was? Du meinst, sie kontrollieren die oberen Abschnitte aller Türme?«
    »Nein, Sir.«

    »Aber war der D’nengoalische Turm nicht immer ein Oct-Turm?«
    »Das war er, Sir. Bis vor kurzer Zeit. Das scheint der Hauptgrund für die Verlegenheit der Oct zu sein, Sir. Sie mussten die Kontrolle über einen Teil ihres Turms abgeben.«
    »Bei der Widerwärtigkeit!«, entfuhr es Ferbin entsetzt. »Der Dreck Gottes!«
    Die Aultridia waren Emporkömmlinge und neu eingetroffen auf der Bühne der Beteiligten. Sie hatten sofort damit begonnen, sich einzurichten und sich

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