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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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haben?«
    »Weiß ich doch nicht, der hat sich mir nicht vorgestellt.«
    Jerry konnte nicht mehr an sich halten, diese Geschichte war haarsträubend. »Frau Winter, Ihnen geht ein Kampfhund verloren, und Sie unternehmen nichts? Hätten Sie wenigstens das Tierheim informiert, dann hätten die offiziell Meldung erstattet, aber selbst das haben Sie nicht getan.«
    Beleidigt schaute sie aus dem Fenster, drückte die Zigarette auf einem Berg anderer Kippen aus. »Minana hat gesagt, was gut ist, kehrt zurück.«
    »Wo waren Sie am letzten Samstag zwischen elf und zwölf Uhr?«
    »Ich? Was soll das jetzt, wollen Sie mir was anhängen? Samstags bin ich immer auf dem Wochenmarkt in Wesel und habe meine feste Runde, da können Sie jeden fragen.«
    »Wir werden das überprüfen.«
    Tom hielt ihr das Tütchen mit den aufgesammelten Hundehaaren entgegen. »Wenn sich herausstellt, dass Fausto die Frau am See zu Tode gehetzt hat, dann sind Sie dran, Frau Winter, fahrlässiges Handeln, das zum Tod einer Person führt, dafür kriegen wir Sie dran.«
    »Ich habe doch nichts gemacht!«
    »Eben.«
    * * *
    Zum Glück hatte Maarten die Handynummer von Burmeester in sein mobiles Telefon eingespeichert. Er hoffte, dass er schon wach war.
    »Hör zu, ich muss deine Chefin krankmelden, der geht es nicht gut.«
    »Oh, hoffentlich nichts Ernstes?«
    »Nein, ich denke, sie wird sich selber melden, wenn sie wieder ansprechbar ist.« Maarten konnte Burmeester am anderen Ende der Verbindung grinsen sehen.
    »Du erzählst mir gerade durch die Blume, dass ihr gestern Abend zu tief ins Glas geschaut und die halbe Nacht lang das Leben gefeiert habt?«
    Es war Maarten unangenehm, er wusste nicht, wie er dem Kollegen seiner Frau, den er auch privat gut kannte, die Geschichte erzählen sollte, schließlich wollte er nicht, dass sie im Kommissariat in Wesel die Runde machte. »Du entschuldigst sie auf der Arbeit, okay?«
    »Gut.«
    »Dann bist du jetzt privat dran?«
    Burmeester verstand den Hinweis. »Na sicher, so privat, privater geht es gar nicht.«
    »Dann hör zu und behalt es für dich.«
    »Indianerehrenwort.«
    »Karin ist gestern zum Essen gewesen mit diesem Arno Busch. Das ist der, der euch den Installateur geschickt hat für die kaputte Heizung.«
    »Ja, das hielt ganze zwei Tage, aber egal. Und?«
    »Die waren im Gotischen Haus in Xanten und sind anschließend, schon ziemlich spät, zu Fuß hierhergekommen, um im Garten einen Schneemann zu bauen.«
    »Hä? Muss ich das verstehen?«
    Maarten horchte nach oben, wo aus dem Bad eindeutige Geräusche kamen. »Der Schneemann steht kopflos in der Einfahrt, und wenn ich die Geräusche in der oberen Etage richtig deute, dann geht es Karin richtig schlecht. Du verstehst, warum ich dir das sehr privat erzähle?«
    »Nichts wird über meine Lippen kommen, versprochen.«
    »Dann werde ich mich jetzt mal um meine Frau kümmern. Bestimmt wird sie sich melden, sobald sie wieder auf den Beinen stehen kann.«
    Er bereitete ein Tablett mit einem großen Glas Mineralwasser, in das er eine Aspirin Plus C plumpsen ließ, einem Cappuccino und einer trockenen Scheibe Toastbrot vor. Die Tageszeitung klemmte er sich unter den Arm.
    Er fand Karin mit einem feuchten Waschlappen auf der Stirn im Bett. »Kannst du schon wieder denken, oder ist es noch ein bisschen schwierig?«
    »Nicht so laut, bitte. Wo ist mein Handy, ich muss im K1 anrufen und sagen, dass ich später komme.«
    Maarten berichtete von seinem Gespräch mit Burmeester. »Wenn ich dich so sehe, glaube ich nicht, dass dein Restalkohol sich heute noch so abbaut, dass du Autofahren darfst. Und wenn du diese Nacht ohne eine Erkältung überlebt hast, dann lag es nur an dem vorzüglichen Rioja. Da, trink, das hilft ein wenig.«
    Dankbar nippte sie am Wasserglas. Maarten hakte nach. »Ich würde gern nachvollziehen können, was heute Nacht los war.«
    Sie richtete sich mühsam auf. »Ich hatte doch dieses Verhör in Bochum, du weißt, der Mann mit den Verbrennungen. Es hat mich viel Mühe gekostet, dorthin zu kommen, und noch mehr, ihn aus der Reserve zu locken. Er hat zugegeben, dass er mit dem Mann, bei dem seine Frau als Sekretärin arbeitete, gemeinsam Geschäfte mit Firmen in Fernost macht.«
    Karin wendete den Waschlappen, um die kühlere Seite auf der Stirn zu spüren.
    »Ah, mein Schädel, ich bereue jeden Schluck nach Mitternacht. Da war noch was, wo war ich stehen geblieben? Genau. Der Verfürth hat ihn angeblich dazu überredet und FRAFO lediglich

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