Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
Vom Netzwerk:
mit Alfons’ Kreditkarte losgezogen sein und nach Herzenslust sein Geld ausgegeben haben. Wir werden uns noch darüber wundern, was da in den nächsten Wochen passieren wird, glaub mir.«
    Henner trocknete Teller und Besteck sorgsam ab, während Johanna sich den Töpfen widmete und über die Nachbarn prakesierte. »Wo der wohl abgeblieben ist? Das stinkt doch zum Himmel.«
    Draußen vor dem Haus wurde es unruhig, mehrere Fahrzeuge gleichzeitig schienen einen Parkplatz zu suchen, jemand fuhr in ihre Einfahrt. Johanna trocknete sich die Finger und ging zur Haustür. Burmeester kam ihr entgegen.
    »Verzeihung, aber das wird eng hier in der Straße, ich parke mit einem anderen Kollegen zusammen in eurer Einfahrt. Einsatz. Wir lassen die Schlüssel stecken, falls ihr rausmüsst.«
    Johanna konnte ihre Aufregung kaum verbergen. »Wir werden doch jetzt nicht fort müssen. Einsatz, sagst du. Drüben bei Verfürths?«
    Burmeester war schon am Gartentörchen, nickte nur aus der Ferne und hoffte inständig, dass die beiden nicht hinterherkämen.
    Johanna schloss die Tür und bezog wieder den Posten am Dielenfenster. »Siehst du, da spricht man noch drüber, und schon rollen sie heran. Schau mal, die sind mit großem Aufgebot da. Beim ›Tatort‹ heißt das immer Hausdurchsuchung. Wo Karin nur ist?«
    Henner gesellte sich zu ihr. »Wenn die schöne Louise wirklich eine Leiche im Keller hat, dann wird heute Schluss sein mit dem neuen teuren Leben.«
    * * *
    Ein Teil der Mannschaft war mit einem Durchsuchungsbeschluss in Bislich-Büschken, während die Kollegen aus Düsseldorf sich nach genauer Einführung die dortigen Geschäftsräume des Unternehmers Alfons Verfürth vornahmen. Tom Weber und Jeremias Patalon verfolgten die Spuren im Tötungsfall aus Xanten. Heierbeck bestätigte, dass die Hundehaare aus Büderich mit denen vom Seeufer übereinstimmten.
    »Definitiv vom gleichen Tier?«
    »Nicht vom gleichen, vom selben Tier. Wenn ihr das Tier habt, nehmt euch den Halter vor.«
    Jerry legte nachdenklich auf. Dann wählte er Haases Nummer und erklärte ihm die Sachlage.
    »Völlige Übereinstimmung?«
    »Ja.«
    »Und die Frau behauptet, ihr sei der Kampfhund entlaufen?«
    »Genau.«
    »Holen Sie sie her, das muss langen, um sie zu verhören. Ich stoße dazu und entscheide dann, ob ich sofort einen Haftbefehl beantrage. Ich habe den Haftrichter schon darauf vorbereitet. Da geht es ja in beiden Fällen vorwärts, einen Gruß an Frau Krafft, so lobe ich mir das K1, zuverlässig und flott.«
    »Die ist leider heute krank.«
    »Hoffentlich nichts Ernstes?«
    »Denke ich nicht. Wir müssen los.«
    Gemeinsam mit Tom machte er sich auf den Weg. Es hatte während der Nacht keinen Neuschnee gegeben, die Straßen waren gut gestreut und befahrbar, selbst die Rheinbrücke stellte kein Nadelöhr mehr dar.
    An der Rheinallee in Büderich begegnete ihnen die alte Nachbarin vor dem Haus, in dem sie am Vortag Petra Winter aufgesucht hatten. »Ihr seid aber hartnäckig, schon wieder im Dorf, um Broschüren zu verteilen.«
    Diesmal zog Jerry seinen Ausweis aus der Tasche. »Wir sind hier, um Frau Winter erneut zu ihrem Hund zu befragen.«
    »Hund? Welcher Hund denn, der letzte ist seit über einem Jahr tot, da gibt es keinen Hund.«
    Die Kommissare schauten sich erstaunt an. »In der letzten Woche hat sie einen aus dem Tierheim geholt.«
    »Ach, dieser hässliche, den sie in Wesel immer ausführt. Den hat die doch nur für ein paar Stunden dagehabt, und dann hat sie ihn fortgebracht. Ich war froh, das sag ich Ihnen, der hatte so ein durchtriebenes Gesicht, richtig fies. Dann seid ihr gar nicht von den Jehovas?«
    Jerry schüttelte den Kopf und sah ihr mitleidvoll nach, wie sie mit ihren quietschenden Stiefeln in Richtung Supermarkt schlich.
    »Aber schnuckelige Kerls seid ihr trotzdem. Wenn ich jünger wäre …«
    Petra Winter öffnete ihnen die Tür, eine Zigarette im Mundwinkel, und schaute die beiden nicht weniger feindlich an als am Vortag. »Sie schon wieder.«
    »Frau Winter, ziehen Sie sich eine Jacke an, wir nehmen Sie mit.«
    »Wollen Sie mich verhaften, das geht doch nicht, warum denn, was habe ich denn getan?«
    »Sie haben uns entweder nicht die Wahrheit über den Verbleib des Hundes erzählt, den Sie aus dem Tierheim geholt haben, oder Sie wissen genau, was er angerichtet hat. Wir haben Ihnen gestern gesagt, wir kämen wieder, wenn die Haare von Ihrer Hundedecke mit denen übereinstimmten, die bei der Toten von der anderen

Weitere Kostenlose Bücher