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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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seine Arme um sie und drückte ihr einen unerwarteten Kuss auf den Mund. Völlig perplex und überrascht, keineswegs unangenehm überrumpelt, ließ sich Karin auf diese innige Begrüßung ein. Es fühlte sich nicht schlecht an. Ihre Empfindungen irritierten sie.
    »Ich war gerade in der Nähe und wollte dich wiedersehen. Ich habe dir angekündigt, dass ich dich auch ohne Knochenbruch finden würde. Ich wollte mich schon lange persönlich für den witzigen Abend bedanken, ich fand die Zeit mit dir anregend und entspannend zugleich, das hat mir gefallen.«
    Karin löste sich aus der Umarmung. »Ich war danach einen halben Tag dienstunfähig und musste mich vor meinen Leuten erklären. Mein Mann hat alle Nachbarn besänftigt, die mich wegen ruhestörendem Lärm anzeigen wollten. Hannah hat sich über den Schneeberg vor der Garage beschwert, und dein Schal hängt inzwischen bei uns an der Garderobe.«
    »Au weia, ein voller Erfolg. Da soll er ruhig hängen, ich werde ihn bei passender Gelegenheit abholen.«
    Verstohlen schaute Arno Busch sich um. »Dein Arbeitsplatz trotzt erfolgreich jeglicher Modernisierung und Sanierung, richtig? Das ist ja eine klassische Amtsstube, in der nur noch die alte Schreibmaschine fehlt, auf der ein Uniformierter mit zwei Fingern an einem Bericht herumtippt. Ich habe schon im Treppenhaus überlegt, wo ich zum letzten Mal Clivien gesehen habe, außer bei Bildern aus dem Regierungsgebäude in Beijing, wo sie zu jeder Jahreszeit gleichmäßig blühen.«
    »Erinnere mich nicht an China, da kommt ein Teil des Unheils her, mit dem wir derzeit zu tun haben.«
    »Gibt es einem Zusammenhang mit der Toten vom See?«
    »Bislang nicht, ich kann es mir auch nicht vorstellen. Ich kann dir nicht mehr erzählen, du darfst schließlich auch nicht mit Patientendaten hausieren gehen.«
    Burmeester erschien, mehrere Fotos in den Händen, und schaute zwischen den beiden hin und her. »Karin, das hier bringt uns der Lösung näher. Mette meint, wir müssen unbedingt herausfinden, wer die jungen Leute sind.«
    Arno Busch folgte Karins Blick auf die Bilder, bemerkte anscheinend, dass er den Ablauf im Kommissariat behinderte. Er küsste Karin ungeniert und verabschiedete sich, stieß im Türrahmen fast mit Gero von Aha zusammen, der einen USB-Stick aus seiner Schublade holten wollte.
    »Mann, ihr seid gut beschäftigt hier, da will ich nicht weiter stören. Ich hole den Schal, wenn’s passt. War schön, dich zu sehen.«
    Burmeester traute seinen Augen nicht, schaute dem Besuch noch nach, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Was war das? Habe ich irgendwelche wesentlichen Umbrüche in deinem Leben nicht mitbekommen?«
    Karin winkte ab. »Das war nur freundschaftlich, sonst nichts. So eine durchzechte Nacht verbindet irgendwie.«
    »Du willst mir nicht einreden, dass ich etwas anderes denken soll, als ich gerade gesehen habe, oder?«
    »Hirngespinste. Leg los, was willst du mir mitteilen?« Es fiel ihr sichtlich schwer, sich zu konzentrieren.
    Burmeester legte los. »Es gibt verschiedene Serien von Fotos in den Alben von Petra Winter. Ich verstehe gar nicht, wieso die Spurensicherung da nicht weiter hingeschaut hat.«
    »Die hatten keinen Anlass dazu. Was hast du entdeckt?«
    »Die Fotoreihen aus der Schulzeit und die von einer Ferienfreizeit auf Ameland sind die einzigen, die von Belang sind, weil sie immer wieder eine gewisse Anzahl gleicher Köpfe zeigen. Es gibt eine Liste der Schulabgänger, die nicht auf Anhieb zu finden war, zwei der aufgeführten Namen kennen wir. Das Album ist von Petra Winter, und Christian Mertesacker konnten wir entziffern. Einer der Abgelichteten hat große Ähnlichkeit mit Frank Fortmann. Wir sollten den einen oder anderen dazu befragen.«
    »Warum erscheinen dir diese Fotos so wichtig?«
    »Es sind die einzigen Gruppenfotos im gesamten Leben von Petra Winter, und es kann kein Zufall sein, dass ein Name und ein Gesicht zu unserem Fall passen. Heierbeck hat seine Ergebnisse rübergemailt. Du weißt, dass Winters Hund am Seeufer gewesen ist und nun in Grefrath sitzt? Da haben wir wieder einen Zusammenhang.«
    Karin schaute sich die Fotos an.
    »Mertesackers Frau ist von dem Hund der Winter gehetzt worden, schau dir die Fotos von Ameland an und das aktuelle Bild, das wir aus der Internetpräsenz von FRAFO International gezogen haben. Der Bursche links auf dem Strandbild, das ist Fortmann, garantiert. Damit wären es schon drei, die wir kennen.«
    Die Hauptkommissarin hörte

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