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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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bedauerten sehr, dass dieses Schlagerspiel noch nicht in dem im Bau befindlichen 70.000 Leute fassenden Parkstadion ausgetragen werden konnte. Aber zunächst stand das Pokal-Hinspiel gegen Hertha BSC Berlin an. Auch das gewann Schalke - trotz einer miserablen Schiedsrichterleistung - mit 3:1.
ENDSTATION SEHNSUCHT
    Vor dem »Spiel der Superlative« gegen die Bayern fehlten Norbert Nigbur, Klaus Fichtel und Stan Nigbur, Klaus Fichtel und Stan Libuda beim Mittwoch-Training. Sie wurden in Frankfurt vom Kontrollausschuss in »Sachen Bielefeld« vernommen. Nigbur lachte vorder Abfahrt: »Ich weiß gar nicht, was ich dort soll. Bei der fraglichen 0:1-Niederlage gegen Arminia Bielefeld befand ich mich mit einem Meniskusschaden in Hellersen.« Nigbur war es dann auch, der im entscheidenden Spiel um die Herbstmeisterschaft zum Spieler des Tages wurde. Strahlend stand er nach dem Spiel unter der warmen Dusche und konnte sich kaum noch der vielen Glückwünsche erwehren. Noch vor dem Spiel hatte er erklärt: »Ein Tor werden die Bayern-Stürmer wohl machen.«

    Ein Herz und eine Seele: Norbert Nigbur, Bundestrainer Helmut Schön und Sepp Maier
    Das 1:0 für Schalke war am Ende sein Verdienst. 18:0 Punkte und drei Gegentore in neun Heimspielen: Schalke war Herbstmeister. Günter Siebert, der das Spiel bereits im Vorfeld als »Endstation Sehnsucht« bezeichnete, war überglücklich: »Das ist für mich neben dem Endspiel 1958 in Hannover das größte Erlebnis meiner sportlichen Laufbahn.«

    Halbzeitmeister? Schalke heisst er!
    Als dann alles vorbei war, vergoss Siebert still ein paar Tränen. Schalke wurde nun zum Gejagten und bekam dies bereits beim DFB-Pokal-Rückspiel in Berlin, dem letzten Spiel vor der Winterpause, zu spüren. Mit 3:0 gewannen die Berliner und wären somit eine Runde weiter gewesen. Aber sie machten dabei einen entscheidenden Fehler: Hertha setzte den Ungarn Zoltan Varga ein, den das Sportgericht und im Berufungsverfahren das DFB-Bundesgericht wegen angeblicher Manipulationen um das Bun-desligaspiel Hertha BSC gegen Arminia Bielefeld (0:1) in eine Vorsperre genommen hatte. Das Landgericht Berlin erließ gegen dieses Sporturteil eine einstweilige Verfügung. Nach einer Aussprache im Vorstand von Hertha, der auch Trainer Helmut »Fifi« Kronsbein beiwohnte, entschloss sich der Verein, den DFB-seitig gesperrten Varga einzusetzen.
    Hertha BSC ging also aufs Ganze und versuchte, die Sportgerichtsbarkeit des DFB matt zu setzen. Doch Hertha kam damit am Ende nicht durch. Erst im Januar 1972 annullierte das DFB-Sportgericht das DFB-Rückspiel infolge unberechtigten Mitwirkens des gesperrten Zoltan Varga und wertete das Spiel mit 2:0 für Schalke. Schalke 04 stand damit trotz der 0:3-Niederlage in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

22. SAG DIE WAHRHEIT

    Die Schalker Knappen gingen als Herbstmeister in die Rückrunde der Saison 1971/ 72, gejagt von Bayern München und Gladbach. Auch im DFB-Pokal war Schalke noch vertreten, und das, obwohl Schalke der Hertha auf dem Spielfeld eigentlich unterlegen war. Sportlich lief es also bei den Königsblauen optimal - doch der Bundesligaskan-dal hing immer noch wie ein Damoklesschwert über dem Schalker Markt.
ALLES IM GRÜNEN BEREICH
    Der Herthaner Zoltan Varga hatte in der Saison 70/71 vor dem Spiel gegen Bielefeld von seinen Mitspielern einen höheren Anteil an der Bestechungssumme verlangt. Während der Halbzeit rief er seine Frau an: »Ist das Geld da?« Weil es nicht da war, spielte der Ungar Varga nach der Pause als einziger auf Sieg, traf auch die Latte, konnte den Bielefelder Triumph im Alleingang aber dann doch nicht verhindern. Das Urteil des DFB-Sportgerichts am Freitagabend vor dem Start der Rückrunde wurde eine Stunde vor Mitternacht gefällt: Schalke 04 hatte mit dem Protest gegen die Wertung des DFB-Pokalspiels gegen Hertha BSC Erfolg. Da die Berliner den DFB-seitig gesperrten Varga einsetzten, stand nun der FC Schalke 04 in der nächsten Pokalrunde.
    Die Rückrunde hätte aus Schalker Sicht kaum besser starten können. Mit einem Norbert Nigbur in Superform wurde Hannover 96 mit 5:0 förmlich weggefegt, der zehnte Sieg im zehnten Heimspiel. In einer überaus hart geführten Begegnung beim MSV Duisburg bekam Schalke jedoch wieder einen kleinen Dämpfer (0:2).
EINER LÜGT
    Die VIII. Zivilkammer des Essener Landgerichts war nun Schauplatz des Streits zwischen dem ehemaligen Bielefelder Jürgen Neumann und dem FC Schalke 04. Neumann hatte in einem Boulevard-Blatt

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