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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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Seine Augen wurden feucht. An der Tür umarmten wir uns, klopften einander ein paarmal auf den Rücken. »Sie tut mir so leid«, sagte er und begann zu weinen. »Es muss die Hölle für sie gewesen sein, aber sie konnte es mir nicht sagen. Warum nicht? Ich war doch ihr Ehemann, Jack. Ihr Ehemann.«

78
    Laut ihrem Filmschauspielerkunden und vielleicht auch Liebsten war Shelbys Dealer ein Exsträfling mit Namen Orlando Perez.
    Ich hatte mir sein Vorstrafenregister angesehen. Er war ein brutales Schwein, das wegen häuslicher Gewalt, mehrerer anderer Verbrechen und Drogenbesitzes drei Jahre in Chino gesessen hatte. Entweder weil er so schlau war oder einfach nur Glück gehabt hatte, hatte er seit seiner Entlassung aus dem Vorhof zur Hölle im Jahre2008 diesen nicht wieder von innen gesehen.
    Derzeit lebte Perez mit seiner Frau und seinen Kindern in einem zwei Millionen Dollar teuren, auf griechisch getrimmten Haus am Woodrow Wilson Drive. In der Einfahrt standen zwei Autos: ein neuerer BMW und ein schwarzer Escalade mit Goldkettchenverzierung.
    Del Rio hatte Perez seit achtundvierzig Stunden beschattet und seine Gespräche mit einer Parabolantenne von der Größe einer halben Pampelmuse und einem hochempfindlichen Mikrofon abgehört. Die Kosten, die Private für diesen Fall zu tragen hatten, waren mir egal.
    Laut Del Rio verwendete Perez eine Reihe von Prepaidhandys, um seine spontanen Drogenverkäufe auf Parkplätzen und am Straßenrand abzuwickeln. Seine Kunden waren führende Persönlichkeiten ebenso wie Models und Filmsternchen, die mit aller Wahrscheinlichkeit einen Rabatt für einen Gefallen bekamen, den sie ihm auf dem Vordersitz seines Geländewagens erwiesen.
    Die Haustür wurde geöffnet, und eine hübsche braunhaarige Frau mit einem Baby auf dem Arm und einem Kleinkind an der Hand kam heraus, stieg in den BMW und fuhr an uns vorbei.
    »Das Frauchen«, sagte Del Rio mit einem Grinsen.
    Er setzte sein Headset auf und erstattete Bericht. Perez sei allein. Er telefoniere mit einer verärgerten Kundin namens Butterfly, der er sagte, sie solle erst einmal tief durchatmen. Er sei gleich da und bringe ihr, was sie brauche. »Okay, er trifft Butterfly in zwanzig Minuten auf dem Parkplatz des Holiday Inn auf der Cahuenga«, sagte Rick.
    »Nein, tut er nicht. Auf geht’s.«
    Wir stiegen aus und gingen zur Haustür. Ich klingelte. Klingelte noch einmal. »Machen Sie auf, Perez«, rief ich. »Sie haben zehn Millionen Dollar bei einer Fernsehverlosung gewonnen.«
    Ich hatte Del Rio gerade angewiesen, neben dem Escalade stehen zu bleiben, als Perez plötzlich die Tür öffnete. Er war barfuß, sein weiß gebleichtes, schulterlanges Haar stand in starkem Kontrast zu seiner gebräunten Haut und dem Fu-Manchu-Schnurrbart. Die Narbe quer durch seinen Schnurrbart verstärkte den »Fick dich«-Ausdruck auf seinem Gesicht.
    War dies das Gesicht, das Shelby Cushman zuletzt gesehen hatte? Es hätte mich nicht überrascht. Hatte dieses Dreckschwein sie umgebracht, weil sie mit ihrer Zahlung im Rückstand gewesen war? Ich zeigte Perez meine Marke. Er zögerte, weil er sie für eine Polizeimarke hielt.
    »Hey, da brauchen Sie aber einen Durchsuchungsbefehl, was!«, blaffte Orlando Perez. Sein Gesicht schien anzuschwellen, und seine Narbe wurde weiß.
    Del Rio drückte seine Schulter gegen die Tür, und schon waren wir drin. »Siehst du, wir brauchen keinen Durchsuchungsbefehl«, sagte er.

79
    »Raus aus meinem Haus!«, rief Orlando Perez über die laute Musik hinweg. »Verschwindet.«
    Del Rio zog seine Waffe aus dem Gürtel. »Jack. Ich habe mein Buch im Wagen liegen lassen. Das über Verhandlungsführung mit dem Titel Wie bekomme ich ein Ja? . Könntest du das für mich holen?«
    »Lass es uns ohne Buch durchziehen«, lehnte ich ab.
    »Na gut«, stimmte Del Rio zu. »Klar, das schaffen wir. Schauen wir mal, woran wir uns erinnern.«
    Perez’ Pupillen waren geweitet, und sein Blick wirkte unstet. »Hey!«, rief er Del Rios Waffe zu. »Ich hab gesagt, raus hier.«
    Ich zog den Stecker der Musikanlage aus der Wand.
    »Wir sind keine Polizisten«, sagte Del Rio. »Aber nachdem wir uns unterhalten haben, kannst du sie ja anrufen.«
    Perez schnappte sich eine Halbautomatik, die auf einem Sessel lag. In dem Moment, als er die Mündung nach oben richtete, schlug ich ihm gegen die Knie, so dass er umkippte. Einige Kugeln gingen los. Pfiffen an meinem Ohr vorbei und mähten eine Lampe mit Glasschirm und das Gemälde eines Stierkämpfers

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