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Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.J. MacGregor
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besonderen Anlass geliehen hatte. Er griff nach dem ersten Gegenstand, einem Zettel mit Miras Handschrift.
    ***
    Shep, der Mann, der Annie entführt hat, müsste auf der Digitalkamera zu sehen sein. Such nach Lydia Santos, sie hat mich in der Kolonie eingecheckt. Mein Gefühl sagt mir, dass sie in unserer Zeit noch am Leben ist. Ein Mann namens Jake Romano, der eine Bar namens Rum Runners betreibt, hat mir den Wagen seiner Freundin überlassen, Janis Joplin (ja, DIE Joplin). Jake, glaube ich, ist in unserer Zeit ebenfalls am Leben.
    Ich liebe dich.
    Mira
    Seine Hände zitterten, als er den Zettel hinlegte und nach dem nächsten Gegenstand griff, demselben Foto, das er in der Künstlerkolonie gesehen hatte, Mira mit Janis Joplin, sie standen neben einem VW-Käfer mit einer psychedelischen Motorhaube. Sein Hirn konnte das alles immer noch nicht besser verarbeiten, als zu dem Zeitpunkt, an dem Nadine ihm den Zettel gegeben hatte, denn tief in ihm weigerte sich etwas anzuerkennen, was sein Bauch als wahr begriff. Der Skeptiker in ihm konnte das einfach nicht zulassen. Und in diesem Augenblick begriff Sheppard, was stets sein Dilemma gewesen war. Vor noch nicht allzu langer Zeit hatten seine Schulden ihn davon abgelenkt, sich mit diesem Zwiespalt zu beschäftigen. Aber als seine Tante starb und ihm genug Geld hinterließ, sich etwas zu gönnen, war er sechs Monate auf Reisen gegangen und dabei gezwungen gewesen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.
    Er war ein Gringo, der Wunderheilungen durch Schamanen am peruanischen Amazonaslauf erlebte – und sie später Glück und Placebos zuschrieb. Er war ein Mann, der drei Wochen bei einem Indianerstamm verbrachte, der sein ganzes Leben auf 4000 Meter Höhe in den Anden verbrachte, getragen von seiner Spiritualität. Und als er den Stamm verließ, betrachtete er seine Mitglieder als freundliche, gutmütige Menschen, deren Leben durch übersinnlichen Unsinn bestimmt wurde. PSICOPS, die aktuelle Versinnbildlichung der weitverbreiteten Annahme, dass die Welt und alles in ihr einer gut geölten Maschine glich, war nichts gegen ihn. Es war ganz leicht, ein Skeptiker zu sein, und er hatte es zur Kunstform erhoben.
    Goot las den Zettel. »Verstehe ich das richtig? Wir reden über Zeitreisen? Darauf deuten alle Beweise hin. Irgendwie hat Wheaton rausgefunden, wie man sich durch die Zeit bewegt, und dorthin nimmt er die Kinder mit, die er entführt. Und irgendwie ist Mira, als sie ihn verfolgte, auch dorthin gelangt. Verstehe ich das richtig?«
    »Ganz genau«, entgegnete Nadine.
    Goot lachte johlend. »Also wirklich!«
    Nadine starrte ihn an.
    »Nadine, ich bin überzeugt, dass du Dinge sehen kannst, die wir anderen nicht wahrnehmen«, sagte Goot. »Ich glaube, dass auch Mira über diese Fähigkeit verfügt. Aber bei allem Respekt, Zeitreisen sind das Letzte, woran wir denken sollten. Ich bin auch der Meinung, dass dort draußen in dem schwarzen Wasser etwas Merkwürdiges geschieht und wir es untersuchen müssen. Ich sehe sehr wohl, dass es viele Ungereimtheiten bei diesem Fall gibt, aber …«
    »Hast du eine bessere Theorie, Goot?«, fragte Sheppard. »Vielleicht eine Verschwörungstheorie, die du mit uns teilen möchtest?«
    Jetzt war Goot beleidigt. »Selbst eine Verschwörungstheorie würde mir sinnvoller erscheinen als Zeitreisen, um Gottes willen.«
    »Ja? Wie?«
    Jetzt schaute Goot entgeistert. » Du glaubst das also? Der Skeptiker höchstselbst? Vor ein paar Sekunden noch hast du Nadine gesagt, es sei alles bloß eine verdammte Anomalie.«
    »Weil mir allein die Vorstellung panische Angst bereitet. Aber es passt alles, Goot. Annies eingeritzte Nachricht. Die Ergebnisse der Spurensicherungsuntersuchungen an den Kinderleichen. Miras Brief an Annie. Nadines doppelte Erinnerungen an ein einziges Ereignis. Die zweite Nachricht von Mira. Das Foto von Mira mit einer Sängerin, die seit über dreißig Jahren tot ist. Herrgott, wie viel deutlicher kann es noch werden?«
    Goot fuhr sich mit den Fingern durch das Haar und tigerte ruhelos im Zimmer umher. »Hör mal, wir haben ein großes Problem. Selbst wenn deine Theorie stimmt, Shep, wie zum Teufel sollen wir zurück ins Jahr 1968 gelangen?«
    »Durch das schwarze Wasser, genau wie Mira es sagt. Sie hat uns Koordinaten hinterlassen, sie hat einen Ort vollkommener Dunkelheit innerhalb des Feldes beschrieben …«
    »Ja, toll. Du ruderst also in das Feld hinein, und dann? Du und ich waren in diesem Feld, Shep. Und das Einzige, was uns

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