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Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.J. MacGregor
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wendete, näherte sich dann wieder dem Haus und fuhr in die Auffahrt, er hielt hinter dem Mustang, den Eva am 1. Juli fahren würde. Sie wäre betrunken und würde mit dem Mustang gegen eine Benzinsäule rasen, die dann in die Luft ginge. Sie würde aus dem Wagen geschleudert werden und noch am Unfallort ihren Schädelverletzungen erliegen. Macon würde zu über sechzig Prozent verbrannt sein, ein paar Wochen im Koma liegen, die Haut schön knusprig.
    Billy tauchte unter der Motorhaube auf, er wischte sich die Hände an einem Handtuch ab, das er in den Bund seiner dreckigen Jeans gesteckt hatte. Er trug kein Hemd und war muskulöser, als Wheaton ihn in Erinnerung hatte.
    Er griff nach seinem Stock und der Karte und stieg aus dem Bus.
    »Hi«, rief er. »Ich scheine mich verfahren zu haben.« Er stützte sich auf seinen Stock, während er zur Front des Busses ging.
    »Nach welcher Adresse suchen Sie?«, fragte Macon, der gute Samariter.
    »Ferry Lane.« Was hat sie nur je in dir gesehen? »Ich bin nicht sicher, ob es eine Hausnummer gibt oder nicht.« Er breitete die Karte auf der Windschutzscheibe des Busses aus. »Ich zeige dir, wo ich hinmuss.«
    »Ich habe noch nie von Ferry Lane gehört. Sind Sie sicher, dass Sie auf der richtigen Insel sind?«
    Wheaton lachte. »Ich bin mir in gar nichts sicher.«
    Macon runzelte die Stirn. »Sie kommen mir bekannt vor. Haben wir uns schon einmal gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Ich lebe in Miami.« Er deutete auf eine Stelle auf der Karte. »Hier will ich hin. Mein Bruder hat es mir auf der Karte eingezeichnet.«
    Macon beugte sich vor und betrachtete die Karte, Wheaton trat einen Schritt zurück und sah nach, ob auf der Straße Autos unterwegs waren, Zeugen. Aber die Straße war dunkel und leer. Ironisch, dachte er, dass in Macons Zeit der Zwischenfall mit der Hängematte erst ein paar Tage her war. Adios, Billy.
    »Erinnerst du dich, was ich dir gesagt habe, als Eva und du aus der Hängematte gefallen sind, Billy?«
    Wheaton sprach leise, und Macons Kopf fuhr herum, Entsetzen in seinem Blick, und Wheaton riss den Stock hoch und schlug dem Jungen damit gegen den Hals, er zertrümmerte seinen Adamsapfel. Macon taumelte rückwärts, seine Augen quollen hervor, seine Hände hatte er an den Hals gehoben, sein Atem war nur noch ein lächerliches Quieken.
    Er schlug Macon noch einmal gegen den Hals, dann in den Nacken, und Macon war tot, bevor er aufschlug.
    Wheaton war erregt, er arbeitete jetzt schnell und erfahren. Er ließ seinen Stock fallen, griff Billys Hände, ein unangenehmes Gefühl. So viele Keime. Er begann, ihn hinauf unter das Haus zu zerren. Der Kerl wog mindestens achtzig Kilo. Seine Füße schleiften über die Auffahrt, es klang wie Fingernägel auf einer Tafel. Schweiß strömte aus Wheatons Poren, sein Herz hämmerte.
    Er schleifte ihn vor den Mustang, ließ seine Arme fallen, nahm ein Taschentuch aus seiner Tasche, wischte Macons Hände sauber. Er legte sich das Taschentuch über die Finger und schaltete die Arbeitsleuchte aus. Mit ein wenig Glück würde die Leiche erst gefunden werden, wenn die Eltern später am Abend zurückkehrten.
    Wheaton rannte die Auffahrt hinunter, griff sich seinen Stock, wischte ihn sauber, nahm dann die Karte von der Windschutzscheibe. Er stieg in den VW-Bus und fuhr davon.

Teil drei

VERÄNDERUNGEN
    »Die Vergangenheit hat keinerlei Bedeutung, außer den Ereignissen, die zu einem bestimmten Ereignis führten. Und die Zukunft hat keinerlei Bedeutung, außer den Ereignissen, die zu ausgerechnet dieser einen Zukunft führen.«
    Lee Smolin, Three Roads to Quantum Gravity

Dreiundzwanzig
    Sheppard und Goot brüteten über Satellitenfotos des schwarzen Wassers, die alle paar Stunden angefertigt worden waren, seit Mira und Annie verschwunden waren. Goot hatte sie früh am Morgen bei Tina Richmond abgeholt, und jetzt lagen sie auf dem Tisch in Miras Büro im Buchladen, ihrem inoffiziellen Hauptquartier.
    Sie arrangierten die Fotos chronologisch, dann trennten sie die der letzten drei Tage von den anderen. Die achtzehn Satellitenbilder der letzten zweiundsiebzig Stunden zeigten eine überraschende Beständigkeit der Position des Feldes, als hätte das Wasser Wurzeln bekommen und sich stabilisiert. Seine aktuelle Position entsprach beinahe der in jener Nacht, als Mira und Annie verschwunden waren. Obwohl das schwarze Wasser in mehrere Bereiche zerfallen war, befanden sich die beiden größten Felder, wie zwei dunkle Kontinente, in einem

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