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Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.J. MacGregor
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Regen ins Gesicht, in die Augen. Ein weiterer Schuss knallte, und Rusty schrie auf, und sie wusste, dass er getroffen worden war. Annie hörte das Monster hinter sich, es donnerte wie ein Riese durch den Wald, seine Stimme dröhnte, der Wind packte sie, zerriss sie. Annie rannte und rannte im Zickzack zwischen den Bäumen hindurch, die Dunkelheit und die Angst trieben sie vorwärts, schneller und schneller.
    Ihr T-Shirt verfing sich an einem Ast und zerriss, dann stolperte sie über etwas auf dem Boden. Es stöhnte – oh, mein Gott, das ist Rusty – und sie ließ sich neben ihn auf die Knie fallen. »Los, Annie, verschwinde. Er hat mich ins Bein geschossen. Sieh zu, dass du verschwindest! «
    Ein helles Licht erfasste sie, und das Monster stand da, den Lauf seines Gewehrs in Rustys Nacken gedrückt. »Steh auf, Annie, sonst schieße ich ihm den Schädel weg. Steh auf und komm her zu mir.«
    »Tu es nicht«, schrie Rusty.
    »Schnauze«, sagte das Monster und löste das Gewehr von Rustys Hals, zielte auf seine Hand, schoss einen seiner Finger ab.
    Rustys Augen rollten nach innen, und er wurde ohnmächtig. Blut lief aus dem Stumpf, und einen Herzschlag lang stand Annie bloß da, starrte wie betäubt geradeaus. Dann ging sie auf die Knie, packte den Saum ihres zerfetzten T-Shirts, riss einen Streifen mit den Zähnen ab und wickelte ihn um seine Hand, um den Stumpf. Das Monster ließ sie das immerhin tun, bevor es sie an den Haaren packte, hochriss und hinüber zu Rustys Wagen zerrte.
    Sunny, an die hintere Stoßstange gebunden, drehte durch, sie knurrte und winselte, versuchte, sich zu befreien und das Monster anzugreifen. Wheaton hielt einen sicheren Abstand, drückte aber den Gewehrlauf in Annies Rücken. »Mach den verdammten Hund los und schlag ihr auf den Hintern, sodass sie nicht zu mir gelaufen kommt. Wenn sie kommt, erschieße ich sie.«
    Annie sprach leise, während sie sich Sunny näherte, und die Hündin winselte und leckte ihre Hand, als sie den Knoten öffnete. »Verschwinde!«, rief sie und schlug Sunny auf das Hinterteil. Die Hündin schoss davon, und Peter packte Annie an der Schulter und schob sie zur Vorderseite des Wagens. Er riss die Beifahrertür auf, fesselte Annie mit Handschellen an den Griff, stieß sie hinein.
    Er kickte die Tür zu, eilte auf die Fahrerseite, stieg ein. Dann raste er die Straße entlang und hielt quietschend neben einem VW-Bus. Er beförderte sie in den Bus, befestigte ihre Handschellen wie zuvor am Griff. Gerade in diesem Augenblick fuhr ein Wagen in die Auffahrt, Scheinwerfer stachen durch das hintere Fenster des Busses und zeigten alles, was sich darin befand.
    »Joe Bob«, hörte sie Peter sagen.
    Annie kreischte, sie schrie, sie riss die Wagentür auf und taumelte hinaus, eine Hand immer noch an den Griff gefesselt, die andere wedelte durch die Luft. Im Strahlen der Scheinwerfer sah sie den Mann – ein Polizist, es ist ein Polizist – seine Waffe ziehen, doch er war nicht schnell genug.
    Peter schoss ihn nieder.

Achtundzwanzig
    Das Mädchen kreischte hysterisch, es zerrte an den Handschellen wie ein Hund an seiner Kette, ihr nasses Haar flog um ihren Kopf herum, während sie zu fliehen versuchte. Wheaton ignorierte sie, tat einen großen Schritt über Fontaines reglosen Körper hinweg und schaute in den Streifenwagen. Er schaltete die Scheinwerfer aus, den Motor, dann zertrümmerte er das Funkgerät mit dem Ende seines Gewehrs. Er trat zurück und schoss zwei der Reifen kaputt.
    Als er zum Bus zurücklief, hatte er eine Flasche Chloroform in der einen Hand, ein Taschentuch zusammengeballt in der anderen. Das Mädchen sah ihn auf sie zukommen und schrie: »Du hast ihn umgebracht, du verdammter Irrer, du hast ihn umgebracht!«
    Wheaton schlug sie so heftig mit dem Handrücken, dass sie in den Bus kippte. Sie zappelte mit den Beinen, als sie versuchte, sich wieder aufzurichten. Er goss das Chloroform auf das Taschentuch und klatschte es ihr auf Nase und Mund, dann hielt er den Lappen fest, während sie sich wehrte, um sich trat, mit der freien Hand durch die Luft nach ihm schlug.
    Als sie schließlich ganz still lag, verknotete Wheaton das Taschentuch hinter ihrem Kopf, löste die Handschellen, legte sie hinten in den Bus. Er legte die freie Handschelle um einen Metallbügel am Boden, wo normalerweise der mittlere Sitz befestigt war. Dann legte er eine Decke über das Mädchen, damit es aussah, als schliefe sie.
    Er setzte sich ans Steuer und schaute noch ein letztes Mal

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