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Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi

Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi

Titel: Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kuhlmeyer
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zurückhalten konnte, war sie davon­gehuscht, kam aber kurz darauf wieder. »Montag. Nächste Woche. Da ist sie aus dem Urlaub zurück.« Wieder strahlte Ute Volkert, als bedeute diese Information eine Heldentat.
    »Hatten Sie eine persönliche Beziehung zu Frau Lux?« Umständlich fummelte Julia ein Notizheft aus ihrer Tasche.
    Die Volkert zog die Brauen hoch und legte den Kopf schräg. »Was meinen Sie mit Beziehung?«
    »Ob Sie sich verabredet haben zum Beispiel.« Irgendwo musste doch auch noch ein Stift zu finden sein.
    »Also nein, äh, das nicht. Ich bin doch nicht …«
    Endlich fand sie ihn und legte ihn neben das Heftchen auf den Tresen. »Sind Sie mal zusammen ins Kino oder tanzen gegangen. Sind Sie Freundinnen?«
    »Ach, so.« Die Volkert entließ erleichtert die Luft aus ihren Lungen. »Nein, nein. Rose ist immer mehr für sich.« Sie hielt den Kopf gesenkt. »Ich mache mir wirklich Sorgen.«
    »Wissen Sie noch von jemandem, der sich sorgen könnte?Familie, Freunde? Hat sie einen Freund?«
    »Sie hat einmal einen Freund erwähnt.«
    »In welchem Zusammenhang, und wissen Sie, wie ich ihn erreichen kann?«
    »Moment.« Wieder huschte die Frau davon, diesmal in die andere Richtung, um einem Weißhaarigen mit Lederweste das Bier zu bringen, das sie während des Gespräches gezapft hatte. Wieder zurück, schüttelte sie den Kopf.
    »Ich hab ihre Handynummer, wenn Ihnen das hilft. Aber die hab ich natürlich schon angerufen. Nix.«
    »Außer der Chefin kommt niemand an die Personalakten ran?« Das konnte sich Julia bei einem so großen Restaurant nicht vorstellen.
    »Ja, das weiß ich jetzt auch nicht.« Sie machte große Augen.
    Julia atmete tief ein. Das war vielleicht ein Herzchen. Sie versenkte Stift und Heftchen in ihrer Tasche und verabschiedete sich. Draußen hatte der Regen einfach weitergeregnet. Als Julia ihren Wagen parkte, lief ihr der Schweiß über den Rücken. Robert von der Werkstatt war ein Schatz. Ohne viele Umstände hatte er ihr Auto abgeholt, die Scheibe ausgetauscht, sogar die Innenreinigung, die Julia hasste, vorgenommen und es hinter dem Präsidium geparkt. Vielleicht hatte Mutter doch Recht, und sie hätte ihn heiraten sollen. Sie schmunzelte bei dem Gedanken.
    Deipe Stegge war eine Siedlung, in der sich alle Häuser glichen, heller Klinker, Flachdach. Die Hausnummern waren nach einem ihr unzugänglichen Prinzip angeordnet. So hatte sie eine halbe Stunde nach Leonhard Bayers Haus suchen müssen und kam eine Viertelstunde zu spät. An der Haustür fand sie den Namen, aber kein Praxisschild. Während sie darüber nachsann, ob sie anstatt zu klingeln lieber wieder in den Wagen steigen sollte, öffnete Bayer die Tür. Einen Moment zu früh. Er musste an die achtzig sein, war aber modisch gesehen in den Siebzigern stecken geblieben. Er schaute sie an, als erwarte er den Gerichtsvollzieher.
    »Kommen Sie, kommen Sie.« Er trat zur Seite.
    »Morgenstern. Guten Tag. Herr Fels ...«
    »Nun kommen Sie schon!« Mit einem erstaunlich elastischen Gang lief er durch den Flur. Was blieb ihr anderes übrig, als ihm zu folgen. Er führte Julia in einen lichten Raum. Deckenhohe Bücherregale, ein offener Küchenbereich, ein Computerarbeitsplatz an der Fensterfront zum Garten. Beiläufig wies er sie auf ein Sofa und setzte sich selbst ihr gegenüber in den Sessel.
    »Also?«
    »Ja. Herr Fels ...«
    »Ja, ja, ich weiß. Er hat mich angerufen. Was wollen Sie?«
    Das war doch die Höhe. Der Alte tat, als wolle sie ihn zur Vernehmung abholen. Sie stand wieder auf.
    »Nichts.«
    »Setzen Sie sich.« Er griff nach einer Zigarillo-Schachtel, hielt sie ihr hin und, als sie ablehnte, legte er sie neben sich auf einem Tischchen ab, nachdem er sich selbst einen angezündet hatte. Sein wasserheller Blick hielt sie fest, und sie nahm wieder Platz.
    »Was wollen Sie?«, fragte er wieder und ließ sie nicht aus den Augen, bis sie wegsah.
    »Wenn ich das wüsste.« Das war die Wahrheit und sie fühlte sie in der Brust brennen.
    »Wen könnten wir danach fragen?« Sein Mund verzog sich zu etwas, das einem Lächeln nahekam.
    »Fels.«
    »Und welche Antwort würde er geben?« Der Alte lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und entließ Rauchwölkchen in die Luft.
    »Dass er mich nicht haben will.« Wieso sagte sie das? Es war Unsinn.
    »Unsinn«, sagte Bayer.
    »Ach, ja? Und warum schickt er mich dann zu Ihnen, statt froh zu sein, dass ich wieder dabei bin?« Das Brennen kroch höher und erreichte ihre

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