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Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi

Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi

Titel: Die Spur der Zugvoegel - Muensterlandkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Kuhlmeyer
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schmeckte mild nach Knoblauch. Mit der freien Hand schob ich ihr Haar zur Seite. Neben ihrem Ohr flackerte ein Strahlen über den Bildschirm. Ledana. Meine Honey roch gut. Polluxus hob das Stilett, erstarrte in der Bewegung. Das Gesicht des Schattens wurde größer, den Mund vom Lachen verzerrt. Ihre Hüften bewegten sich schneller, und sie drückte ihr Gesicht in meine Halsbeuge. Ihre Hand schob sich in den Bund meiner Jeans. Ich wusste, was zu tun war.
    »Mach mich los, bitte«, flüsterte ich. Oh, Mann, schnell.
    »Gleich.«
    Ihr Mund tastete sich über meinen Körper abwärts. Ledana nahm Castorus bei der Hand, sie lächelten einan­der zu. Das ging gar nicht. Sie ist deine Mutter, du Penner. Der Schatten kam näher, doch Polluxus blieb festgefroren in der Pose. Ich sah den Fehler. Nur ein paar Klicks … Honey erreichte meinen Schoß. Kurz hielt ich den Atem an und schloss die Augen. Nur einen Moment, dann ...
    »So geht das nicht«, und ich atmete aus.
    Ohne ihr Tun zu unterbrechen, nahm sie mir die Bänder um Knöchel und Hand ab. Sofort zog ich sie auf die Füße, entledigte mich der Reste meiner Kleidung, drückte sie gegen die Schreibtischkante, mein Schwanz an ihrem Hintern, und ließ meine Finger über die Tastatur gleiten. Polluxus löste sich.
    »Hör auf, du tust mir weh.«
    Das Stilett bohrte sich in die Schattengestalt, noch zwei Befehle, dann zerfiel sie zu Staub. Ja. Castorus und Ledana schritten dem Licht entgegen, versunken jeweils in den Anblick des anderen. Das durften sie nicht. Es musste gut zu Ende gehen für den Spieler.
    »Hör auf mit dem Mist.« Sie zappelte, wollte sich befreien, aber ich ließ sie nicht, presste mich fest gegen ihren Hintern, spürte ihr weiches Fleisch. Gleich.
    »Ich bin gleich so weit.« Nur noch ...
    Sie schlug um sich. Ich versuchte, ihre Arme einzufangen und nebenher die letzten Befehle einzutippen. Plötzlich krachte ihre flache Hand auf die Tastatur. Der Laptop gab ein ungutes Geräusch von sich und der Bildschirm wurde schwarz.
    »Ich war fast fertig«, zischte ich, Schweiß auf der Stirn.
    Wut flammte auf, plötzlich und übermächtig, peitschte meinen Puls in die Höhe und brandete an meiner Schädeldecke an. Ich riss sie herum und schlug ihr ins Gesicht. Ihre Augen groß und starr und fassungslos. Was sah sie mich so an?Ich packte sie an dem albernen Seidenteil, stieß sie zurück. Sie schwankte. Immer noch diese Augen. Honigbraun. Sie sagte etwas, aber ich verstand nicht, sah nur, wie sich ihre Lippen bewegten. Ihr Gesicht nass. Kein Grund. Sie hatte es so gewollt. Ich schlug noch ein oder zwei oder drei, ich wusste es nicht, Mal zu. Als sie am Boden lag, die Hände überm Gesicht, fickte ich sie.
    In dieser Nacht reparierte ich das Game und leerte den Brandy. Honey war fort. Als sie wiederkam, sagte sie nichts, nie. Keiner von uns hat je darüber geredet. Nur das Datum hat sich mir eingeprägt.
    … aber ich hatte sie nicht rausgeworfen, sondern war mit ihr in diesen idiotischen Urlaub gefahren. Ich rollte einen Baumstamm von einem Holzstapel am Wegesrand heran und kippte ihn in den Fluss, dann noch einen, noch einen. Schließlich keuchte ich vor Anstrengung und warf mich völlig durchnässt auf den Fahrersitz. Es musste weiter gehen. Irgendwie. Mehrere Kilometer rückwärts zu fahren und einen anderen Weg zu suchen, erschien mir wenig unterhaltsam und schon gar nicht sinnvoll. Ich schätzte die Breite der Restbrücke im Vergleich zur Spurweite. Es müsste genau passen. Wenn sie mir wenigstens geholfen hätte. Sie hielt den Kopf gesenkt.
    Ich legte den ersten Gang ein und tastete mich zentimeterweise über die Brücke, meine Hände umklammerten das Lenkrad. Jetzt keine falsche Bewegung, gar keine Bewegung. Schweiß rann mir über die Schläfen, ich hörte meinen Atem wie das Zischen eines asthmatischen Kompressors. Wenn nur die Reifen noch vollständig auf dem Beton rollten. Ich hielt und öffnete die Fahrertür, um nachzusehen. Dunkle Strudel mit weißen Schaumkronen. Die Hölle. Ich riss die Tür heran, öffnete zitternd die Flasche. Ruhe, ich wünschte mir nichts als Ruhe. Kurz schloss ich die Augen. Gut. Das Zittern blieb. Trotzdem. Gang einlegen, Kupplung, Lenkung festhalten. Das Ende war abzusehen.
    Da ein Knirschen. Die Scheibenwischer waren machtlos gegen die Flut. Wieder das Knirschen. Ich trat aufs Gas. Knacken, Bersten, Grollen und Krachen. Die Räder griffen in den nassen Sand, der Wagen schaukelte, glitt zwischen den Farn. Hinter dem Wagen

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