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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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hatte gesagt, das Sterben in Dubna habe vor sechs Tagen begonnen, vielleicht an demselben Tag, als der Austausch in Ostjerusalem zwischen Anatoljewitsch und Ranieri hätte stattfinden sollen. Zwei Tage später war der Frachter Peter der Große geentert und seine Ladung geraubt worden.
    Was war daraus zu schließen?
    Es gab zu viele Variablen; zu viele Teile fehlten noch.
    Vielleicht befand sich die Antwort in den unteren Etagen dieses Gebäudes. Ben entdeckte eine Tür, von der er annahm, dass sie nach unten führte, und stieß sie auf. Als er hindurchgetreten war, fand er sich vor einer langen, schwach beleuchteten Treppe wieder.
    Er hörte, wie die Tür hinter ihm zuschlug, gefolgt von einem Geräusch, als würde jemand mit den Füßen schlurfen.
    »Eine Bewegung, und du bist tot!«, sagte eine Stimme, und etwas Kaltes, Hartes wurde an seinen Hinterkopf gedrückt.

61.
    Zwei weitere Bänder folgten dem ersten. Beide zeigten den Fischkutter, der in nördliche Richtung die Mittelmeerküste entlang fuhr. Das Bild wurde noch grobkörniger, als die Dunkelheit sich aufs Meer senkte. Die Beobachtungssatelliten, die das Boot klar ausgemacht hatten, besaßen zwar lichtverstärkende Instrumente, doch die Leuchtkraft war nicht ausreichend, um auf Deck Einzelheiten zu erkennen.
    »Ist es nicht immer so?«, sagte Jim Black. »Nie ist ein israelisches Patrouillenboot zur Stelle, wenn man eins braucht …«
    »Das Boot der Schmuggler ist vermutlich mit einem Gerät ausgestattet, das den Radar stört. In der Nacht, auf dem Mittelmeer, wäre es visuell kaum auszumachen.«
    Das letzte Band war zu zwei Dritteln abgespielt, als ein Landesteg in Sicht kam. Danielle studierte die Koordinaten, die über den Schirm liefen und versuchte, die Position festzustellen. Sie arbeitete noch daran, als eine Reihe sprunghafter Bilder zeigte, wie das Boot den Landesteg ansteuerte und anlegte.
    »Was sehen wir da?«, fragte Borodin. Er stand jetzt noch näher am Schirm als Danielle; sein Interesse war offensichtlich geweckt. »Wo ist das?«
    »An der Küste bei Beirut«, erwiderte Danielle, die es soeben ermittelt hatte. Sie wandte sich Jim Black zu. »Ein Stück von der Stelle am Strand entfernt, an der unser Sayaret-Team vor zwölf Jahren an Land gegangen ist.«
    Eine Gestalt erschien am Ende des Landestegs. Ihr Gesicht wurde kurz vom Strahl einer Taschenlampe erhellt.
    »Dreieinhalb Kilometer vom Haus dieses Mannes entfernt«, fuhr Danielle fort, die ihn sofort erkannt hatte. »Sheik Hussein al-Akbar.«
    Das Leuchten des Bildschirms fing sowohl Danielle als auch Black ein. Borodin stand knapp außerhalb des Lichtkreises.
    »Er wäre tot, hätte Mr. Black es nicht verhindert«, fügte Danielle hinzu und warf dem Cowboy einen schnellen Blick zu.
    Black zwinkerte ihr zu.
    »Wollen Sie damit sagen, dass dieser Sheik ein Terrorist ist?«, fragte Borodin.
    »Nicht irgendein Terrorist, sondern einer der Führer der Hisbollah, die sich der Zerstörung Israels verschrieben hat.« Danielle bemühte sich, ihre Furcht nicht zu zeigen. »Sieht so aus, als müsste ich weitere Hilfe von ihnen in Anspruch nehmen, Mister Borodin.«
    »Mein Teil der Abmachung ist erfüllt, Pakad.«
    »Wir sprechen hier nicht von Gewehren und Granaten«, brachte Danielle mühsam hervor. »Was immer der Sheik von diesem Frachter gestohlen hat, es könnte dieses Land, ganz Israel zerstören. Ihr Land. Schlecht fürs Geschäft.«
    In Borodins Augen flackerte es. Seine Miene wurde hart. »Was brauchen Sie?«, fragte er Danielle.

62.
    Ben spürte, wie eine Hand ihn gegen die Wand stieß und ihn herumdrehte. Er roch Waffenöl. Sein Kopf schmerzte, wo die Mündung einen kalten Abdruck auf seiner Haut hinterlassen hatte.
    »Wer sind Sie? Sie sind keiner von den Soldaten«, sagte ein Mann, der wie Victor Stepanski aussah, nur zerbrechlicher und ängstlicher. Er stank nach ungewaschenen Haaren und muffiger Kleidung. Seine Blicke huschten unstet umher, als wären er nicht imstande, sich auf irgendetwas zu konzentrieren.
    »Was ist hier passiert?«, fragte Ben den Mann. »Was hat diesen Ort getroffen?«
    »Getroffen? Ich weiß nicht, wovon Sie reden!«
    Ben erkannte, dass seine Übersetzung ins Russische fehlerhaft war und versuchte es noch einmal. »Jemand hat die Tür aufgesprengt, um hier hereinzukommen, oder nicht?«
    »Sind Sie vom Federal Security Service?«, fragte der Mann, womit er sich auf den Nachfolger des KGB bezog. »Sprechen Sie deshalb so seltsam?«
    »Sie sind keiner der

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