Die Spur Des Feuers
Sobald wir Trask haben, nehme ich Sam, verabschiede mich und kehre in meinen vertrauten Job zurück.
Ich werde diese Wochen ausblenden und endgültig aus meinem Gedächtnis streichen.«
Silver schwieg eine Weile. »Mich auch?«
»Was willst du von mir hören? Das hängt doch alles zusammen. Erzähl mir bloß, du wartest nicht auch auf den Tag, an dem du mich los bist.«
»Das würde mir nie in den Sinn kommen.« Er wandte sich von ihr ab. »Aber ich glaube, dass es dir schwer fallen wird.«
Sie wusste, dass er Recht hatte, doch das würde sie niemals zugeben. Ob es ihr schwer fallen würde oder nicht, sie würde das Band, das zwischen ihnen bestand, zerschneiden. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. »Du irrst dich. Nach allem, was ich durchgemacht habe, wird es ein Kinderspiel sein.«
»Es gibt doch nichts Schöneres, als sich einer Sache sicher zu sein.« Sein Gesicht war völlig ausdruckslos.
»Wir werden sehen …«
»Ich habe womöglich etwas über unsere mysteriöse Helen herausgefunden«, sagte George, als er ihnen die Haustür öffnete.
»Ich habe mich mit ein paar alten Freunden beim FBI unterhalten. Die wollten mir zwar nichts Konkretes sagen, aber sie haben ganz diskret in eine bestimmte Richtung gewiesen.«
»Wohin?«, fragte Silver.
»CIA.« George lächelte. »Ich versuche also gerade, dort ein paar Quellen anzuzapfen.«
»Himmel, Sie haben ja so viele Kontakte wie ein altgedienter Reporter von Fox News«, bemerkte Kerry. »Ich frage Sie lieber nicht, wie sie daran kommen. Wann werden wir mehr wissen?«
»Bald. Wahrscheinlich heute Abend oder morgen früh. Ich glaube, ich habe jemanden gefunden, der uns Informationen beschaffen kann.«
»Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas hören.« Sie ging die Treppe hinauf. »Ich könnte ein paar gute Nachrichten gebrauchen.«
Ja, das stimmte, dachte Silver, während er ihr nachschaute. Sie hatte Angst und machte sich Sorgen und würde am liebsten den Kopf in den sprichwörtlichen Sand stecken und sich vor der ganzen Welt verstecken.
Sich vor ihm verstecken, verdammt!
»Sie knirschen mit den Zähnen«, sagte George. »Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Ihr Zahnarzt Ihnen dringend davon abraten würde? Das ist sehr schädlich für den Zahnschmelz.«
»Nein, dürfen Sie nicht.« Silver fuhr entnervt herum. »Halten Sie die Klappe, George!«
George pfiff leise durch die Zähne. »Wie ungehobelt!«, bemerkte er und ging in Richtung Bibliothek. »Wo finde ich Sie, falls ich entscheidende Informationen über Helen bekomme?«
»Ich mache einen Spaziergang.« Er riss die Tür auf. »Und zwar einen ausgiebigen.«
»Hervorragende Idee. Körperliche Ertüchtigung ist immer ein gutes Ventil. Vielleicht hat sich Ihre Stimmung ja gebessert, wenn Sie –«
Silver schlug die Tür zu, bevor George seinen Satz beenden konnte.
Feuer.
Sie musste Hilfe für Mama holen.
Sie rutschte auf den vereisten Stufen aus und fiel auf die Straße.
Auf der anderen Straßenseite stand ein Mann unter der Laterne.
Sie rappelte sich auf und lief auf ihn zu. » Hilfe! Feuer! Mama
… «
Er wandte sich ab und ging fort. Wahrscheinlich hatte er sie nicht gehört.
Sie rannte hinter ihm her. » Bitte! Mama hat gesagt, ich soll – «
Er drehte sich um und sie sah sein Gesicht.
Sie schrie.
» Schsch, es ist zu spät. Du kannst ihr nicht helfen. « Er hob einen Arm, und sie sah etwas Metallenes glitzern, als er sie mit der Pistole schlug – Dunkelheit. Ja, Dunkelheit …
» Aufhören! « Sie wurde aus der gnädigen Dunkelheit gerissen, zurück in den Horror jener Nacht. » Nein, Kerry, diesmal tauchst du nicht in die Dunkelheit ab. Sieh ihn dir an, verdammt! «
Silver!
Das war Silver, der mit ihr redete, stellte sie verwirrt fest.
Silver stand neben ihr unter der Straßenlaterne.
Aber das konnte nicht Silver sein. Er gehörte hier nicht hin.
Aber er war da und das ganze Albtraumbild war wie eingefroren. Das brennende Gebäude, die Straßenlaterne, der Mann, der die Hand erhoben hatte, um zuzuschlagen.
» Sieh ihn dir an « , wiederholte Silver. » Schau ihm ins Gesicht. «
Panik überkam sie. » Nein, ich kann nichts sehen. Es ist zu dunkel. «
» Schau ihn an. «
» Sei still. Geh weg. «
» Den Teufel werd ich tun. Ich bleibe hier, bis du aufhörst, die Märtyrerin zu spielen. Bis du dir diesen Scheißkerl ansiehst. «
» Das mache ich nicht. « Sie drückte die Augen ganz fest zu.
» Geh weg. «
» Wovor hast du Angst? «
» Er wird
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