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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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aufgeben wirst, egal wie lange es dauert.“
    Ala´na zog eine Augenbraue nach oben, und ein belustigtes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. „Du bist eine Kriegerin, Josephine“, sagte sie.
    Jetzt sah Phine bestürzt in den See. „Ich? Nein. Ich kann es nur nicht leiden, wenn mir alles entgleitet.“
    Ala´na lächelte immer noch, aber ihre Augen waren ernst. „Ich werde versuchen, mich in Waldo´ria zu sammeln. Die Wächterinnen helfen mir. Falls es euch beiden gelingen sollte, Latar´ria zu erreichen …“ Sie sprach nicht weiter. Es war, als hätte sie Schmerzen. Wellen schwappten über ihr Gesicht. Ihre Umrisse flimmerten. Als sie erneut zu sprechen anfing, hallte ihre Stimme wie aus weiter Ferne. „Er weiß, dass ich da bin. Er sucht mich … Er wird auch euch finden. Geh! Schnell!“ Dann verschwand Ala´nas Bild.
    Phine trat vom Wasser zurück. Was war geschehen? Sie verhüllte Lume´tai und wich rückwärts in den Schatten aus. Den Teich ließ sie nicht aus den Augen. Er war unruhig. Irgendetwas brodelte unter seiner Oberfläche.
    „Wer bist du?“, fragte eine kratzende, kalte Stimme.
    Lume´tai wand sich im Schlaf.
    „Zeig dich. Sofort!“, befahl die Stimme.
    Der kleine Körper bäumte sich auf. Phine hob Lume´tai sacht aus dem Wagen und weckte sie mit einem Kuss. Sie schlug die Augen auf. Als sie die vertraute Nähe Phines spürte, lächelte sie. Augenblicklich verschwand das Brodeln unter der Oberfläche des Teiches. Phine drückte sie sanft an ihre Brust und wiegte sie in ihren Armen. Ihre Gedanken überschlugen sich und sie machte sich Vorwürfe, weil sie das Kind für diese Zwecke missbrauchte. Lume´tai war wirklich noch viel zu klein, um in einen solchen Kampf mit einbezogen zu werden.
    Mit einem Mal wurde Phine bewusst, in welch großer Gefahr sie alle schwebten. Was, wenn der Zauberer auch nur einen von ihnen als das erkannte, was sie waren, ganz zu schweigen davon, was gesehen würde, wenn er Lume´tai fand. Sie zitterte vor Abscheu und Angst. Ihr erster Gedanke war: Fliehen. Ganz weit weg von dem Ort, an dem sich dieses Scheusal aufhielt. Doch dann besann sie sich. Die Gefahr war heute nicht größer als gestern und es gab nirgendwo in diesem Land einen Ort, an dem sie sicher sein würden. Außerdem konnte sie nirgendwo hingehen, ohne Ala´na zu verraten.

    ≈

    Der See war aufgewühlt und in ständiger Bewegung. Still und regungslos lag Ala´nas Körper am Ufer von Latar´ria. Alle, die ihrem Herzen nahe standen, hatten sich um sie versammelt und hielten stumme Fürbitten, aber Ala´nas Geist war und blieb verschollen. Ihre Schwester Erol´de weinte leise. Aus dem einen Auge, das ihr geblieben war, tropften stetig Tränen und benetzten ihre Hände. Oft hatte sie in den vergangenen Monaten neben Ala´nas Körper an dieser Stelle gesessen und ihren Geist auf die Suche nach ihrer verwandten Seele geschickt. Aber die Fähigkeit große Dinge zu bewegen, war ihr nicht gegeben. Ihr nicht und auch keiner von Ala´nas Töchtern. Die starke Linie derer, die ihren Geist in die Ferne schicken konnten und die es vermochten, die Kraftpunkte der Elben zum Leben zu erwecken, hatte in Ala´na den Gipfel und gleichzeitig das Ende gefunden. Ihre Großmutter, Mutter und Tante waren die ersten Wächterinnen des Dreiecks gewesen, doch von allen Elben war nur Ala´na in der Lage diese drei Orte zu betreuen. Bevor die Menschen aus dem Westen kamen, bevor Erol´de Zuflucht in Frig´dal suchte, wurde sie auf die Warte vorbereitet. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, denn selbst die Warte, der gutmütigste und gefügigste Eckpunkt des Dreiecks, hatte sie nur in Begleitung ihrer Mutter akzeptiert. Mit einer starken Wächterin wie Ala´na an ihrer Seite, hätte sie diesen Ort trotzdem wahren können. Dann kam der Krieg.
    Erol´de war noch nicht sicher genug, um die Warte zu übernehmen und nach dem Tod so vieler, fühlte sie sich ausgelaugt und kraftlos. Das Dreieck war entmachtet und das, was sie zutun vermocht hätte, konnte Ala´na ohne ihre Hilfe genauso gut. Erol´de floh nach Frig´dal.
    In den letzten Wochen fragte sie sich oft, ob das ein Fehler gewesen war. Die Warte, Latar´ria und Waldo´ria wirkten immer gemeinsam. Aber wenn Latar´ria – die mit Abstand die Widerspenstige war – sich verschloss, so gab es von der beständigen Warte vielleicht doch die Möglichkeit, auf sie Einfluss zu nehmen. Es hätte die Möglichkeit gegeben, verbesserte sie sich. Es könnte die Möglichkeit geben, wenn

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