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Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition)

Titel: Die Stadt der Könige: Der geheime Schlüssel - Band 2 (kostenlos bis 14.07.2013) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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hinter die Tür. „Wie kann ich Euch behilflich sein?" Er deutete mit der Hand auf einen Stuhl.
    Leron´das folgte der stummen Einladung und setzte sich.
    „Ich bin auf der Suche nach den Nachkommen eines Menschen, der vor vielen Jahren in meiner Heimatstadt gelebt hat und sich später hier in Corona niederließ. Wenn Ihr mir Einsicht in die Kirchenbücher gewähren würdet. Es liegt mir viel daran, seine Erben zu finden."
    Der Dekan sah Leron´das ernst an und trommelte mit dem Zeigefinger leise auf die Tischkante. „Wie hieß dieser Vorfahre?", fragte er.
    „Peredur Coronval. Er lebte vor etwas mehr als hundert Jahren hier in Corona." Leron´das hatte seine Miene verschlossen und sah den Dekan prüfend an. Dessen Reaktion war minimal, aber für den Bruchteil eines Augenblicks zog er eine Augenbraue nach oben, und für einen Moment hielt er die Luft an. Sein freundlicher Blick wurde eine Spur härter. Dieser Name war ihm wohl bekannt.
    „Ich gewähre nicht jedem Einblick in die Kirchenbücher. Warum wollt Ihr die Nachfahren dieses Mannes finden?"
    Leron´das schwieg und versuchte einzuschätzen, was der andere wusste. Schließlich beschloss er, seine Karten auf den Tisch zu legen.
    „Weil ich glaube, dass sie einen Anspruch auf den Thron haben."
    „Die Kirche erkennt bereits einen König an. Wieso vertraut Ihr ihrem Urteil nicht?", fragte der Dekan streng.
    „Ich habe Grund zu der Annahme, dass die Kirche nicht alle Fakten kennt." Leron´das Miene blieb verschlossen, keine seiner Gefühlsregungen drang nach außen, aber er war sicher, dass er hier und heute vor dem richtigen Mann saß. Vor einem, der mehr wusste, als er zugab. Sein Herz klopfte aufgeregt.
    „Der einzige Peredur, der aus der Königslinie stammt, starb, bevor er das Mannesalter erreichte", konterte der Dekan. „Aber er hieß Peredur von Kronthal."
    „So hieß er, als er Corona verließ. Als er wieder kam, wählte er den Namen Coronval", erwiderte Leron´das. Eine ganze Weile saßen sich die beiden Männer schweigend gegenüber und maßen einander mit strengen Blicken. Schließlich lehnte sich der Dekan zurück und atmete hörbar aus.
    „Und Ihr seid Euch sicher?"
    „Ja", antwortete Leron´das und lehnte sich ebenfalls zurück.
    In dem Gesicht des Dekans arbeitete es. Schließlich nickte er.
    „Ihr begeht einen Treuebruch gegen den König. Er würde es nicht gutheißen …"
    „Ich habe dem König keinen Eid geschworen", fiel ihm Leron´das ins Wort. „Mir liegt nur daran, der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen."
    Irgendwo im Haus entstand ein Tumult. Menschen tauschten aufgeregte Worte miteinander. Leron´das lauschte und fühlte sich unangenehm an seinen ersten Besuch in dieser Stadt erinnert.
    „Entschuldigt mich", sagte der Dekan und verließ den Raum. Seine klare Stimme war nicht zu überhören, als er den Grund für den Tumult erkannte. „Auch wenn das hier nicht die Kirche ist, so seid Ihr hier dennoch in einem Hause Gottes, also benehmt euch angemessen."
    Eine raue Stimme murmelte etwas, das selbst für die feinen Ohren eines Elben, kaum verständlich war, nur das Wort Zauberer vernahm er deutlich.
    „Ich dulde keine Störungen hier. Dieses Haus wird nicht durchsucht. Erinnere deinen Hauptmann daran, dass er immer noch im Dienst der Kirche steht! Ich erteile ihm Befehle, nicht umgekehrt."
    Leron´das hörte Schritte vor der Tür, dann sprang sie auf. Der Dekan kam rasch herein, schlug die Tür hinter sich zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen.
    „Die Stadtwache ist hier. Sie suchen nach Euch."
    „Nach mir?", fragte Leron´das überrascht, obwohl er sich gut vorstellen konnte, wer sie ihm auf die Fersen gehetzt hatte. Aber da waren keine Spuren eines Netzes gewesen. Oder waren sie ihm entgangen?
    „Ihr solltet so schnell wie möglich von hier verschwinden. Und zwar nicht durch die Vordertür. Folgt mir."
    Der Dekan schlug einen Wandteppich zur Seite und zog gleichzeitig einen Schlüssel unter seiner Kutte hervor, den er in ein unscheinbares Schloss steckte. Nahezu geräuschlos öffnete sich eine schmale Tür, hinter der eine dunkle Treppe nach unten führte.
    „Wohin führt dieser Weg?", fragte Leron´das.
    „Ein Ausgang ist in der Kirche, einer im Rathaus und einer ist jenseits der Stadtmauer auf dem Pfad, der zur Fliehburg hinauf führt."
    Leron´das stand unschlüssig in der Tür. Es war ihm zuwider schon wieder zu fliehen, ohne seinem Ziel auch nur einen Schritt näher gekommen zu sein. Der Dekan sah seine

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