Die Stadt der Singenden Flamme - Die gesammelten Erzaehlungen - Band 1
Begleitbrief an David Lasser, den Redakteur des Magazins, schrieb Smith: »Ich hielt es für geraten, die andeutungsreiche Vagheit, die die erste Story auszeichnete, beizubehalten. Dennoch habe ich vieles erklärt, was in der ersten Geschichte im Dunkeln blieb. Die Beschreibung der Inneren Dimension ist ein riskantes Unterfangen – fast scheine ich mir selbst die beinahe unmögliche Aufgabe gestellt zu haben, die Dante mit seiner Schilderung des Paradieses zu meistern versuchte. Vorausgesetzt, menschliche Wesen überleben den Durchgang durch die Flamme, glaube ich, dass die neuen Wahrnehmungsfähigkeiten und Kräfte, die Hastane, Angarth und Ebbonly danach besitzen, durchaus folgerichtig und erwartbar sind. Die meisten Verfasser von trans-dimensionalen Erzählungen gehen anscheinend nicht von einer solchen Veränderung aus – doch ist ziemlich offenkundig, dass Derartiges geschehen könnte, da die Existenzbedingungen in der neuen Sphäre von den in unserer Welt vorherrschenden grundverschieden wären.« 1)
An Donald Wandrei schrieb Smith: »Alles spricht dafür, dass dies meine beste neuere Erzählung ist.« 2) Letztendlich, nachdem Smith die Dienste des New Yorker Anwaltes Ione Weber in Anspruch nehmen musste 3) , zahlte ihm der notorisch säumige Hugo Gernsback achtundsechzig Dollar für die Veröffentlichung.
1940 druckte Walter Gillings, der Redakteur des britischen Science- Fiction-Magazins Tales of Wonder , ›The City of the Singing Flame‹ und ›Beyond the Singing Flame‹ gemeinsam nach. Es war das erste Mal, dass beide Teile zusammen erschienen. Doch statt sie einzeln aufeinander folgen zu lassen, verschmolz Gillings beide Geschichten zu einer einzigen, indem er Teile von Smiths Text umschrieb und einen verbindenden Absatz verfasste. Dies bekannte Mr. Gillings einige Jahre später gegenüber Donald Sidney-Fryer. 4) Als CAS den Sammelband OST zusammenstellte, konnte er entweder seinen Durchschlag von ›The City of the Singing Flame‹ oder die WT -Ausgabe, in der die Geschichte ursprünglich erschienen war, nicht mehr finden. Daher sandte er ausgerissene Druckseiten der Tales of Wonder -Ausgabe vom Frühjahr 1940 mit den verknüpften Geschichten an Arkham House. Entsprechend wurde diese Fassung sowohl in OST als auch in der 1949 von August Derleth herausgegebenen Anthologie The Other Side of the Moon (Pellegrini & Cudahi) aufgenommen. Hingegen brachte From Off This World (Merlin Press, 1949), eine von Oscar Friend und Leo Margulies herausgegebene Sammlung legendärer Storys, die in dem Pulp-Magazin Startling Stories nachgedruckt worden waren, die beiden Erzählungen einzeln.
1. PD 11.
2. CAS, Brief an DAW vom 18.8.1931 (Manuskript, MHS).
3. Siehe Mike Ashley, ›The Perils of Wonder: Clark Ashton Smith’s Experiences with Wonder Stories ‹. Dark Eidolon Nr. 2 (Juli 1989): 2–8.
4. EOD 175.
Die Abscheulichkeiten von Yondo
(The Abominations of Yondo)
Übersetzung: Alexander Amberg
Das maschinenschriftliche Skript von ›The Abominations of Yondo‹ befindet sich im Besitz der L. Tom Perry Special Collections der Harold B. Lee Library an der Brighham Young University. Es trägt das Datum vom 5. Februar 1925. (Roy A. Squires, der Bücherfreund aus Glendale in Kalifornien, der einige Jahre lang als CAS’ literarischer Nachlassverwalter tätig war, bot in seinem Katalog Nr. 6 ein auf den 3. Februar datiertes handschriftliches Manuskript der Story an, das R. H. Barlow überlassen worden war.)
Die Geschichte stellt Smiths ersten vollgültigen Ausflug in das Gebiet der unheimlichen Erzählung dar, wenngleich bereits die Prosa-Gedichte seiner Kollektion Ebony and Chrystal aus dem Jahr 1922 beweisen, wie sehr das Makabre seine Fantasie in Bann geschlagen hatte. Jahre später teilte CAS Samuel J. Sackett mit, dass er sowohl ›Yondo‹ als auch ›Sadastor‹ auf Anregung seines Briefpartners H. P. Lovecraft verfasst habe 1) .
Auf Smiths Bitte hin sandte HPL das Werk voller Begeisterung an Farnsworth Wright, den Redakteur von Weird Tales , obgleich »es offenkundig ist, dass Wright nichts rein Fantastisches wünscht. Doch hege ich die Hoffnung, dass allein schon die stilistischen Vorzüge von ›Yondo‹ dazu verhelfen, es an den Mann zu bringen.« 2) Wright sandte es als »eine faszinierende Arbeit« zurück, die jedoch »eher ein Prosa-Gedicht als eine unheimliche Erzählung« sei. 3)
Smiths dichterischer Mentor, George Sterling, bezeichnete die Geschichte als »prachtvolle Schulung der
Weitere Kostenlose Bücher