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Die Stadt der tausend Schatten: Roman (German Edition)

Die Stadt der tausend Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Die Stadt der tausend Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Ryan
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Lippen zittern. Ich habe ihm nie gesagt, dass ich an ihm genug habe. Ich bin diejenige, die ihn im Stich gelassen hat. In mir toben so viele Emotionen, dass sie einander auslöschen. Ich fühle mich ganz benommen.
    »Warum bist du nicht nach Hause gekommen?«, frage ich. »Nach deiner Zeit bei den R ekrutern, warum bist du da nicht zurückgekehrt? Es hätten doch nur zwei Jahre sein sollen. Ich habe auf dich gewartet, und du bist nicht gekommen.«
    Er lässt mich los und dreht sich zurWand, wo er so lange eine Karte anstarrt, dass ich schon denke, er habe meine Frage nicht gehört. »Elias?« Ich gehe auf ihn zu. Herumliegende Nadeln knirschen unter meinen Füßen.
    Er schüttelt den Kopf und lässt mich nicht an sich heran. »Ich bin nicht nach Hause gekommen, weil ich nie aufgehört habe, für die R ekruter zu arbeiten.« Er zieht eine R eihe schwarzer Nadeln aus der Karte, die auf den Boden fallen. »Immer noch nicht.«
    Jetzt wird mir alles klar. »Dieser R ekruter, Conall, er hatte recht, oder? Als wir in der Seilbahn saßen, hat er etwas davon gesagt, dass du Catcher auf die Insel bringen würdest … er hatte recht.«
    »So ist das nicht, Annah.« Er hält eine Hand hoch, aber ich schüttele den Kopf.
    »Du hast ihn verraten. Uns hast du verraten«, zische ich wütend. »Du hast gesagt, anders würde es nicht gehen. Du hast uns glauben lassen, dass wir hierherkommen, um zu überleben …«
    »Wir können nur auf diese Art überleben!«, brüllt er. Eine Ader tritt an seiner Schläfe hervor, sein Gesicht ist rot. »Ich musste euch alle irgendwie in Sicherheit bringen – und das war die Lösung!«
    Ich verziehe das Gesicht. Sein Ausbruch hat mich erschreckt, ich frage mich, wer dieser Mensch vor mir wohl in Wirklichkeit ist. Ob noch etwas von dem Jungen in ihm steckt, mit dem ich aufgewachsen bin und den ich dachte zu lieben?
    »Bitte, Annah«, sagt er. »Du musst das verstehen. Ich habe für die R ekruter gegen die Horden gekämpft, und wir haben nichts ausrichten können.« Seine Stimme klingt angespannt, verzweifelt. »Sie sagen, zum Zeitpunkt der R ückkehr hat es acht Milliarden Menschen auf der Erde gegeben . A cht Milliarden. Und was glaubst du, wie viele gestorben sind? Die Hälfte? Mehr? Und jetzt sind die meisten von denen irgendwo da draußen, sie wandern herum oder liegen in Starre und warten nur darauf, uns anstecken zu können. UnsereVersuche, sie zu töten, waren vergeblich.«
    »Aber wir kämpfen schon seit Generationen …«
    »Du warst nicht dabei, Annah«, sagt er. »Diese Horde, die die Dunkle Stadt überrannt hat? Die ist klein imVergleich zu manchen anderen.«
    Ich verschränke die Arme vor der Brust. Das will ich mir nicht vorstellen, das soll nicht wahr sein.
    Elias geht um den Tisch herum. »Ox machte mir das Angebot, mich abseits der Kampflinien einzusetzen. Sie wussten, dass die Soulers die Ungeweihten verehrten, und hatte Gerüchte gehört, dass sie einige Immune unter sich hatten, die sie wie Götter behandelten. Er sagte, wenn ich mich bei den Soulers einschleusen und herausfinden würde, wo die Immunen waren, dürfe ich mit dir im Inneren Bereich leben. Ich wusste, dass diese Horden, die wir bekämpften, nach Osten ziehen würden«, fährt er fort. »Es war nur eine Frage der Zeit. Ich wollte tun, was ich für das Richtige für uns hielt … was nötig war, damit wir beide überleben konnten, so wie immer.«
    »Die ganze Zeit ist es also um Catcher gegangen?«, frage ich.
    »Nein«, er schüttelt den Kopf. »Das war reines Glück.«
    »Warum hast du ihn dann nicht ausgeliefert, als du die Gelegenheit dazu hattest? Catcher hat gesagt, du seist vor den R ekrutern weggelaufen.Warum hast du nicht einfach alle verraten und fertig?«
    Er lässt die Schultern hängen und mag mir nicht in die Augen schauen. »Weil sie Gabry benutzt hätten, um ihn in die Gewalt zu bekommen. Und ich wollte nicht, dass sie ihr das antun.«
    Ich lache. »Was glaubst du denn, was sie jetzt mit ihr machen?«, brülle ich. »Mit uns allen. Sie benutzen uns, um ihn unter Kontrolle zu behalten.«
    »Ich weiß«, flüstert er, als ob er sich schämen würde. »Ich habe versucht, eine andere Lösung zu finden. Wirklich . A ber wegen der Horde … Nachdem Catcher und Gabry entkommen waren, haben die R ekruter mich zurück nach Vista gebracht. Die Stadt hat sich gegen sie aufgelehnt und uns alle ausgewiesen, also sind wir wieder hierher zurückgekehrt. Ich hatte gehofft, zu dir kommen zu können, ehe Catcher und

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