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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fragte sie.
    Er ignorierte ihren Tadel. »Du bist wirklich ohnmächtig geworden? Diesmal hast du nicht nur so getan?«
    Sie gab ihm keine Antwort. »Warum muß jeder dauernd brüllen? Ich warne euch, Männer.« Sie hielt inne und musterte ihre Zuhörer. »Wenn meine Mama herkommt, wird niemand mehr als ein respektvolles Flüstern hören lassen.«
    Die Männer stimmten für ihren Geschmack nicht schnell genug zu. »Habt ihr mich verstanden?« brüllte sie mit beachtlicher Lautstärke.
    Die Soldaten nickten einhellig. Sie stieß ein undamenhaftes Grunzen der Befriedigung aus. Dann fing sie Vater MacKechnies Lächeln auf, was sie sofort ablenkte, denn sie konnte sich nicht vorstellen, was er so amüsant fand. Sie mußte erst darüber nachdenken.
    Gabriel ließ sich allerdings nicht ignorieren. »Antworte mir, verdammt noch mal.«
    Er war entschlossen, eine Antwort von ihr zu bekommen. Johannas Schultern fielen herab. Sie sah sich schon für die nächsten fünf oder sechs Monate im Bett liegen und zog bei dem Gedanken ein Gesicht.
    Nun, sie sollte ihn wohl besser beruhigen. Immerhin war er ihr Mann, und er schien sich wirklich Sorgen über ihr vermeintliches Leiden zu machen.
    »Es ist nicht so, wie es aussieht«, antwortete sie. »Ich bin nicht krank.«
    »Bist du ohnmächtig geworden oder nicht?«
    Der Stuhl polterte auf den Boden, als er aufstand und über ihr aufragte wie der Erzengel Gabriel, als den sie ihn in ihrer Phantasie gesehen hatte. Ach, er war wirklich wundervoll. Er beugte sich vor und näherte sein Gesicht dem ihren auf wenige Millimeter. Vermutlich wollte er sie einschüchtern.
    Sie streckte die Hand aus und legte sie ihm auf die Wange. »Versprich mir, daß der Nase nichts passiert, dann erkläre ich dir, was gewesen ist.«
    Er hielt ihre Hand fest. »Ich habe jetzt keine Lust zu verhandeln, Frau. Welchen Grund hast du denn, vor Auggie eine Ohnmacht zu spielen?«
    »Sie hat nicht gespielt, Clansherr. Das hätte ich erkannt.«
    »Ich möchte dir die Sache gerne unter vier Augen erklären«, flüsterte sie.
    »Ich habe sie zu Glynis geschickt«, verkündetet Auggie.
    »Glaubt unser Clansherr, daß sie gestern abend gespielt hat?« fragte Bryan.
    »Sie ist gemein genug, um uns übers Ohr zu hauen«, kommentierte Lindsay.
    Calum konnte dem nur zustimmen: »Aye, gemein genug ist sie.«
    Johanna war angewidert von den Beleidigungen, die die Männer ihr an den Kopf warfen. Sie riß ihre Hand von ihrem Mann fort und wandte sich an die Soldaten.
    »Wie könnt Ihr behaupten, ich bin gemein?« schrie sie.
    »Na, weil Ihr es seid«, erklärte Bryan fröhlich.
    Sie drehte sich wieder zu ihrem Mann um. Sie erwartete seine volle Unterstützung.
    Er erwartete ihre volle Erklärung, was zum Teufel mit ihr los war.
    »Gabriel, wie kannst du deinen Männer erlauben, mich zu beleidigen?«
    »Sie machen dir ein Kompliment, verdammt noch mal. Und jetzt hör mir genau zu: Wenn ich dir eine Frage stelle, erwarte ich eine Antwort!«
    »Ja, das ist natürlich«, versuchte sie ihn zu besänftigen. »Es ist nur so, daß jetzt nicht die richtige Zeit dafür ist …« Ihre Gedanken waren immer noch bei der Meinung, die die Soldaten von ihr hatten. »Ich kann einfach nicht fassen, daß Ihr mich für gemein haltet!« schrie sie wieder.
    »Ihr habt Liebling und drei andere umgebracht.«
    »Das war nötig, nicht gemein.«
    »Ihr habt Euch den Plan ausgedacht, die Nase zu blenden«, sagte Keith.
    »Ihm die Augen zu verbinden«, korrigierte sie.
    »Ihr habt den MacInnes-Soldaten angeschossen. Das war verdammt gemein, M’lady.«
    »Ich würde es wieder tun«, verkündete sie trotzig. Sie sah überhaupt nicht ein, daß ihr das leid tun sollte. Der Schuft hatte Clare MacKay treten wollen, und das hatte sie nicht zulassen dürfen.
    »Eben, Ihr würdet es wieder tun«, sagte Keith. »Und das ist der Grund, warum wir alle denken, Ihr seid eine ganz schön Gemeine, M’lady. Es ist uns eine Ehre, Euch als Herrin zu haben.«
    Beipflichtende Grunzer folgten Keiths Kompliment. Johanna wurde verlegen und strich sich, Desinteresse mimend, das Haar über die Schulter zurück. Sie sollten nicht glauben, Keiths Bemerkung würde sie übermäßig freuen. »Also gut, dann ist es wohl in Ordnung. Aber wehe, Ihr sagt so etwas in Anwesenheit meiner Mutter, Männer! Sie würde es nicht verstehen!«
    »Johanna!«
    Gabriel verlor offenbar die Geduld. Sie wandte sich zu ihm um und schenkte ihm ein Lächeln.
    »Wolltest du etwas von mir, M’lord?«
    Sein

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