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Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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kümmern müssen, was Babys betraf«, erklärte sie.
    »Wie kommt denn das, M’lady?« fragte Calum.
    »Ich dachte eben, ich wäre unfruchtbar.«
    »Aber das seid Ihr nicht«, bemerkte Keith.
    Sie lächelte. »Nein, das bin ich nicht.«
    »Wir werden also unser Bestes geben, Euch über die Wichtigkeit der Namensgebung aufzuklären.«
    »Der Name eines Mannes ist weit mehr als nur ein Name«, verkündete Calum.
    Bevor sie fragen konnte, was zum Teufel er damit meinte, ließ sich Keith vernehmen: »Wenn jemand vor der Taufe den Namen des Kindes kennt, dann kann er das Baby mit einem Zauber belegen.«
    Calum nickte zustimmend.
    Aus ihren ernsten Mienen konnte Johanna ersehen, daß sie sich keinesfalls über sie lustig machten. Sie glaubten tatsächlich an diesen Unsinn. »Ist das jetzt Tradition oder Aberglaube?« fragte sie.
    Glynis kam hinzu und mischte sich in die Unterhaltung ein. Auch sie wußte ein paar wichtige Dinge, die zu bedenken waren.
    »Wenn das Baby während der Taufe schreit, dann ist das ein ausreichender Beweis dafür, daß der Teufel ausgetrieben wird, M’lady. Wußtet Ihr das?«
    Johanna schüttelte den Kopf. So etwas Albernes hatte sie noch nie gehört. Sie wollte aber Glynis nicht verletzen, also verbiß sie sich ein Lächeln.
    »Dann hoffe ich nur, daß das Baby schreit«, sagte sie.
    »Ihr dürft das Baby aber auch leicht zwicken, damit es den Mund aufmacht«, beruhigte Glynis sie.
    »Einige Mütter tun das wahrscheinlich«, spekulierte Keith.
    »Wenn Euer Kind um Mitternacht oder in der Dämmerung geboren wird, besitzt es natürlich die Gabe des Zweiten Gesichts. Gott möge dem Kleinen helfen, wenn es während des Glockenläutens auf die Welt kommt, denn dann kann es Geister und Gespenster sehen, die uns anderen verborgen sind.«
    »Papa, bist du jetzt fertig?« fragte Alex.
    Gabriel nickte. Er bückte sich, befahl Johanna, sich zu schonen, hob seinen Sohn auf die Schultern und spazierte mit ihm zu den Ställen.
    Leila kam über den Platz, verbeugte sich kurz vor ihrem Clansherrn und eilte dann zu Johanna, um ihr zu gratulieren.
    »Was für schöne Neuigkeiten«, sagte sie.
    »Aye«, sagte Glynis. »Ich gebe M’lady gerade ein paar Ratschläge.«
    »Und ich werde mir alles gut merken«, versprach Johanna.
    Keith schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich«, sagte er. »Ihr habt ja schon wieder vergessen, welchen Tag wir heute haben. Ihr tragt mal wieder das falsche Plaid.«
    »Ich frage mich langsam, ob sie das absichtlich macht«, überlegte Calum mit einem Hauch Belustigung in der Stimme. Als der MacBain-Soldat sprach, wandte Leila ihm plötzlich den Rücken zu und hielt den Blick auf den Boden geheftet. Johanna bemerkte es und wurde neugierig.
    »Glynis, Megan sagte mir, du könntest gut Haareschneiden«, sagte Johanna.
    »Das stimmt, ich habe ein Talent dafür.«
    »Clare MacKay könnte deine Hilfe brauchen«, fuhr Johanna fort. »Die MacInnes-Männer haben ihr Haar gräßlich verhunzt.«
    »Ich weiß. Das haben sie ja auch absichtlich gemacht. Sie wollten, daß jeder ihre Schande offen erkennt.«
    Johanna hatte keine Lust, eine Diskussion über Clare anzufangen. »Mag sein«, stimmte sie zu. »Aber ihr Vater kommt morgen, und ich habe überlegt, ob du nicht …«
    »Ihr braucht nicht weiter zu reden. Ich hole meine Schere und versuche, das Kind präsentabel zu machen.«
    »Danke«, sagte Johanna. »Leila, bitte warte einen Moment«, setzte sie hinzu, als die Maclaurin-Frau sich ebenfalls zum Gehen wandte.
    »Da Lady Johanna heute die MacBain-Farben trägt, nehme ich an, du bist für sie zuständig«, wandte sich Keith an Calum.
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen, Gentlemen. Ihr vergeudet Eure Zeit damit, mir hinterherzulaufen.«
    Die beiden Männer ignorierten ihren Protest mal wieder. »Aye, sie untersteht meiner Verantwortlichkeit«, bestätigte Calum.
    Johanna beschloß, ihren Mann noch einmal auf den albernen Befehl anzusprechen. Die beiden würden sie verfolgen, bis ihr Clansherr sie offiziell aus dieser Aufgabe entließ.
    Keith verbeugte sich vor seiner Herrin und ging. Calum machte Anstalten, wieder hineinzugehen, aber Johanna legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Calum, habt Ihr einen Moment Zeit? Ich möchte Euch mit Leila bekannt machen.«
    Er sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. »Ich kenne Leila schon etwas länger, M’lady.«
    Er würdigte die Maclaurin-Frau keines Blickes, als er ihren Namen aussprach. Johanna drehte sich zu Leila. Sie starrte immer noch

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