Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die standhafte Witwe

Die standhafte Witwe

Titel: Die standhafte Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
welchen Wert du auf mein Auftreten legst. Du scheinst dich doch sonst nicht darum zu kümmern, was andere Leute denken.«
    »Ich gebe keinen Deut auf die Meinung anderer«, fauchte er, zornig über ihre Schlußfolgerung. »Wohl aber auf deine Sicherheit.«
    »Was hat meine Sicherheit mit meinem Auftreten zu tun?«
    Gabriel gab keine Antwort.
    »Du hättest eine Maclaurin heiraten sollen. Das hätte die Aufgabe, beide Clans zu einen, mächtig erleichtert, nicht wahr?«
    »Das hätte es«, stimmte er zu. »Aber ich habe es nicht getan. Ich habe dich geheiratet, Johanna. Und wir beide müssen nun das Beste daraus machen.«
    Er wirkte plötzlich resigniert. Doch er war immer noch in einer milden Laune, und sie beschloß, das Gespräch auf ein Thema zu lenken, das seinen Ärger nicht erregte.
    »Warum mag dein Wolfshund mich nicht?«
    »Er spürt, daß du Angst vor ihm hast.«
    Das konnte sie nicht abstreiten. »Wie heißt er denn?«
    »Dumfries.«
    Als der Hund seinen Namen hörte, stellte er die Ohren auf. Johanna mußte lächeln. »Ein seltsamer Name«, bemerkte sie. »Wie bist du darauf gekommen?«
    »Ich fand den Hund in der Nähe der Dumfries-Burg. Er war in einen Sumpf gerutscht. Ich zog ihn heraus«, fügte er hinzu. »Und seitdem weicht er mir nicht von der Seite.«
    Johanna rückte näher an Gabriel heran. Langsam streckte sie den Arm aus, um das Tier zu streicheln. Der Hund beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus, und als sie ihn fast berührte, erklang ein tiefes, unheimliches Grollen in seiner Kehle. Rasch zog Johanna ihre Hand zurück. Gabriel nahm ihren Arm und zwang sie, den Hund anzufassen. Dumfries knurrte weiter, biß ihr aber zumindest die Hand nicht gleich ab.
    »Habe ich dir gestern nacht wehgetan?«
    Der abrupte Themawechsel ließ sie zusammenzucken. Sie senkte ihren Kopf, daß er die Röte nicht sehen konnte, die plötzlich ihr Gesicht überzog, dann flüsterte sie: »Du hast mir nicht wehgetan. Du hast mich das schon gefragt, nachdem wir …«
    Gabriel drückte sanft ihr Kinn hoch und mußte über den Ausdruck in ihren Augen lächeln. Ihre Verlegenheit amüsierte ihn.
    Sein Blick ließ ihren Herzschlag schneller werden. Wollte er sie küssen? Sie hoffte es, wie sie sich eingestehen mußte.
    »Würdest du mich noch einmal lieben wollen, M’lord?«
    »Würdest du mich denn auch wollen?« fragte er zurück.
    Sie starrte ihm eine lange Weile in die Augen, bevor sie sich zu einer Antwort entschloß. Es hatte keinen Zweck, kokett sein zu wollen. Sie würde niemals die Kunst des Flirtens erlernen, wie die jungen Ladies es getan hatten, die sie bei ihrem Aufenthalt am Hof in London immer wieder beobachten konnte.
    »Ja«, flüsterte sie und wand sich innerlich über das Beben in ihrer Stimme. »Ich würde gerne wieder mit dir Liebe machen. Es war nicht übel, M’lord.«
    Gabriel lachte laut auf. Ihre Wangen waren jetzt glühend rot. Dennoch hatte sie auch durch ihre Verlegenheit die Wahrheit gesprochen. Er löste sich von dem Baumstamm und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen. Seine Lippen strichen zärtlich über ihre, und sie seufzte und legte ihre Hände auf seine Schultern.
    Mehr Ermunterung brauchte er nicht. Bevor er selbst noch wußte, was er tat, hatte er sie bereits auf seinen Schoß gehoben, hatte seine Arme um ihre Taille geschlungen und küßte sie wieder. Sein Mund legte sich über ihren, und seine Zunge drang in sie ein, um sie zu schmecken, zu necken und sie wild zu machen. Johanna wurde im Handumdrehen schwach. Sie klammerte sich an ihn und erwiderte seinen Kuß. Sie war etwas überrascht, wie schnell ihr ganzer Körper auf ihren Mann reagierte: Ihr Herzschlag raste, ihre Arme und Beine bewegten sich rastlos, und immer wieder vergaß sie, zu atmen.
    Gabriel war erschüttert über die Art, in der er auf seine Frau reagierte. Sie war nicht in der Lage, irgend etwas zurückzuhalten. Sie vertraute ihm offenbar grenzenlos, ansonsten hätte sie sich sicher nicht zugestanden, sich derart gehenzulassen. Ihre leidenschaftliche Reaktion entzündete seine eigene Lust, und Gott mochte ihm beistehen, er schien es nicht zu schaffen, genug Beherrschung aufzubringen, um sich zurückzuhalten.
    Hölle, er würde sie jetzt und hier nehmen, wenn er dieser süßen Qual nicht augenblicklich ein Ende machen konnte. Abrupt zog er sich von ihr zurück. Aber er hätte ihr nicht in die Augen sehen dürfen. Sie waren durch Leidenschaft verschleiert. Verdammt, er mußte sie einfach noch einmal küssen.
    Beide

Weitere Kostenlose Bücher