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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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zehn Jahre versklavt von einem schwarzen Magier, der mir meinen Willen, meine Identität, meinen Verstand und meine Macht stahl. Niemand sollte eine solche Knechtschaft je erdulden müssen. Ich habe geweint vor Glück an dem Tag, als ich erfuhr, dass es Menschen gibt, die dieses furchtbare Übel bekämpfen.« Ruhig und gelassen setzte sie sich wieder.
    Simon erhob sich als Nächster. »Selbst wenn meine Frau nicht auf solch furchtbare Weise missbraucht worden wäre, wäre ich heute hier, weil es schlicht und einfach das Richtige ist, gegen die Sklaverei zu opponieren. Alle Wächter sind verpflichtet, ihr Bestes für ihre Mitmenschen zu tun. Wir sind auch nur Menschen und wissen nicht immer, was das Richtige ist, deshalb ist es im Allgemeinen unsere Angewohnheit, nicht in weltliche und gesellschaftliche Dinge einzugreifen. Aber in dieser Sache kann es keine Gegenargumente geben. Sklaverei ist Unrecht, und wir alle haben die moralische Verpflichtung, sie so bald wie möglich zu beenden.«
    Kofi nickte und beschrieb kurz seinen eigenen Hintergrund. Seine hochgewachsene, gut aussehende Tochter Mary Andrews sprach als Nächste. »Dank der Courage meines Vaters wurde ich frei geboren, doch solange andere von meinem Blut riskieren, versklavt zu werden, verpflichte ich mich dieser Sache.«
    Als alle im Raum gesprochen hatten, war die Atmosphäre schon entspannter. Nachdem sich der letzte Wächter vorgestellt hatte, sagte Nikolai: »Ihr habt alle zugestimmt, Hüter zu werden und mitzuhelfen, einen Schutzschild gegen die Pro-Sklaverei-Kräfte zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Jean Macrae, unsere Expertin für Schutzschilde, wird euch ihren Vorschlag jetzt erklären.«
    Jean holte tief Luft, bevor sie aufstand und zu Nikolai ging. »Für diejenigen von euch, die sich mit Energiewesen, die von Gruppenemotionen und -überzeugungen erzeugt werden, noch nicht auskennen, werde ich versuchen, euch dieses Phänomen zu erklären: Diese Energiewesen sind wie große dunkle Wolken oder wie eine Flut von Schlamm, die alles zu verschlingen droht. Sie haben kein Bewusstsein so wie wir, aber einen primitiven Instinkt, der sie dazu treibt, Energien, die ihnen ähnlich sind, zu unterstützen und zu versuchen, gegensätzliche zu vernichten.
    Zweimal haben Nikolai und ich Manifestationen dessen gesehen, was wir als ›Dämon der Sklaverei‹ bezeichnen. In beiden Fällen wurde ein prominenter Abolitionist beinahe getötet. Es gibt viele Leute, die unsere Überzeugungen teilen, aber die Antisklaverei-Energie ist noch nicht konzentriert genug. Wir müssen lernen, die positive Macht zu konzentrieren, damit unser Schutzschild, wann immer der Dämon unsere Bewegung bedroht, ihn daran hindern wird, ihr Schaden zuzufügen.«
    »Wer waren die Männer, die beinahe getötet wurden?«, rief eine Priesterin.
    »Thomas Clarkson und William Wilberforce«, antwortete Jean und konnte das entsetzte Einatmen der Anwesenden hören.
    »Wie wird der Schutzschild funktionieren?« Der Sprecher war Lord Buckland, Falconers Sohn. Er war etwa Mitte dreißig, dunkelhaarig, von ruhiger Intelligenz und einer Aura unterschwelliger Gefahr umgeben.
    »Ich werde einen Bindungszauber erzeugen, der die positiven und negativen Energien verbindet. Wenn die Dämonen-Energie sich manifestiert, wird der Schutzschild sich verstärken, um sie auszugleichen.«
    »Warum versuchen wir nicht, den Pro-Sklaverei-Geist zu vernichten?«, fragte ein junger afrikanischer Priester.
    »Weil es viel leichter ist, sich vor seinen bösen Auswirkungen abzuschirmen, als die dunkle Energie gleich außer Kraft zu setzen«, erwiderte Jean. »Ich glaube nicht, dass der Geist vernichtet werden kann, solange so viele Leute die Sklaverei noch unterstützen. Ihre Emotionen sind wie ein See, der fortwährend von Flüssen gespeist wird, die in ihn einmünden. Die Befürworter der Sklaverei werden den Dämon am Leben erhalten, bis der Tag kommt, an dem sich alle einig sind, dass Sklaverei ein Unrecht ist.« Ihre letzte Bemerkung erzeugte ironisches Gelächter.
    »Du willst ganz Britannien beschützen«, sagte Mary Andrews. »Das ist eine immense Aufgabe, die weit über unsere Fähigkeiten hinausgeht, denke ich.«
    »Meine Absicht war, den Schutzschild momentan auf London zu beschränken. Hier befindet sich das Parlament, und seine Mitglieder sind die Männer, die überzeugt werden müssen, das Gesetz zu ändern«, entgegnete Jean. »Wenn sich unser Schild als wirksam erweist, wird es für Abgeordnete leichter

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