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Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Die starken Fesseln der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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die Sklaverei hassen und bereit sein, ihr Leben zu riskieren, um sie zu beenden.« Ihr hypnotischer Blick ließ Jean und Nikolai nicht mehr los. »Und um eine Hilfe in dieser großen Sache sein zu können, müssen sie ein Paar sein.«

19. Kapitel

 
    E

in Paar?«, wiederholte Jean ungläubig, und ihr Blick glitt zu Gregorio, der genauso betroffen zu sein schien wie sie. Beide wandten sich jedoch sogleich wieder voneinander ab. »Warum sollte das nötig sein?«
    »Weil die Vereinigung männlicher und weiblicher Energien eine größere Macht erzeugt, als jeder für sich allein besäße.« Adia musterte sie gedankenvoll. »Außerdem kommt ihr aus sehr verschiedenen magischen Kulturen. Diese Kräfte verstärken sich gegenseitig, wenn sie harmonisch miteinander vereint werden können, doch um das zu erreichen, muss eine sehr starke Verbindung existieren.« Sie lächelte. »Für einen Mann und eine Frau ist die stärkste mögliche Beziehung die intimste. Und falls ihr bereit seid, euer Leben zu riskieren, um die Sklaverei zu beenden - nun, dann ist es sicher einfacher, das Leben zu feiern, als es zu beenden.«
    »Einfacher bestimmt«, sagte Gregorio mit grimmiger Miene. »Aber leichter nicht.«
    Jean errötete und senkte den Blick auf ihre Hände. Obwohl sie schon die wildesten Überlegungen angestellt hatte, wie es wäre, den Captain zum Geliebten zu haben, war das nur Lust und Fantasie gewesen. Doch gesagt zu bekommen, dass sie um einer größeren Sache willen ein Paar werden müssten, war etwas völlig anderes. Sie war schockiert. Erschrocken.
    Aufgeregt.
    Dann aber unterdrückte sie den Gedanken und erklärte: »Adia, du hast gesagt, ihr brauchtet Leute mit großer magischer Kraft, und ich glaube, ein Teil der Energie, die dich hierher gebracht hat, wurde Gregorio und mir entzogen. Aber keiner von uns beiden ist ein großer Magier. Ich gehöre zu den Wächtern, das sind europäische Familien, die traditionsgemäß über große Macht verfügen und diese in den Dienst der Menschheit stellen. Doch obwohl ich als Wächterin aufgezogen wurde, bin ich eine der Schwächsten meiner Art.«
    Sie deutete auf Gregorio. »Er hat ein Potenzial für große Macht, aber seine Fähigkeiten sind blockiert, sodass er sie nicht nutzen kann. Wie könnten wir da die Art von Kriegern sein, die ihr benötigt? Selbst wenn wir ein Paar würden, bezweifle ich, dass wir die nötige Macht besäßen, um eine solch riesige und furchtbare Institution wie die Sklaverei zu bekämpfen. Ein großer Teil der Welt lebt in Knechtschaft, auch wenn wir andere Namen dafür haben. Was können wir da tun?«
    »Ihr werdet das Ende der Sklaverei nicht selbst erleben«, sagte Adia, deren Blick nach innen gerichtet war. »Das wird erst kommen, wenn die große Masse sich erhebt und schreit: ›Genug!‹ Eure Aufgabe wäre es, die aufkeimende Abolitionsbewegung zu unterstützen und zu beschützen, damit sie diese Masse in Bewegung setzen kann.«
    »Du sagst, diese Bewegung sei noch neu in deiner Zeit. Würden wir in die Zukunft reisen müssen, um sie zu beschützen?« Der Gedanke gefiel Jean nicht.
    »Ich denke schon.« Adia lächelte bedauernd. »Ich habe leider auch nicht alle Antworten. Ich wurde von den Vorfahren hierher gebracht, und sie haben mir ein Gefühl dafür gegeben, was erreicht werden muss. Aber ihre Methoden sind ... nun ja, nicht ganz so klar, wie man es gern hätte. Selbst meine Großmutter, deren Präsenz mich stets getröstet hat, seit ich von Sklavenhändlern verschleppt wurde, übermittelt mir gewöhnlich nur Gefühle, jedoch keine eindeutigen Anweisungen.«
    »Das ist oft so bei Magie«, stimmte Jean zu. »Sie gibt uns nur so etwas wie ein grobes Bild. Wir müssen selbst herausfinden, wie wir die fehlenden Teile ausfüllen. Und in deiner Beschreibung existieren zu viele fehlende Teile. Was würden wir in einer anderen Zeit tun? Würden wir je wieder in der Lage sein zurückzukehren? Und wie gefährlich ist das alles?«
    »Ich weiß nur, dass die Magie mich in dieses Jahr zurückgebracht hat, ohne mich umzubringen. Abgesehen davon habe ich keine Antworten für euch. Tut mir leid«, erwiderte Adia schulterzuckend.
    Jean runzelte die Stirn, als sie die Wahrheit in Adias Worten erkannte. Sollten sie und Nikolai beschließen, diesen Weg zu gehen, würden sie es nahezu blind tun müssen. Doch wie viel wusste man überhaupt je von der Zukunft? Nicht einmal Seher hatten immer recht. Und ein großes Ziel war auch ein großes Risiko wert.
    »Erzähl mir

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