Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
sehen. Und das muss General Mosby sein. Ihr Mut, mit dem Sie sich gegen die Tyrannei des Imperators zur Wehr gesetzt haben, ist legendär. Es ist mir eine Ehre, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
Mosby hatte sich nicht nur mit der Tyrannei des Imperators auseinander gesetzt, sondern mit ihm und seinem Klon auch ein recht erotisches Zwischenspiel auf dem riesigen Bett in der Residenz des Imperators gehabt. Aber sie sah keinen Anlass, sich dazu zu äußern. Besonders da Marcus Sechs ja eine Gehirnwäsche hinter sich hatte und seitdem fest überzeugt war, dass Sex, und zwar jede Art von Sex, ein Verbrechen gegen die Wissenschaft war. Mosby ergriff die ausgestreckte Hand des Alpha-Klons und spürte, wie ein Funke übersprang. Er spürte das ebenfalls, und die Überraschung war seinem Gesicht anzumerken. »Die Ehre ist ganz meinerseits, Mr. President. Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
»Und ich mit Ihnen«, erwiderte Marcus Sechs gewandt. »Kommen Sie … ich habe mir erlaubt, einen kleinen Imbiss vorbereiten zu lassen. Ich hoffe, Sie werden mir beide Gesellschaft leisten.«
Checkpoint X Ray befand sich an einer Stelle, wo früher einmal ein kleiner Park gewesen war, ein Park, den die Stadtplaner der Hegemonie sowohl für die Erholung als auch für militärische Notwendigkeiten vorgesehen hatten, da er mitten in einem dicht besiedelten Viertel lag und eine wichtige Kreuzung beherrschte. Deshalb hatte die Legion dort einen Eingreiftrupp von Zugstärke stationiert, und deshalb mochten ihn die Anwohner nicht.
Außerdem hatten die Außenweltler fünfzig identische Eichen gefällt, um freies Schussfeld zu schaffen, ein Netz miteinander verbundener unterirdischer Bunker gebaut und den Park mit einem eineinhalb Meter hohen Erdwall umgeben. Ganz zu schweigen von dem zweieinhalb Meter hohen elektrisch geladenen Zaun, den sie auf dem Erdwall errichtet hatten, und dem Kontrollzentrum in Gestalt eines Stahlbetonbunkers, der sich hinter dem einzigen Zugangstor duckte, den Scheinwerfern, die rund um die Uhr grell strahlten, den Unheil verheißend aussehenden Cyborgs, die hinter dem Drahtzaun patrouillierten, sowie den grotesken Flugapparaten, die sich wie Libellen aus dem Himmel herabließen und auf dem mit Stahlbeton verstärkten Landeplatz aufsetzten.
Corporal Sanford, die sich gähnend danach sehnte, ihr chronischer Kater möge endlich aufhören, störte das alles nicht. Aber es war nicht damit zu rechnen, dass sich ihr Wunsch erfüllte, schließlich verbrachte der Lieutenant seine Zeit vorwiegend im Hauptquartier, der Master Sergeant drückte sich, wo es ging, und Sergeant Yang betrieb seine primitive Destille rund um die Uhr. Nee, entschied Sanford, es war wohl nicht damit zu rechnen, dass sie je nüchtern sein würde. Sie grinste und sah auf ihre Monitorschirme.
Eigentlich sollten in dem Kontrollzentrum zwei Leute Dienst tun, aber sollte hatte auf Checkpoint X Ray nicht viel zu sagen, und deshalb war Sanford allein und froh, dass alle dreiundsiebzig Überwachungskameras funktionierten. Ihre Bilder schalteten sich mit monotoner Regelmäßigkeit ein und aus und schufen ein ständig in Bewegung begriffenes Mosaik auf die Bildschirmwand vor ihr.
Sanford sah sich die E Street in Richtung Norden an … dann die West Twenty-fifth mit dem endlosen Verkehr … eine Partie gleichförmiger Dachsilhouetten … eine Reihe steriler Fassaden. Die Lider wurden ihr schwer und fingen an herunterzufallen. Der Schlaf lockte, versuchte sie in seine warmen Arme zu nehmen, aber ein Annäherungsalarm riss sie hoch. Sekunden später waren weitere Alarme dazugekommen, und ein lästiger Chor quäkender, blökender und pfeifender Töne quälte sie. Um dem möglichst schnell ein Ende zu machen, ließ sie den Blick über die Bildschirme wandern. Die Kinder waren vertraute Gestalten, die in der äußeren Zone hüpften, hopsten und sprangen und wie so oft in der Vergangenheit die Sensoren auslösten.
Sanford wollte gerade die Außenmikrofone einschalten und die kleinen Strolche verjagen, als einer von ihnen etwas in die Luft warf und ein anderer es auffing. Der Gegenstand sah aus wie eine Handgranate, aber das war natürlich unmöglich. Oder?
Ein plötzlicher Adrenalinstoß verschaffte Sanford einen klaren Kopf und schärfte ihre Sinne. Sie wählte die entsprechende Kamera, schaltete auf Zoom und musste feststellen, dass sich ihre schlimmsten Ängste bewahrheitet hatten. Irgendein Idiot hatte zugelassen, dass die Kinder eine
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